Mit dem Regionalzug ist man vom Alexanderplatz innerhalb von 30 Minuten in Potsdam. Schloss Sanssouci, das Holländische Viertel oder die Glienicker Brücke gehören zu den am häufigsten frequentierten Attraktionen der Brandenburgischen Landeshauptstadt. Doch es gibt noch andere besondere Orte in Potsdam, die kaum ein*e Berliner*in kennt. Viel Spaß beim Kennenlernen.
„La Leander“ im Holländischen Viertel ist Potsdams einziges queeres Café

Die Betreiber von „La Leander“ sind stolz, dass über ihrem Café die Regenbogenflagge weht. Die seit 1998 – mit Unterbrechungen – bestehende Institution ist offen für alle sexuellen Orientierungen und Lebensentwürfe. In entspanntem Ambiente kann man Freunde und neue Menschen kennenlernen.
- La Leander Benkertstraße 1, Potsdam, tgl. ab 15 Uhr, auf Facebook
Der Wildpark Potsdam und das Bayerische Haus laden zum Entspannen ein

Einst jagten die preußische Könige und brandenburgischen Kurfürsten durch den Park, der sich auf 875 Metern nordwestlich des Schlosses Sanssouci erstreckt. Fernab von Touristenströmen bietet das schöne Waldgebiet heute Erholung für Radfahrer und Spaziergänger. Wer nach einer Wanderung hungrig ist, kann mitten im Park im Hotel Bayrisches Haus vorbeischauen und edel essen. Die Küche des Restaurants „Kabinett FW“ wurde in diesem Jahr bereits zum 15. Mal mit einem Stern ausgezeichnet.
- Wildpark Potsdam Eingänge: Am Forsthaus Süd, am Sanssouci-Tor, am Forsthaus Nordtor
Hotel Bayerisches Haus, Elisenweg 2, Potsdam, www.bayrisches-haus.de
Im Café Eden bietet sich ein schöner Ausblick auf die Römischen Bäder
Dieses charmante Sommercafé befindet sich in der Nähe des Schlosses Charlottenhof im Sanssouci-Park. Von schönen Gartenlokal aus hat man einen malerischen Blick auf die Römischen Bäder, die im frühen 19. Jahrhundert nach den Wünschen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Karl Friedrich Schinkel errichtet wurden. Das Café selbst – eher unscheinbar – ist ein dunkelrot gestrichene Holzhäuschen. Aber der freundliche Service, die Bio-Bratwurst, das Bier sowie Kaffee und Kuchen überzeugen. Tipp: Ein weiteres Getränk bestellen und auf den schönen Sonnenuntergang warten.
- Café Eden Lennéstraße 32, Potsdam, Di-So 12-18.30 Uhr, www.eden-potsdam.de
Die Weinberg- und die Mauerstraße beeindrucken mit ihrer Architektur

Nicht immer erscheint die Architektur Potsdams stimmig: Zwischen prunkvolle Barock-Bauten mischt sich morbide DDR-Architektur. Doch es geht auch deutlich harmonischer: Im Zentrum Potsdams reihen sich Villen und Wohnhäuser mit wunderschönen, Stuck verzierten Fassaden aneinander. Die Weinberg- und die Mauerstraßen sind zwei Potsdamer Straßen, die entdeckt werden müssen. Wer durch die Schönheit der Straßen Sehnsucht nach Bella Italia bekommt, sollte nach einem Spaziergang im Restaurant Pino auf der Weinbergstraße Halt machen. Olivenöl und Tomaten schmecken hier sonnenverwöhnt, wie es sein soll.
- Weinbergstraße/Mauerstraße Potsdam
Ristorante Pino Weinbergstraße 7, Potsdam, www.pino-potsdam.de
Das Viertel Potsdam-West ist das Prenzlauer Berg von Potsdam

Das begehrte Wohnviertel Potsdam-West entstand in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren. Die denkmalgeschützte Architektur wurde in den 1990er-Jahren saniert und erstrahlt heute im alten, neuen Glanz. Wer sich auf Erkundungstour durch Potsdam West begibt, sollte unbedingt einen Abstecher in die Geschwister-Scholl-Straße machen, in der viele kleine Geschäfte und Boutiquen zum Einkaufen einladen.
- Potsdam-West Potsdam
Oft übersehen, jedoch wunderschön: Das Hippodrom
Das Hippodrom ist ein oft übersehener, aber empfehlenswerter Gartenteil neben dem Schloss Charlottenhof. Zwischen dem Schloss und der Fasanerie erschließt sich der Sinn dieses Gartens mit schönem Springbrunnen zunächst nicht so ganz. Tatsächlich sollte das Hippodrom im Park Sanssouci Teil eines Ganzen werden. Besitzer des Schlosses Charlottenhof war um 1925 der Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. Er verliebte sich in die Idee, in unmittelbarer Nähe zum Schloss eine antike Villa bauen zu lassen. Das noch heute erhaltene Hippodrom war Teil seiner Idee und wurde als einziges realisiert. Denn seine Pläne waren zu umfangreich und kostspielig. Ein echter Geheimtipp für alle, die schöne Gärten lieben.
- Hippodrom Geschwister-Scholl-Straße 37, Potsdam
Potsdams berühmtestes Regionalbier gibt es Forsthaus Templin

In der Brauerei des Forsthauses Templin werden bio-zertifizierte Biere gebraut. Die „Potsdamer Stange“ ist seit mittlerweile 200 Jahren eine regionale Spezialität. Im rustikalen Gastraum und schönen Biergarten des Forsthauses lässt sich außerdem gut und bodenständig essen. Im Sommer isst und trinkt man am besten draußen im kühlen Schatten der Kastanienbäume. Nach einem guten Essen und einem kühlen Bier kann man sich im Strandbad Templin abkühlen, das nur einen Katzensprung entfernt liegt.
- Forsthaus Templin Templiner Straße, 102, Potsdam, Mi-So 11-21 Uhr, www.braumanufaktur.de
Das Waschhaus: Die beste Adresse für Kultur in Potsdam

Der rote Backsteinbau in der Potsdamer Schiffbauergasse wurde bis zu einem Brand im Jahr 1988 als Großwäscherei genutzt. Im Zuge einer Künstler-Hausbesetzung wurde das Waschhaus Potsdam 1992 dann als Veranstaltungsort umfunktioniert und ausgebaut. Heute ist im Waschhaus auf zwei Etagen und über tausend Quadratmetern Platz für Kunst und Kultur aller Art. Regelmäßig finden Konzerte, Kunst, Comedy-Shows, Poetry Slams, Lesungen uvm. statt. Vor dem Waschhaus wird zudem im Sommer ein gemütliches Open-Air Kino aufgebaut.
- Waschhaus Schiffbauergasse 6, Potsdam, www.waschhaus.de
Durch vermeintliche Ruinen laufen auf dem Ruinenberg

75 Meter hoch reicht der Ruinenberg gegenüber dem Schloss Sanssouci in die Höhe. Wer einen Ausflug zum Schloss macht, sollte hier auf jeden Fall vorbeischauen. Der Park um den Ruinenberg wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Gartenarchitekten Peter Joseph entworfen. Hier lässt es sich wunderschön spazieren. Auf dem Ruinenberg selber findet man sich zwischen vermeintlichen Ruinen römischer Bauten wieder. Diese wurden jedoch auf Wunsch von Friedrich dem Großen genauso erbaut. Die antiken Elemente sollen als Schmuck für das große Wasserbecken dienen, das zur Bewässerung des Sanssouci-Parks diente. Ein Ort, über dessen Geschichte man staunt.
- Ruinenberg Potsdam
Potsdams schönste Aussicht genießen auf dem Pfingstberg

Mit 76 Metern ist der Pfingstberg einer der höchsten Erhebungen Potsdams. Auf ihm befindet sich das Schloss Belvedere, das Friedrich Wilhelms IV. nach italienischem Vorbild erbauen ließ. Der beeindruckende Sandsteinbau ist neben dem Schloss Sanssouci wohl einer der schönsten Orte, die man in Potsdam besuchen kann. Von den Schlosstürmen, die über 100 Meter in die Höhe ragen, lässt sich eine traumhafte Aussicht über Potsdam genießen.
Im Schloss Belvedere finden ganzjährig kulinarische und kulturelle Veranstaltungen statt. Und im Pomonatempel, der auch zum Bauten-Ensemble auf dem Pfingstberg gehört, wird wechselnde Kunst gezeigt.
- Pfingstberg Schloss Belvedere, Neuer Garten, Potsdam, www.pfingstberg.de
Richtig guten Kaffee probieren bei den Espressonisten

Den wohl besten Kaffee Potsdams könnt ihr bei den Espressonisten in der historischen Innenstadt trinken. In den schönen Räumlichkeiten verwöhnen euch die Baristas vor Ort mit ausgesuchten Kaffeespezialitäten. Im Shop werden Profi-Espresso-Maschinen für zuhause verkauft. Espresso-Bohnen und Süßes zum Kaffee gibt es auch. Wer ein Herz für richtig guten Kaffee hat, wird sich bei den Espressonisten gut aufgehoben fühlen. Und wer es an diesem Wochenende nicht nach Potsdam schafft: Die Espressonisten betreiben eine zweite Filiale in der Zimmerstraße in Mitte.
- Espressonisten Gutenbergstraße 27, Café Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr, Shop Mo-Fr 10-14 und 15-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr, www.espressonisten.de/potsdam
Ein kühles Bier am Jungfernsee trinken in der Meierei Potsdam

Diese Gasthausbrauerei liegt wunderschön am Jungfernsee im Neuen Garten in Potsdam. Viele Jahrzehnte fristete die ehemalige Meierei ein Ruinen-Dasein, bis zur Wiedereröffnung im Jahr 2003. Heute lässt es sich im großzügigen Biergarten am Wasser entspannen. Die hausgebrauten Bierspezialitäten sind nicht nur im Sommer ein Genuss. Die feine Auswahl deftiger Speisen ergänzt das gastronomische Erlebnis in der Meierei. Eine echte Empfehlung für schöne Tage.
- Meierei Potsdam Im Neuen Garten 10, Potsdam, Mi-So 12-20 Uhr, www.meierei-potsdam.de
Mehr Ausflüge ins Umland:
Noch mehr Ausflugstipps für das Berliner Umland: Hier könnt ihr in Brandenburg eure eigenen Kirschen, Pflaumen oder Beeren pflücken. Und wer gleich länger bleiben will, sollte in einer dieser besonderen Unterkünfte in der Mark einchecken. Im Rahmen eines schönen Tagesausflugs lassen sich außerdem diese Burgen in Brandenburg entdecken. Und hier ist der Mainstream: 12 Sehenswürdigkeiten in Potsdam, die immer einen Besuch wert sind.