Ausflugsziele

12 Ausflüge ins Berliner Umland: So schön ist es rund um die Stadt

So schön das Leben in Berlin auch ist: Manchmal tut es einfach gut, einen Ausflug ins Berliner Umland zu machen, dem Stadttrubel zu entfliehen, auf weites Grün zu blicken oder neue Orte zu entdecken. Zum Glück gibt es viele schöne Möglichkeiten: Wir zeigen euch, wo es rund um die Stadt schön ist.


In der Döberitzer Heide Tiere beobachten

Die Döberitzer Heide im Berliner Umland ist toll für einen Ausflug. In der Naturlandschaft könnt ihr Tiere beobachten. Foto: Imago/Funke Foto Services/Maurizio Gambarini
Die Döberitzer Heide im Berliner Umland ist toll für einen Ausflug. In der Naturlandschaft könnt ihr Tiere beobachten. Foto: Imago/Funke Foto Services/Maurizio Gambarini

Durch die einst ausschließlich militärische Nutzung dieses Areals ist eine Heide-, Sand- und Trockenrasenlandschaft mit weit mehr als 5.000 teilweise seltenen Pflanzen entstanden. In der Wildniskernzone leben Rothirsche, Wisente und Przewalski-Pferde. Döberitz war jahrhundertelang eine Parallelwelt, um die es viele Geheimnisse gab. Erst nach dem Abzug der Sowjets und mit der zivilen Nutzung konnte man erkennen, dass viele dieser Mysterien auf Übertreibungen und Spekulationen beruhten. Ein Glücksfall für die Zivilgesellschaft, die das Gelände heute wieder nutzen kann: Es gibt zahlreiche Wanderwege durch die Naturlandschaft. Ihr wollt wildes Leben sehen, aber nicht so weit raus? Tiere beobachten in Berlin: Die wilde Seite der Stadt erleben.

  • Zugang und Parkplatz Döberitzer Heide in Elstal, Zur Döberitzer Heide 10, 14641 Wustermark (OT Elstal)

Im Schlosspark Sanssouci spazieren gehen

Der chinesische Teepavillon im Schlosspark Sanssouci ist nur eine der vielen schönen Gebäude, die man dort finden kann. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Im Schlosspark Sanssouci in Potsdam könnt ihr eine große Runde spazieren gehen und in eine idyllische Umgebung eintauchen. Rund um das märchenhafte Schloss Sanssouci, welches bis 1918 als Sommersitz preußischer Könige und deutscher Kaiser diente, wurde ein Park erbaut. Das verwunschene Areal ist rund 300 Hektar groß, für einen ausführlichen Rundgang sollte man also ausreichend Zeit einplanen. Doch die Stunden im Park Sanssouci lohnen sich allemal. Neben dem Schloss gibt es noch einen Botanischen Garten, einen chinesischen Teepavillon und ein italienisch angehauchtes Orangerieschloss. Mehr zum Schlosspark Sanssouci findet ihr hier.

  • Park Sanssouci Zur Historischen Mühle, Potsdam, Mo–Sa 6–20.30 Uhr, So 9.30–20.45 Uhr, mehr Infos hier

Wiesen und Wasser am Tegeler Fließ besuchen

Zwischen unzähligen Pflanzen und direkt am Wasser kann man im schönen Tegeler Fließ spazieren gehen. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Flüsse, Kanäle, Seen – Das Berliner Umland ist nah am Wasser gebaut, denn hier finden sich zahlreiche Gewässer. Das Tegeler Fließtal im Norden der Hauptstadt ist das größte zusammenhängende Natura-2000-Gebiet in und um Berlin. Der größte Teil des mehr als 30 Kilometer langen Bachs verläuft außerhalb der Stadtgrenze. Hier findet sich einige schöne Abschnitte. Zu den schönsten gehört das Stück zwischen Ziegeleisee und den Eichwerder Moorwiesen. Auf dem Eichwerdersteg könnt ihr auf 145 Meter entlang der Flussaue spazieren und den Blick über Wiesen, Bäche und Moore schweifen lassen.

  • Tegeler Fließ

Die Natur am Bötzsee genießen

Ungestört baden? In Berlin kaum mehr möglich. Am Bötzsee könnt ihr in Ruhe ins Wasser springen. Foto: Imago/Hohlfeld

Der circa vier Kilometer lange Bötzsee befindet sich zwischen Atlandsberg und Strausberg. Als unsere Autorin diesen See vor einigen Jahren entdeckte, war Winter und der See war mit treibenden Eisschollen gepflastert. Sie hatte sich verliebt – in seine Kälte, seine Ruhe, sein nicht endendes Waldland. Im Sommer ist der See etwas ganz anderes. Komplett von Wald umgeben finden sich hier zahlreiche „wilde“ Badestellen, an denen ihr ungestört in den See springen könnt. Am Ruderboot-Verleih könnt ihr Paddel-Boote ausleihen und gemütlich über den See schippern. Auf einem Uferweg könnt ihr in etwa drei Stunden den See auch zu Fuß umrunden.

  • Bötzsee zwischen Altlandsberg und Strausberg

Ausflug im Berliner Umland: Schloss Königs Wusterhausen entdecken

Im Schloss Königswusterhausen residierte im 18. Jahrhundert Friedrich Wilhelm I., heute könnt ihr im ansässigen Museum etwas über seine Geschichte lernen. Foto: Imago/Schöning

Das denkmalgeschützte Schloss Königs Wusterhausen befindet sich im gleichnamigen Ort und ist seit 2000 ein Museum. Der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. nutzte das Schloss im 18. Jahrhundert als bevorzugte Residenz. Im Festsaal des Schlosses finden sich ungefähr 40 Gemälde, die der Soldatenkönig zwischen 1735 und 1739 selbst gemalt hat. Seine Geschichte könnt ihr im Schloss bei einer anschaulichen Führung kennenlernen. Im direkt angrenzenden Schlosspark könnt ihr es euch nach der Museumstour mit Blick auf die Dahme gemütlich machen.

  • Schloss Königs Wusterhausen Schlossplatz 1, Königs Wusterhausen, Di–So 10–17.30 Uhr, mehr Infos hier

Am Grabowsee einen Lost Place erkunden

Die ehemalige Lungenheilanstalt am Grabowsee ist ein unheimlicher Lost Place. Foto: Imago/Rolf Kremming

Der Grabowsee befindet sich rund 30 Kilometer nördlich von Berlin nahe der Stadt Oranienburg. Herrlich im Naturpark Barnim gelegen, könnt ihr hier umgeben von Wald direkt ins kühle Nass springen. Am Ostufer des Sees stehen Ruinen einer ehemaligen Lungenheilanstalt, die vor mehr als 120 Jahren für die Behandlung von Lungentuberkulose errichtet wurde. Die rund 30 Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz und verfallen auf einem Waldgrundstück seit Jahrzehnten. Die unheimlich Kulisse zieht immer mal wieder Fotograf:innen und Geisterjäger:innen an, da es in den verlassenen Ruinen angeblich spuken soll. Ganz egal, ob ihr für einen Sprung in den See kommt oder einen Lost Place besichtigen wollt: Ein Ausflug an den Grabowsee lohnt sich so oder so. Lost Places sind tolle Fotomotive, wie der Fotograf Martin Boemer unter Beweis stellt.

  • Grabowsee bei Oranienburg, nach voriger telefonischer Anmeldung kann die Heilanstalt besucht werden, mehr Infos hier

Die „verbotene Stadt“ Wünsdorf besuchen

Die „Bücher- und Bunkerstadt“ Wünsdorf galt einst als „verbotene Stadt“, da dieser Ort für viele Jahre ein wichtiger Militärstützpunkt war. Foto: Imago/Zoonar

Was haben Brandenburg und Wales gemeinsam? Nicht nur die vielen Schattierungen der Farbe Grün, die das Landschaftbild prägen. In Hay-on-Wye gründete der Buchhändler Richard Booth 1962 die erste „booktown“, ein Ensemble aus Bücherläden, Antiquariaten, Restaurants und Bühnen, ein Mekka für Büchernarren und Leseratten. 1998 wurde diese Idee für Wünsdorf kopiert, nur dass hier noch ein weiterer Aspekt dazu kam: In diesem Ortsteil der Stadt Zossen gibt es auch noch wahnsinnig viele Bunkeranlagen. Die „verbotene Stadt“ wurde bis auf eine Unterbrechung in den 1920er-Jahren kontinuierlich militärisch genutzt.

  • Anfahrt Auf der B96 in südlicher Richtung, in Zossen den Schildern folgen, hinter dem Ortsausgangsschild an der nächsten Ampel links in die Fritz-Jaeger- Allee, am Restaurant Kommandantenvilla rechts in die Zehrensdorfer Straße

Am Liepnitzsee im blauen Wasser entspannen

Der schöne Liepnitzsee in Brandenburg überzeugt nicht nur mit schöner Natur, sondern auch mit einer hervorragenden Wasserqualität. Foto: Imago/Zoonar

Der zum Wandlitzer Seengebiet gehörende Liepnitzsee liegt rund acht Kilometer nördlich der Berliner Stadtgrenze nahe der Stadt Bernau. Er zählt zu den saubersten Seen in Brandenburg. Von Wald umgeben könnt ihr entweder am Waldbad auf der Liegewiese entspannen oder einfach einen Platz für euch allein suchen. Am Waldbad befindet sich auch ein Bootsverleih für Ruder-, Tretboote und Stand up Paddle Boards. Das Wasser vom Liepnitzsee ist klar und sieht hellblau aus, noch weit draußen könnt ihr hier bis auf den Grund blicken. Weitere schöne Badeseen in Brandenburg zeigen wir euch hier.

  • Liepnitzsee bei Bernau

Auf dem Baumkronenpfad bis nach Berlin gucken

Auf dem Baumkronenpfad könnt ihr über die Beelitz-Heilstätten spazieren und bis nach Berlin schauen. Foto: Imago/Pond5 Images

Neben den verlassenen Gebäuden am Grabowsee gehören die Beelitz-Heilstätten zu den berühmtesten Lost Places im Berliner Umland. Ein besonderes Highlight: der 700 Meter lange Baumkronenpfad. Aus fast 40 Metern Höhe könnt ihr hier die denkmalgeschützten Gebäude und die geradezu mystische Parkanlage überblicken. Auf dem Weg habt ihr einen großartigen Ausblick, und auf dem Aussichtsturm habt ihr einen einmaligen Ausblick über das Waldgebiet bis nach Berlin. Auch die Beelitzer Heilstätten können besichtigt werden, allerdings nicht auf eigene Faust. Es muss vorab eine Tour gebucht werden, diese werden in verschiedenen Sprachen angeboten. Der Baumkronenpfad ist zu jeder Jahreszeit ein tolles Ziel für einen Tagesausflug im Berliner Umland.

  • Beelitz-Heilstätten und Baumkronenpfad Straße nach Fichtenwalde 13, Beelitz, Mo–So 10–19 Uhr, Eintritt 17€, ermäßigt 15€, mehr Infos hier

Das frühklassizistische Königsschloss am Heiligen See besuchen

Der Marmorpalais in Potsdam liegt direkt am Ufer des Heiligen Sees – was für eine romantische Kulisse. Foto: Imago/imagebroker

Wunderschön und romantisch liegt es direkt am Ufer des Heiligen Sees im Neuen Garten: das 1793 erbaute Marmorpalais. Das in Innen- und Außenarchitektur klassizistisch gestaltete Schloss in Potsdam diente König Friedrich Wilhelm II. 1793 als Rückzugsort. Es fügt sich perfekt in die verwunschene Havellandschaft ein und bietet einen schönen Ausblick auf die nahe gelegene Pfaueninsel. Auch im Innern ist das Marmorpalais wahrhaft königlich gestaltet, mit Marmor, hochwertigem Holz und Seide.

  • Marmorpalais Im Neuen Garten 10, Potsdam, Di–So 10–17.30 Uhr, Tickets 8€, Ermäßigt 6€, mehr Infos hier

Mit dem Fahrrad von Bernau nach Werneuchen

Ein guter Zwischenstopp auf der „Rund um Berlin“-Fahrradtour ist das Schloss Börnicke. Foto: Imago/imagebroker

„Rund um Berlin“ heißt ein toller Radring, der durch die vielseitige Natur- und Kulturlandschaft Brandenburgs führt. Wenn ihr die gesamte Grenze von Berlin umfahren wollt, müsst ihr 330 Kilometer in elf Etappen zurücklegen. Eine Etappe geht natürlich auch. Von Bernau bis nach Werneuchen sind es 13 Kilometer. Während der Tour treffen historische Fachwerkhäuser auf Plattenbauten, außerdem radelt ihr an der historischen Stadtmauer mit Pulverturm vorbei. Durch das beschauliche Angerdorf Börnicke, mit großzügiger Schlossanlage, einer imposanten Dorfkirche und Brandenburgs kleinstem Theater, geht die Tour Richtung Südosten nach Weesow und schließlich nach Werneuchen. Auf dem Weg passiert man auch immer wieder idyllische Felder und Wiesen der Barnimer Feldmark. Mehr zur „Rund um Berlin“-Radtour und den verschiedenen Etappen lest ihr hier.

  • Bernau – Börnicke – Weesow – Werneuchen
  • Strecke 13 Kilometer

Das holländische Viertel in Potsdam entdecken

Rote Ziegelsteine und Giebeldächer schmücken die 134 Häuser im Holländischen Viertel in Potsdam. Foto: Imago/Shotshop

Gut, um Frikandeln, Poffertjes und Co. in guter Qualität zu bekommen, muss man wohl wirklich in die Niederlande fahren. Tolle Architektur aus unserem Nachbarland gibt es allerdings auch ganz in unserer Nähe – in der brandenburgischen Landeshauptstadt, wo sich das Holländische Viertel in Potsdam befindet. Entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts besteht es heute aus 134 roten und unverputzten Ziegelstein-Häusern und den typisch niederländischen Dachgiebeln. Tipp für Geschichtsfans: Im Jan-Bouman-Haus wird die Historie des Viertels nacherzählt. Auch schön sind die Shops, Cafés Restaurants und Galerien, die sich über das Holländische Viertel erstrecken.

  • Holländisches Viertel in Potsdam

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