Flüchtlingsdrama

„Alle in einem Boot“ im Kino

Die Flüchtlingskrise – lange Zeit ein beliebtes Thema der Medien, doch schon seit ein paar Jahren hat sich eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt bezüglich der prekären Zustände der Geflüchteten, die nach wie vor bestehen. Der Spielfilm „Alle in einem Boot“ von Christof Düro und Tobias Stille erinnert uns daran, dass es jederzeit und überall unzählige Menschen gibt, die auf der Flucht und ohne Heimat sind

Die Flüchtlingskrise – lange Zeit ein beliebtes Thema der Medien: "Alle in einem Boot" Tobias Stille und Christof Düro
„Alle in einem Boot“ Tobias Stille und Christof Düro, Foto: Caroline Pitzke

Eigentlich möchte der Regisseur Paul die Geschichte seines Großvaters, der 1939 mit seiner jüdischen Familie auf der St. Louis vor den Nazis nach Kuba flüchtete, in einem Theaterstück erzählen. Doch dann bringt einer seiner Schauspieler spontan Flüchtlinge aus einem angrenzenden Camp mit – und es treffen zwei Welten aufeinander. Zögerlich nähern sich Flüchtlinge und Schauspieler einander an, mit allen Höhen und Tiefen, einigen Klischees, aber schließlich sind Respekt, Freundschaft und Humanität Kern der Begegnung.

So entsteht im Film ein Theaterstück, die Vergangenheit wird in der Gegenwart spürbar, der Ozeandampfer St. Louis wird zum Schlauchboot, der Atlantik zum Mittelmeer. Der Film ist authentisch in seiner Machart wie in seiner Besetzung, wenn auch teilweise überspitzt und stereotypisiert. Natürlich erwartet uns kein hollywoodreifes Kino, vielmehr stehen die Idee des Projekts (das hauptsächlich durch Crowdfunding finanziert wurde) und die Menschen im Vordergrund, die tatsächlich eine Reise über das Mittelmeer hinter sich haben.

Alle in einem Boot D 2019, 91 Min., R: Tobias Stille und Christof Düro, D: Christof Düro, Maria Gundolf, Delschad Numan Khorschid, Start: 12.3., 12.3., fsk,13.3., Regenbogenkino, 25.3., Union Friedrichshagen: Vorführung mit Gästen

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