• 50 Jahre tip
  • 50 Jahre tipBerlin, 20 Jahre EXBERLINER: Es war uns ein Fest!

Jubiläumsparty

50 Jahre tipBerlin, 20 Jahre EXBERLINER: Es war uns ein Fest!

Wie feiert man Geburtstag, wenn einer der Jubilaren 50 wird – und der andere zarte 20? Ganz einfach: Im ganz, ganz großen Stil. Am 18. Juni 2022 luden tipBerlin und EXBERLINER zur Jubiläumsfeier ins Haus Zenner. Und wie sich das gehört für zwei Stadtmagazine, die seit 1972 beziehungsweise 2002 den Weg durch den Kulturdschungel der Stadt weisen, konnte sich das Programm sehen lassen: von Thin-Lizzy-Covers von The Big Cheese bis zu Lie Nings queeren Neo-Soul-Hymnen, von der „Elternativen Kindiemusik“ des Herrn Jan bis zum nächtlichen Set von DJ Hell gab’s Highlights für alle, die nach Treptow gepilgert waren. Nach einem Nachmittag und einer Nacht voller beeindruckender Auftritte sind wieder ausgeschlafen – und immer noch völlig beglückt: Von unseren Live-Gästen, von den Gesprächen mit euch, von der Atmosphäre an diesem in vielerlei Hinsicht warmen Sommertag. Es war uns ein wahres Fest!

tipBerlin-Kolumnistin Jackie A. und Geschäftsführer Robert Rischke. Foto: Iinaroosa Viitanen

tipBerlin-Jubiläumsparty am rekordheißen Juniwochenende

Cool bleiben war schwierig an diesem rekordheißen Junitag. War also gar nicht schlimm, dass der eine oder die andere bei der Sektbegrüßung und Ansprache durch Jackie A. und unseren Geschäftsführer, den langjährigen tip-Fan Robert Rischke, schon ein bisschen emotional ausschaute.

Nadja Vancauwenberghe (zweite von links, oben) und ihr Team. Foto: Iinaroosa Viitanen

Noch bevor der erste Easy-Jet-Flieger in Berlin landete und die Ära des internationalen Nachtleben-Tourismus einleitete, war der gebürtigen Pariserin Nadja Vancauwenberghe klar: Diese Stadt, die immer vielfältiger, immer polyglotter wird, braucht ein englischsprachiges Stadtmagazin – für Expats, für Gäste, für alle. Vor 20 Jahren kam die erste Ausgabe des Exberliners raus, seit 2020 sind Nadja Vancauwenberghe und ihr Team Teil der tip-Family. Happy birthday, dears!

tipBerlin-Chefredakteurin Stefanie Dörre (ganz links). Foto: Lena Ganssmann

Stefanie Dörre ist Expertin für Kunst. Als erste weibliche Chefredakteurin leitet sie den tipBerlin mit viel Leidenschaft und siebtem Sinn für Trends und neue Orte. Auch im Bild, wenn auch nicht in HD: ihr Stellvertreter und Literatur-Talentdetektiv Erik Heier.

Comiczeichner Hannes Richert stellt seine Arbeiten vor. Foto: Lena Ganssmann

Man könne ihn auch für Kinder-Events buchen, hat Humor-Anarcho Hannes Richert bei seiner Live-Performance im Zenner angedroht. Ob seine Comicstrips sind, die alle zwei Wochen im tipBerlin erscheinen, übermäßig kindgerecht sind, kann man vielleicht bezweifeln – dass Richert einer der lustigsten, abstrusesten, originellsten Denker in seinem Metier ist, steht für uns völlig außer Frage.

Jim Avignon malt uns was. Foto: Lena Ganssmann

Seine Kunst zwischen Expressionismus und Pop-Art ist bunt und exzentrisch, absurd und überbordend – eben ein bisschen wie Berlin. Passend also, dass Jim Avignon über die Jahre fünf Cover des tipBerlin gestaltet hat. Zu unserer Party im Zenner durften wir ihm im Rahmen einer Live-Performance beim Zeichnen über die Schulter gucken.

Konzertprogramm mit Lie Ning, Wallis Bird und Sam Vance-Law

Augen zu und…schwelgen: Lie Ning spielte ein großartiges Konzert. Foto: Iinaroosa Viitanen

Auch Shootingstar Lie Ning und den tipBerlin verbindet eine gemeinsame Geschichte: Im Sommer 2021 war Lie Ning der Star unseres Queer-Pride-Heftes anlässlich des CSD, auch sonst war der Allrounder immer wieder Gast im Heft. Kein Wunder: Als Sänger, Tänzer, Model, Schauspieler, Fotograf, Co-Drehbuchautor, Kurzfilm-Regisseur und TikTok-Star ist Lie Ning präsent auf allen Kanälen. Warum uns der moderne, elektronische Soul des 25-Jährigen mit der Samtstimme so am Herzen liegt, davon konnte sich das Publikum bei seiner intensiven Performance überzeugen. Selbst die allerjüngsten Gäste waren hypnotisiert. Hach!

Immer ganz vorne dabei: Jackie A. Foto: Lena Ganssmann

Nur logisch, dass Jackie Asadolahzadeh, bekannt als Jackie A., seit Jahren das Gesicht des tipBerlin ist – obwohl sie der Stadt mittlerweile den Rücken gekehrt hat und in Brandenburg lebt. Schließlich ist Jackie ein Berliner Original wie der tip selbst: Nach ihrer Flucht aus der DDR im Jahr 1989 feierte sie sich jahrelang durch die Clubs der Stadt, war VIVA-Moderatorin, Türsteherin, Tresenkraft, Fotomodell, Schauspielerin, Gogo-Tänzerin – und hatte vermutlich noch zig Jobs mehr. Heute ist sie vor allem Autorin und Kolumnistin für den tipBerlin. Im Haus Zenner führte sie mit viel Verve durch den Tag, wie immer exzellent exzentrisch gewandet.

Sam Vance-Law, hier am Smalltalken statt Performen. Foto: Lena Ganssmann

Ein weiterer Darling der Musikredaktion: Der gelernte Brite Sam Vance-Law ist einer der spannendsten Musiker der Stadt. Und mit großer Sicherheit der charmanteste – nicht nur, weil er die herzigste Coverversion des Grauzone-Klassikers „Ich möchte ein Eisbär sein“ im Petto hat. Im Zenner beehrte er uns mit einem seiner einnehmenden Auftritte. Und auf der Terrasse mit seinem Witz, den wir seit seinem furiosen Debütalbum „Homotopia“ von 2018 so lieben. Dass er auch die hohe Kunst des Trennungsalbums beherrscht, bewies Sam Vance-Law jüngst mit dem Nachfolger „Goodbye“.

Wallis Bird, gut geschützt unterm Schirm. Foto: Lena Ganssmann

Kaum zu überhören war der Auftritt der irischen Berlinerin Wallis Bird, und das schon vor den Pforten des Konzertsaals. So eigensinnig ihr elektrifizierter Folk oft klingt, so versiert ist sie darin, ihr Konzertpublikum in Trance zu spielen – und zum Mitsingen zu animieren. Erst kürzlich ist Wallis Birds aktuelles Album „Hands“ erschienen, auf unserer Feier stellte sie neue und alte Hits vor.

All Night long: Im Zenner wurde bis morgens gefeiert. Foto: Luka Godec

Pantha du Prince, A.N.I.C.E., Matchy, Elias Doré und Legende DJ Hell, mit dem ihr hier ein Interview lest: Sorry, Berghain, aber dieses Line-Up musste uns erstmal jemand nachmachen. Bis zum Morgen wurde im Zenner geraved und geschwitzt, die Stimmung war intim und ausgelassen. 50 Jahre tipBerlin heißt eben auch: 50 Jahre zertifizierte Nachtleben-Expertise – und keine Spur von Altersmilde beim Feiern.


Mehr zum Thema

Wir blicken zurück: So begann alles in den 70er-Jahren. So ging es in den 1980ern weiter. So wild waren die 90er mit tipBerlin. Das waren die 2000er-Jahre im tip. Und die 2010er – so lief das vorangegangene Jahrzehnt. Die Party ist vorbei, aber gefeiert wird immer: Schaut in unserer Club-Rubrik vorbei. Wir empfehlen euch auch immer gute Konzerte in Berlin. Und zeigen euch die besten Ausstellungen.

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin