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Parks in Berlin

Der Mauerpark: Berlins Outdoor-Wohnzimmer mit Geschichte

Der Mauerpark gehört zu den beliebtesten Parks in Berlin. An sonnigen Tagen wird der ehemalige Grenzstreifen zwischen Wedding und Prenzlauer Berg zum Treffpunkt für die ganze Stadt. Ein Teil der Mauer steht hier immer noch, er dient heute jedoch als legale Sprayfläche für die Berliner Graffiti-Szene. Outdoor-Kunst, Musiker:innen und weitere Besonderheiten wie der berühmte Flohmarkt und das Karaoke-Amphitheater machen die Atmosphäre im Mauerpark einzigartig.

Im Sonnenschein füllen sich die grünen Hänge im 15 Hektar großen Park mit gut gelaunten Menschen, die Skyline mit Fernsehturm im Hintergrund macht auch die Sonnenuntergänge im Mauerpark einmalig. Wir verraten euch alles, was ihr für euren Besuch im Mauerpark wissen müsst – und machen einen kurzen Exkurs in die Geschichte der Grünfläche.

Mauerpark Wenn die Sonne scheint, egal ob hoch oder tief, füllen sich die grünen Hänge im Mauerpark mit Menschen.
Wenn die Sonne scheint, egal ob hoch oder tief, füllen sich die grünen Hänge im Mauerpark mit Menschen. Foto: Imago/Zöllner

Tage im Mauerpark: Karaoke, Graffiti, Open-Air-Kultur

In den Mauerpark zieht es bei schönem Wetter Menschen aus der ganzen Stadt. Nicht nur kann man hier gemütlich im Gras sitzen, grillen, spazieren oder Sport machen. Unter freiem Himmel trifft sich hier die vielfältige Kulturlandschaft Berlins. Berühmt ist der Mauerpark für sein Amphitheater, das regelmäßig für Tanzaufführungen oder Karaoke genutzt wird – die Gesangseinlagen sind ein Höhepunkt an jedem Sonntag im Mauerpark.

Mit der Pandemie war es zwar still geworden, Karaoke im Mauerpark war unter den ersten Veranstaltungen, die abgesagt worden waren. 2022 ist die Pause aber vorbei, das heißt, ihr könnt wieder lauthals mitsingen. Daneben trifft man auf talentierte Straßenmusiker:innen oder Tanzgruppen, die bei spontanen öffentlichen Aufführungen schnell ein begeistertes Publikum finden.

Mauerpark Historische Leinwand: Die Berliner Graffiti-Szene verwandelt den Mauerstreifen im Park rund ums Jahr in eine Street-Art-Galerie.
Historische Leinwand: Die Berliner Graffiti-Szene verwandelt den Mauerstreifen im Park rund ums Jahr in eine Street-Art-Galerie. Foto: Imago/Zöllner

Auch ist der Mauerpark Dreh- und Angelpunkt für Berlins Graffiti-Szene. Der historische Mauersteifen im Park dient Sprayer:innen aus der ganzen Stadt als Hall of Fame. Graffitis sind hier erlaubt und gerne gesehen, es darf legal gesprayt werden. Durch sie wird der Park das ganze Jahr über zur Street-Art-Galerie unter freiem Himmel.

Der berühmte Flohmarkt im Mauerpark lohnt sich – auch kulinarisch

Mauerpark Der Flohmarkt im Mauerpark ist für viele Menschen sonntags ein beliebtes Ausflugsziel: Hier kann man nicht nur Schätze finden, sondern auch sehr gut essen.
Der Flohmarkt im Mauerpark ist für viele Menschen sonntags ein beliebtes Ausflugsziel: Hier kann man nicht nur Schätze finden, sondern auch sehr gut essen. Foto: Imago/A. Friedrichs

Berühmt ist der Mauerpark auch für seinen Flohmarkt. Der Trödelmarkt gehört zu den besten und beliebtesten Berlins. Sonntags zwischen 10 und 18 Uhr treffen hier besondere Händler:innen auf Schatzsucher:innen, die die bunte Mischung im Mauerpark zu schätzen wissen. Kleine Berliner Manufakturen und ambitionierte Trödelverkäufer:innen machen die interessante Mischung aus. Auch immer ein Highlight ist die Fressmeile des Flohmarkts, auf der ihr, typisch Berlin, Spezialitäten aus aller Welt probieren könnt.

Von frischen Säften über Bier, Burger, Pizza und Gnocchi bis zu frischen Waffeln – nach dem Besuch des Flohmarkts ist man sicherlich satt und, wer will, auch ein kleines bisschen betrunken. Übrigens: Direkt am Flohmarkt befindet sich das gemütliche Imbiss-Restaurant Mauersegler, das einen gemütlichen Biergarten bietet und im Sommer ein beliebter Ort für Public Viewing ist. Weitere schöne Berliner Flohmärkte stellen wir euch hier vor.

Heute Park, früher Exerzierplatz, Fußballfeld und West-Ost-Grenze

Geschichte Der östliche Teil der Grünfläche wurde schon im 19. Jahrhundert genutzt – zunächst als Exerzierplatz des preußischen Militärs, später auch als Sportplatz. Der 1892 gegründete Fußballverein Hertha trug hier Spiele aus. Ab 1961 wandelte sich das Bild: Das Gebiet wurde Teil des Grenzgebiets zwischen West- und Ost-Berlin. Wo heute der Mauerpark ist, befand sich damals ein Sperrgebiet. Nach der Wiedervereinigung entschied man sich, den Mauerstreifen zur öffentlichen Grünfläche zu machen. Die Allianz Umweltstiftung spendete 4,5 Millionen Mark zur Gestaltung des Parks, der 1994 eröffnet wurde. Für die Grünfläche engagiert sich der Verein Freunde des Mauerparks seit 1999. Wie sah die Stadt aus, als sie geteilt war? Bilder von Berlin mit und ohne Mauer zeigen wir euch hier.

Um den Neubau von 600 Wohnungen, die unmittelbar an das Grün angrenzen, gab es lange heftigen Streit, immerhin gibt es nun mehr Grünfläche. Die Fläche der Anlage wurde erweitert, seit 2020 ist die Erweiterung freigegeben.

Und auf den Mauerpark kommt bereits die nächste Veränderung zu: Seit 2022 wird das Parkgelände umfassend saniert und umgestaltet. Neben neuen Wegen, mehr Rasenflächen und neu gepflanzten Bäumen soll es zukünftig auch öffentliches WLAN geben. Zudem soll das in die Jahre gekommene Amphitheater renoviert werden. Während der Umbauarbeiten, die 2026 abgeschlossen sein sollen, werden Teile des Mauerparks zwischenzeitlich abgesperrt und nicht nutzbar sein.

Mauerpark Feuershow zur Walpurgisnacht im Mauerpark: Vor dem lauten Berliner 1. Mai füllt sich der Park traditionell mit Menschen.
Feuershow zur Walpurgisnacht im Mauerpark: Vor dem lauten Berliner 1. Mai feiert man im Mauerpark traditionell das Ende des Winters. Foto: Imago/Zöllner

Besonderheiten Traditionell finden am 30. April im Mauerpark Walpurgisnacht-Feierlichkeiten mit Lagerfeuer und künstlerischen Darbietungen statt. Das Ende des Winters wird mit Musik- und Feuershows gefeiert.

Es gibt auch Kontroverse: Lärmbelästigung und steigende Kriminalität

Oft ist die Stimmung im Mauerpark ausgelassen, aber naturgemäß kommt es auch zu Konflikten. Rund um den Mauerpark wohnen viele Menschen, und einige Anwohner:innen beschweren sich immer wieder wegen abendlichem und nächtlichen Lärm. Zur Lösung des Problems organisierte der Verein der Freunde des Mauerparks 2018 einen runden Tisch, der Konflikt konnte jedoch nicht beigelegt werden. Die Spielzeiten für Musiker:innen in den Sommermonaten wurden verkürzt. Musiziert werden darf seither montags bis donnerstags zwischen 11 bis 19.30 Uhr. Samstags und sonntags muss die Musik nach 20.30 Uhr verstummen. Zudem darf nur noch in einem Teilbereich des Parks musiziert werden, sodass der Schall nicht direkt auf die Anwohner:innen gerichtet ist.

Im Mauerpark kommen bei schönem Wetter tausende Menschen zusammen. Da verwundert es nicht, dass es neben einem friedlichen Miteinander auch zu kriminellen Vorfällen kommt. Im Sommer 2021 entwickelte sich der Park sogar zu einem Problemkind der Polizei. Knapp 200 Polizeieinsätze, allein in den Monaten Juli und August, waren nötig. Besonders oft mussten die Beamten wegen Raub und Körperverletzung anrücken.

Wichtige Infos für den Besuch des Mauerparks

Karaoke im Mauerpark: Die Aufnahme stammt von 2019, danach war Pause, doch 2022 ist das beliebte Event wieder genehmigt. Foto: Imago/Schöning

Öffnungszeiten Der Mauerpark ist für Besucher:innen durchgehend geöffnet.

Sportangebote Der Mauerweg führt direkt durch den Park und ist ideal zum Joggen und Radfahren. Außerdem befinden sich im Park ein öffentlich nutzbares Basketballfeld und Tischtennisplatten. Zusätzlich grenzen die Max-Schmeling-Halle und der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, wo verschiedenste Sportveranstaltungen stattfinden, direkt an das Parkgelände.

Grillen Das Grillen ist im Mauerpark auf ausgewiesenen Flächen zwischen 8 und 20 Uhr, im Juni und August sogar bis 21 Uhr erlaubt. Generell ist zu beachten, dass man genügend Abstand zu Bäumen und Sträuchern halten sollte. Der Grill sollte nicht direkt auf der Erde stehen und für abgebrannte Kohle, Asche und Müll gibt es vorgesehene Container, die man nutzen sollte, damit der Mauerpark sauber und auch weiterhin ein Ort der Erholung bleibt!

Besuch mit Kindern Der Regenbogen-Spielplatz im westlichen Teil des Mauerparks bietet Rutschen, Schaukeln und einen überdachten Sandkasten. Im Rahmen der Sanierung soll der Spielplatz bis 2026 versetzt werden. Nachher soll es auch mehr Spielmöglichkeiten für Kleinkinder geben.

Besuch mit Hund Im Mauerpark wimmelt es bei schönem Wetter von Hunden. Im südlichen Teil gibt es ein Hundeauslaufgebiet, in dem die Vierbeiner auch frei laufen dürfen. Im restlichen Teil des Parks müssen Hunde an der Leine geführt werden.

Fun Fact Im Herbst 2021 wurde im Mauerpark die erste Acoustic Shell Berlins aufgestellt, eine Art Teilüberdachung für Musiker:innen, die dem Lärmschutz dienen und so den Musikgenuss im Park wieder erhöhen soll.

Anfahrt Den Mauerpark erreicht ihr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: In der Nähe befinden sich die U-Bahnstationen Eberswalder Straße (U2) sowie die Haltestellen Voltastraße und Bernauer Straße (U8). Auch die Tram hält unmittelbar am Park. Wenn ihr mit der Linie M10 fahrt, steigt am besten an den Stationen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Wolliner Straße oder U Eberswalder Straße aus. In der Nähe des Parks befinden sich auch die Tram-Haltestellen Schwedter Straße und U Eberswalder Straße der Linien M1 und M12. Mit der Buslinie 247 könnt ihr an der Wolliner Straße oder an der Haltestelle Demminer Straße aussteigen. Nachts verkehrt die Buslinie N2 am U-Bahnhof Eberswalder Straße.

  • Mauerpark Eberswalder Straße/Gleimstraße, Prenzlauer Berg

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Die grüne Seite der Hauptstadt: Es gibt tolle Parks in Berlin, quer durchs Stadtgebiet. Diese schönen Parks in Kreuzberg, Parks in Neukölln und die Charlottenburger Parks solltet ihr besuchen. Noch mehr frische Luft: Wir empfehlen Waldspaziergänge in Berlin. Und wenn euch die Kunst im Mauerpark beeindruckt hat: Wir zeigen euch sehenswerte Murals von Berlins Street-Art-Szene. Ihr wollt die Stadt erkunden? Dann holt euch Inspiration in unserer Rubrik „Ausflüge“.

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