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Schwarzmarkt

Berliner Bäder verkaufen Tickets vorab – Angst vor Schwarzmarkt berechtigt?

Die Nachfrage bestimmt den Preis. Und wer schon einmal Berlinale-Tickets auf eBay gesucht hat, weiß: der kann in Berlin bei beliebten Events happig sein. Bisher standen zumindest Eintrittskarten für Schwimmbäder noch nicht sonderlich hoch oft der Liste gut handelbarer Zugangsberechtigungen. Nun wird allerdings im Sommer auch der Zugang zu Freibädern nur noch über vorab gekaufte Eintrittskarten geregelt.

Wer in die Berliner Bäder will, braucht ein Ticket – vorab gekauft. Droht ein Schwarzmarkt. Foto: Imago/Panthermedia
Wer in die Berliner Bäder will, braucht ein Ticket – vorab gekauft. Droht ein Schwarzmarkt? Foto: Imago/Panthermedia

Mehrere Leser*innen meldeten sich deshalb bei uns. Besorgt, dass die Tickets schon sehr früh massenweise aufgekauft und dann an den heißen Tagen um einen vielfach höheren Preis verschachert werden. Eine berechtigte Sorge?

Nein, betonen die Berliner Bäder. Unternehmenssprecher Matthias Oloew erklärt, dass zuerst einmal Tickets maximal sieben Tage vorab gekauft werden können. Heißt: Schon jetzt den ganzen Sommer einen Strandkorb am Wannsee sicherstellen? Unmöglich. Natürlich könnten findige Geschäftemacher während der Hochsaison eben eine Woche vorher zuschlagen – genug Zeit, die Tickets wieder zu verkaufen. Oder?

Tickets für Berliner Bäder – Chancen für den Schwarzmarkt?

„Aufgrund der Corona-Verordnung müssen die Kunden ihre Kontakdaten beim Kauf angeben – bei einem Ausbruch können so alle potentiell Infizierten angesprochen werden“, erklärt Oloew. Die Tickets sind entsprechend personalisiert und auch nicht übertragbar.

tipBerlin wollte daraufhin wissen, was Kunden tun sollen, deren Begleitung kurzfristig krank geworden. Tatsächlich sei dies dann nicht zu ändern, Umtausch oder Rückgabe seien nicht vorgesehen, so Oloew. Gerade deshalb appelliert er, ohnehin nur sehr zeitnah Tickets zu kaufen. Es würde genug geben, man arbeite zudem an der Öffnung weiterer Anlagen. Bisher sind nur wenige Berliner Freibäder für den Schwimmbetrieb geöffnet, weitere sollen Folgen. „Wir informieren, sobald es Konkretes gibt“, so der Sprecher.

Absage an Zweithändler – und Aufruf zur Rücksicht

Damit erteilen die Berliner Bäder nicht nur dem Schwarzmarkt eine Absage. Im Umkehrschluss ist es auch eine Warnung an alle, die unbedingt im Freibad oder Wannsee planschen wollen und glauben, möglicherweise im Internet von anderen angebotene Tickets würden sich einfach so kaufen lassen. Oloew betont, dass man das neue Ticket-System nicht eingeführt habe, um irgendjemanden zu ärgern oder den Besuch zu erschweren. „Wir folgen schlicht den Bestimmungen.“

Damit appelliert er auch an alle Besucher, dies durchaus ernst zu nehmen. Die Berliner Bäder dürften kein zweites Ischgl werden, wo unachtsame Infizierte zu einem Massenausbruch von Corona geführt hatten. Würde es Probleme gehen, würde die Öffnung rückgängig gemacht.

Die Liste der Freibäder in Berlin, die offen sind, wird stets aktualisiert. Wer nicht unbedingt an den Wannsee oder in gechlortes Wasser steigen muss, kann auch einen der vielen schönen Badeseen in Berlin besuchen, die sogar kostenlos besuchbar sind. Und wer ohnehin lieber auf als im Wasser unterwegs ist, kann zum Beispiel ein Floß mieten – und Berlins Wasserwege so erkunden.Die Tickets fürs die geöffneten Berliner Bäder gibt es auf der Homepage.

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