Berlins Badeseen

Der Groß Glienicker See: Badeparadies im Grenzgebiet

Der Groß Glienicker See, gelegen im südwestlichen Berlin, ist ein echtes Naherholungsgebiet mit Inselflair. In der Mitte des Gewässers befinden sich zwei bewaldete Flächen, zu denen es sich schwimmen lässt. Der See macht seinem Namens-Attribut alle Ehre: er ist fast zwei Kilometer lang, 530 Meter breit und mit dem Sacrower See und dem Heiligen See Teil einer Seenkette. Beliebt ist das Gewässer vor allem wegen des sauberen und feinen Sandes und dem klaren Wasser. Der Schein trügt jedoch: dem Groß Glienicker See geht es seit Jahren immer schlechter, der Wasserspiegel ist seit 1970 um mehr als zwei Meter gesunken. 2021 wurde zur Rettung des Sees von der CDU in Brandenburg sogar ein Krisengipfel einberufen – konkret passiert ist bislang noch nichts.

In der Mitte des Groß Glienicker Sees befinden sich zwei kleine Inseln. Foto: Imago Images/Carola Koserowsky

Groß Glienicker See: Eine Grenze im Wasser

Geschichte Der Groß Glienicker See bildet eine natürliche Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Im Westen grenzt er an den Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke und im Osten an den Ortsteil Kladow des Bezirks Spandau. Hier begegnen sich Berliner:innen und Brandenburger:innen ganz unkompliziert – das war aber nicht immer so. Noch bis 1990 war hier Grenzgebiet, gekennzeichnet durch eine Kette aus Bojen, längs durch die Mitte des Sees. Im Sommer schwimmen und im Winter eislaufen durften vor dem Mauerfall nur die West-Berliner:innen. Für DDR-Bürger:innen war der Zugang verboten. Noch heute befindet sich am Ufer, im Norden des Groß Glienicker Sees, eine Gedenkstätte mit Überresten des geteilten Deutschlands.

Original erhaltener Steckmetallzaun der Berliner Mauer als Denkmal und Gedenkstätte am Groß Glienicker See. Foto: Imago Images/Jürgen Ritter

Baden im Groß Glienicker See

Im Südosten des Sees befindet sich die Badestelle „Moorloch“ mit einer Liegewiese und einer DLRG-Station. An der Badestelle „Pferdekoppel“ im Nordosten mit ihrem feinen und sonnigen Sandstrand geht es etwas ruhiger zu. Neben den beiden offiziellen Badestellen ist der Zugang zum See auch an weiteren Uferstellen möglich. Ein kleiner Weg auf Höhe der Seepromenade Nr. 61 führt beispielsweise zu kleineren Buchten am Nordufer.

Ein länderübergreifendes Rettungskonzept

Seit 1970 ist das Wasser im Groß Glienicker See um etwa 2,20 Meter gesunken. Der Strandbereich wird immer größer und der Bootssteg des DLRG (Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft) am Ufer von Kladow, an dem früher einmal das Rettungsboot hielt, liegt jetzt einsam im Trockenen. Zwar steht das Grundwasser an einigen Stellen des Sees noch bis zu 11,25 Meter tief, der Rückgang ist aber bislang ungestoppt. Um den beliebten Badesee vor dem Versiegen zu bewahren, arbeiten Berlin und Brandenburg an einem länderübergreifenden Rettungsprogramm.

Blick vom Potsdamer Ufer über den Groß Glienicker See. Foto: Imago Images/Martin Müller

Infos zum Besuch am Groß Glienicker See

  • Anreise: Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte nutzt am besten die Buslinien N/X 34 bis Gutsstr. oder Kurpromenade (hier auch Linie 135), beziehungsweise die Linien 604 und 638 bis Potsdam, Am Park. Autos können beispielsweise am Parkplatz am Bootshaus Kladow im Süden oder am Parkplatz Seekorso in der Kurpromenade parken.
  • Adresse: Groß Glienicker See, 14089 Berlin
  • Fläche: 66 Hektar, Tiefste Stelle: 11,25 Meter

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