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Zwischen schrillen Karaokebars und einzigartigen Bräuchen

„Ein Leben ohne Musik? Auf den Philippinen undenkbar! Im 7.641-Inseln-Staat sind Karaoke, Fiestas und Konzerte vielmehr Teil des alltäglichen Lebens. So liegt es nahe, dass kaum ein Tag ohne Singen, Musizieren oder Tanzen vergeht. Armi Millare brachte unlängst philippinische Klänge ins Berliner Prachtwerk und begeisterte damit ihr Publikum. Die Sängerin der Alternative-Rock-Band Up Dharma Down ist ein wahrer Star in ihrer Heimat. Während sie mit ihrer Combo eher härtere Töne anschlägt, zeigt sie bei Soloauftritten eine andere Facette: eingängige Singer-Songwriter-Nummern mit Gänsehautgarantie. „Unsere Sprache prägt die Musik. Einerseits klingt sie progressiv, andererseits weich. Die spanischen Einflüsse sind für Europäer deutlich zu hören“, sagt Armi Millare nach ihrem von Standing-Ovation gekrönten Auftritt. „Oft geht es um Liebe. Filipinos lieben die Liebe. Es ist ein Gefühl, was uns im Alltag ständig begleitet.“ Auch Margarita Valdes, Tourismusdirektorin des Philippine Department of Tourism in Frankfurt, nahm am Konzert teil: „Wir freuen uns eine modernere Seite unserer Kultur und der philippinischen Bevölkerung zu präsentieren und gleichzeitig zu zeigen, dass auch wir eine wichtige Rolle auf der internationalen Musikbühne spielen.“

Neben der Musik gibt es noch zahlreiche weitere Gründe den Inselstaat zu besuchen, zum Beispiel die einzigartigen Traditionen: So finden Besucher in Nord-Luzon historische spanische Kolonialstädte wie Vigan, in denen man sich wie in der Zeit zurückversetzt fühlt, oder können in Sagada etwas über das Leben des Naturvolks der Igorot erfahren, welches sich in der abgeschotteten Lage in den Bergen das traditionsreiche Leben bis heute bewahrt hat. Unweit davon entfernt lassen sich zudem die beeindruckenden Reisterrassen von Banaue besichtigen, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Die vielen unterschiedlichen Landschaften – von mystischen Berglandschaften im Norden über sattgrüne Dschungelgebiete und beeindruckende Karstfelslandschaften bis hin zu kristallklaren Lagunen im Süden ziehen zahlreiche Reisende an. „Touristen sollten unbedingt die Strände besuchen, unsere Stände sind so weiß und sauber, einfach fantastisch“, sagt Millare. So auch auf der Insel Boracay: Diese wurde 2018 zwischenzeitlich aufgrund von Umweltschutzmaßnahmen für Touristen geschlossen, schließlich wieder geöffnet und sogleich vom „Condé Nast Traveler“ zur schönsten Insel der Welt gekürt. Aber auch die Inseln Cebu und Palawan stehen Boracay in ihrer Schönheit in nichts nach, belegen sie doch auch Plätze in der Top 10. „Auch das Nachtleben ist nicht zu unterschätzen. Filipinos lieben es, mit Freunden in Bars zu sitzen und laue Abende gemeinsam zu genießen.“ Gerade in der Hauptstadt macht sich das Nachtleben bemerkbar: Während die „Toyo Eatery“ zu einem der 50 besten Restaurants Asiens zählt, gehören die Bars „The Curator“ und „Oto“ zu den Top-50 Bars. Der Volksstamm der Kalinga in den philippinischen Bergen hält zudem eine besondere Überraschung bereit: „Wer ein besonderes Souvenir möchte, sollte in die Region Kalinga fahren. Dort können sich Besucher indigene Tattoos stechen lassen, etwa von Whang-od Oggay, einer der bekanntesten Tätowiererinnen der Inseln, die mittlerweile 102 Jahre alt ist.“ Der Clou: Als Tinte benutzt die wohl älteste Tätowiererin der Welt eine Mischung aus Asche und Wasser.

Aufgrund der langen Kolonialzeit sprechen die meisten Filipinos gutes Englisch, was das Reisen vor Ort erleichtert. Die Herzlichkeit und Lebensfreude der Bewohner sind zudem zwei weitere Gründe, den Archipel zu besuchen. „Es ist die große Gastfreundschaft, die die Menschen auf den Philippinen auszeichnet“, sagt Maria Theresa Dizon-De Vega, die neue philippinische Botschafterin in Deutschland. „Die Kultur ist sehr vielseitig. Im Prachtwerk Berlin wollen wir sie ein Stückweit zeigen – durch gutes Essen, exzellenten Likör und natürlich Live-Musik.“ 

Das Land, das niemals schläft: Festivals und Musik im Inselstaat

Bunt, schrill, laut und vor allem ein wahres Spektakel sind die Feste auf den Philippinen, die in so gut wie jeder Region und zu jeder Zeit stattfinden. Die Anlässe dafür sind vielfältig und reichen von religiösen oder historischen Motiven bis hin zu ausschweifenden Erntefesten. Kaum ein Besuch führt also vorbei an den farbenfrohen Kostümen, eindrucksvollen Tänzern und der lautstarken Musik. Gerade letztere ist wohl das wichtigste Argument für einen Festivalbesuch und spielt auf den Philippinen eine bedeutende Rolle, da sie fest in der Lebenskultur der Filipinos verwurzelt ist. Die musikalische Tradition erstreckt sich über die Herstellung handgefertigter Gitarren auf Cebu über moderne Popmusik bis hin zu schrillen Karaokebars in Manilas Ausgehviertel Makati. Aufgrund der langjährigen Kolonialzeit wurde die Musik vor allem durch europäische und amerikanische Einflüsse geprägt, besitzt jedoch auch einschlägige einheimische Klänge. Bei einem Besuch des Inselstaates lohnt sich also ein Abstecher in eine der zahlreichen Karaokebars, wo Jung und Alt inbrünstig nationale und internationale Klassiker zum Besten geben, oder ein Besuch der bunten Feierlichkeiten, um die fremde Kultur bestmöglich kennenzulernen.

Weitere Informationen finden Sie auf www.morefunphilippines.de

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