„Rund um Berlin“ heißt ein toller Radring, der einmal rund um Berlin führt. Elf Etappen und insgesamt 330 Kilometer müsst ihr zurücklegen, wenn ihr die gesamte Grenze von Berlin abfahren wollt. Auf dem vielseitigen Weg erlebt ihr Brandenburgs einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Durch Müggel-Spree und Döberitzer Heide, Barnimer Feldmark und Havelland – hier bekommt ihr alle Infos zu den einzelnen Fahrradtouren.
Naturfans sind in Brandenburg ohnehin schon im richtigen Bundesland unterwegs und werden auf dem Radring „Rund um Berlin“ garantiert nicht enttäuscht. Die elf Etappen sind zwischen 13 und 56 Kilometer lang und führen über Feldwege und Alleen, durch Wälder und beschauliche Dörfer, vorbei an weiten Wiesen und immer wieder am Ufer der Havel entlang. Auch Geschichts- und Architekturinteressierte kommen nicht zu kurz – am Radweg liegen preußische Schlösser, alte Bockwindmühlen und frühgotische Feldsteinkirchen.
Ob Tagesausflug oder mehrtägige Radtour, jede Etappe ist bestens an die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin und Brandenburg angebunden. Direkt an der Strecke befinden sich 28 Regional- und S-Bahnhöfe, sodass man von überall aus gut starten kann. Der Radrundweg ist ein gemeinsames Projekt der acht Regionalparks des Berliner Umlands.
Etappe 1: Von Bernau nach Werneuchen
In Bernau bei Berlin startet die Radtour „Rund um Berlin“, hier treffen historische Fachwerkhäuser auf Plattenbauten. Zu sehen gibt es außerdem die historische Stadtmauer mit Pulverturm. Durch das beschauliche Angerdorf Börnicke, mit großzügiger Schlossanlage, einer imposanten Dorfkirche aus Feldsteinmauerwerk und Brandenburgs kleinstem Theater, geht die Tour Richtung Südosten nach Weesow und schließlich nach Werneuchen. Die idyllischen Felder und Wiesen der Barnimer Feldmark, die man auf diesem Weg passiert, beschrieb schon Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
- Bernau – Börnicke – Weesow – Werneuchen
- Strecke 13 Kilometer
Etappe 2: Von Werneuchen nach Strausberg
In 26 Kilometern geht die Tour von der Kleinstadt Werneuchen bis Strausberg. Der Weg führt durch die Dörfer Seefeld am Löhmer Haussee und Krummensee hin zum ehemaligen preußischen Residenz- und Ackerbürgerstädtchen Altlandsberg. Umgeben von Wäldern, Sümpfen und Auen, erlebt man hier Natur pur. Ein echtes Highlight ist das Schlossgut Altlandsberg mit seiner Schlosskirche.
Bevor man das Etappenziel erreicht, passiert man das beschauliche Örtchen Eggersdorf. Einen kurzen Zwischenstopp wert ist hier die kleine Kirche, eine Abkülung gibts am naheliegenden Bötzsee. Idyllisch in wald- und seenreicher Umgebung gelegen, erreicht man schließlich Straußberg. Für die Extraportion Kultur und Geschichte sorgt ein Besuch im ansässigen Flugplatzmuseum.
- Werneuchen – Seefeld – Krummensee – Altlandsberg – Eggersdorf – Strausberg
- Strecke 26 Kilometer
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Etappe 3: Von Strausberg nach Erkner
Von Strausberg aus gelangt man über die kleine Siedlung Torfhaus in das Naturschutzgebiet Lange Dammwiese und Unteres Annatal und schließlich nach Hennickendorf. Der Wachtelturm auf dem Wachtelberg bietet einen weiten Rundblick – bei gutem Wetter sogar bis zum Berliner Fernsehturm.
Weiter geht die Fahrt nach Rüdersdorf bei Berlin, nächster Stopp: Museumspark. Hier befinden sich zahlreiche Denkmäler der Industriekultur, die schon als Kulisse für Hollywood-Filme dienten. Mehr zu den Industrieparks in Brandenburg lest ihr hier. Über Woltersdorf an der Schleuse gelangt man schließlich in die Kleinstadt Erkner an der Grenze zu Berlin und damit ans Ziel der dritten Etappe der „Rund um Berlin“-Tour.
- Straußberg – Torfhaus – Hennickendorf – Rüdersdorf bei Berlin – Woltersdorf an der Schleuse – Erkner
- Strecke 20 Kilometer
Etappe 4: Von Erkner nach Königs Wusterhausen
Die vierte Etappe startet in Erkner am Dämeritzsee und führt südöstlich über die Spree in Richtung Dahme-Seenland bis nach Königs Wusterhausen. Bis das Ziel der Tagestour erreicht ist, passiert man den Ortsteil Neu Zittau am Flusslauf der Spree sowie Wernsdorf und Eichwalde. Einen kurzen Stopp im Chinesischen Garten am Zeuthener See in Zeuthen sollte man sich nicht entgehen lassen. Hier trifft chinesische Gartenkunst auf zeitgenössische Elemente.
Über Wildau, mit dem baulichen Ensemble der denkmalgeschützten Schwartzkopff-Siedlung, führt die Route schließlich nach Königs Wusterhausen. Das gleichnamige Schloss war die bevorzugte Residenz des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. und beherbergt seit 2000 ein Museum. Wer genug hat vom Fahrradfahren, kann von hier aus auf die Fahrt mit der Draisine umsteigen.
- Erkner – Neu Zittau – Wernsdorf – Eichwalde – Zeuthen – Wildau – Königs Wusterhausen
- Strecke 27 Kilometer
Etappe 5: Von Königs Wusterhausen nach Großbeeren
Die fünfte Etappe des Radwegs „Rund um Berlin“ bietet einen Wechsel aus historischen Orten und viel Natur. Von Königs Wusterhausen aus verläuft die Strecke zur Storchenstadt Mittenwalde, mit liebevoll eingerichteten Heimatmuseum zur 700-jährigen Ortsgeschichte. Von hier aus fährt man bis zum einstigen Seebad nach Rangsdorf. Bekanntheit erlangte die Gemeinde durch ihren Flugplatz, von dem aus Stauffenberg startete, um das Attentat auf Hitler zu verüben.
Vorbei an den Feldsteinkirchen in Dahlewitz und Blankenfelde erreicht man das Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Großbeerener Graben. Sehenswert ist neben dem Park und Schloss Diedersdorf auch die Heimatstube, in der das frühere bäuerliche Leben der Region dokumentiert wird. Etappenziel ist die Bülow-Pyramide, welche an die Schlacht bei Großbeeren gegen die napoleonischen Truppen im Jahr 1813 erinnert. Eine besonders gute Sicht auf das Umland hat man auf der Aussichtsplattform des 32 Meter hohen Gedenkturms.
- Königs Wusterhausen – Mittenwalde – Rangsdorf – Dahlewitz – Blankenfelde – Diedersdorf – Großbeeren
- trecke 34 Kilometer
Etappe 6: Von Großbeeren nach Potsdam
Von Großbeeren aus führt die Tour „Rund um Berlin“ recht ruhig und entspannt von Dorf zu Dorf und schließlich nach Potsdam. In Teltow Ruhlsdorf befindet sich neben einer Dorfkirche aus Feldsteinmauerwerk auch ein deutschlandweit einzigartiges Museum: das Schweinemuseum beschäftigt sich ausschließlich mit dem Nutztier. Zwei weitere Feldsteinkirchen befindet sich in Sputendorf und Schenkenhost, beide stammen aus dem 13. Jahrhundert.
Weiter geht die Tour zum Schloss Güterfelde im gleichnamigen Ort, welches nach den Plänen des Architekten David Gilly erbaut wurde. Auf dem Weg befindet sich auch ein weiteres Museum, für das sich ein Zwischenstopp lohnt: Das Oldtimermuseum in Bergholz Rehbrücke. Das Ziel der sechsten Etappe ist die Landeshauptstadt Potsdam. Mit seinem vielfältigen touristischen Angebot lohnt sich auch ein längerer Zwischenstopp. Der historische Stadtkern und natürlich der Schlosspark Sanssouci machen die Stadt zu einem echten Highlight der Radrundreise. Gute Tipps für Potsdam haben wir hier für euch.
- Großbeeren – Teltow Ruhlsdorf – Sputendorf – Schenkenhorst – Güterfelde – Bergholz Rehbrücke – Potsdam
- Strecke 27 Kilometer
Etappe 7: Von Potsdam nach Werder
Von Potsdam aus geht es auf der siebten Etappe immer dem Wasser nach, denn der Radweg schlängelt sich entlang der Havel. Auf der Strecke passiert man zuerst das ehemalige Fischerdorf Caputh. Schon Albert Einstein schätzte die herrliche Landschaft und ließ sich hier ein Sommerhaus errichten. Mit der Seilfähre Tussy II geht es in wenigen Minuten ans andere Ufer nach Geltow. Hier befindet sich die deutschlandweit älteste noch produzierende Handweberei. Einen besonders schönen Blick auf die Havel erhascht man auf der Baumgartenbrücke.
Ziel der Etappe ist die Baumblütenstadt Werder (Havel), die geprägt ist von einer langen Tradition im Obst- und Weinbau. Hier angekommen lohnt sich ein Besuch in der Bockwindmühle und in der Heilig-Geist-Kirche.
- Potsdam – Caputh – Geltow – Werder (Havel)
- Strecke 20 Kilometer
Etappe 8: Von Werder nach Brieselang
Weiter an der Havel entlang führt die Radtour durch Phöben, mit dem Anwesen Wiesengut und durch das ehemalige Fischerdorf Ketzin. Nach einer kurzen Fährfahrt über die Havel gelangt man in das beschauliche Örtchen Paretz. Im Paretzer Schloss residierte einst Kronprinz Friedrich Wilhelm III.
Der nächste Zwischenstopp der Tagestour ist Elstal, hier wurde das Olympische Dorf im Zuge der Olympischen Spiele 1936 errichtet. Bekannt ist der Ort auch als Standort für „Karls Erlebnis-Dorf“ sowie dem „Oncken-Archiv“. Am südlichen Ortsrand beginnt die Döberitzer Heide.
Endstation der achten Etappe ist Brieselang. Mit der direkten Lage zum Havelkanal zieht der Ort vor allem Wassersportler an. Auf dem Wasserweg kommt man von hier aus nach Berlin, oder bis zur Mecklenburgischen Seenplatte. Der Nymphensee in Brieselang soll der sauberste See des Havellands sein.
- Werder (Havel) – Phöben – Ketzin – Paretz – Elstal – Brieselang
- Strecke 38 Kilometer
Etappe 9: Von Brieselang nach Kremmen
Die längste Etappe des Radwegs „Rund um Berlin“ führt von Brieselang nach Kremmen. Auf den 56 Kilometern geht die Fahrt vorbei an Angerdörfern, Rittergütern, Schlössern und den dichten Wäldern des Regionalparks Osthavelland-Spandau. Wer genügend Zeit im Gepäck hat, kann hier eine ganze Menge entdecken. So beispielsweise die Dorfkirche von Schönwalde-Glien in der eine originale Wagner-Orgel erklingt, oder das Schloss und die kleine Barock-Kirche in Wansdorf. Über Pausin mit der sehenswerten Waldschule geht es weiter nach Groß Ziethen. In voller Pracht steht hier das Schloss Ziethen aus dem 14. Jahrhundert.
Weiter geht es nach Staffelde, hier lohnt sich ein Besuch in der Kornblumenscheune zu Kaffe und Kuchen. Das einstige Rittergut von Staffelde ist heute Ortsteil von Kremmen. Und Kremmen ist auch schon (oder endlich) das Etappenziel. Die historische Altstadt ist geprägt von ländlicher Architektur. Überregional bekannt ist Kremmen für das wohl größte Scheunenviertel Deutschlands – mehr als 40 Scheunen mit Kleinkunst, Kulinarik und mehr.
- Brieselang – Schönwalde-Glien – Wansdorf – Pausin – Groß-Ziethen – Steffelde – Kremmen
- Strecke 56 Kilometer
Etappe 10: Von Kremmen nach Oranienburg
Die vorletzte Etappe des Radrundwegs startet am Scheunenviertel in Kremmen und führt auf direktem Weg nach Schwante, mit dem gleichnamigen barocken Schloss, Skulpturenpark und Hofladen mit einer Auswahl an regionalen Produkten. Einen Besuch wert ist auch die Bockwindmühle in Vehlefanz, sie ist die letzte erhaltene Windmühle des Kreises Oranienburg. Unweit davon findet man die Ruinen einer alten Wasserburg.
Über Bärenklau verläuft die Route in die denkmalgeschützte Heinkel-Siedlung in Leggebruch. Sie entstand in den 1930er Jahren für die Arbeiter des im Ort ansässigen Flugzeugwerks. Im Etappenziel Oranienburg thront das älteste Barockschloss Brandenburgs. Eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte liegt am Stadtrand Oranienburgs: das Konzentrationslager Sachsenhausen. Mehr zu Gedenkstätten in Brandenburg lest ihr hier.
- Kremmen – Schwante – Vehlefanz – Bärenklau – Leegebruch – Oranienburg
- Strecke 22 Kilometer
Etappe 11: Von Oranienburg nach Bernau
Die letzte Etappe der Radruntour führt in 40 Kilometern von Oranienburg zurück zum Ausgangspunkt in Bernau. Entlang des Lehnitzsees und des Ober-Havel-Kanals geht es dabei in die weite Bernimer Feldmark hinein. Dabei durchfährt man erneut typisch brandenburgische Angerdörfer, wie Friedrichsthal und Wensickendorf, umgeben von idyllischen Wiesen und Wäldern. In Wensickendorf lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp an der spätmittelalterlichen Feldsteinkirche.
Auch durch Wandlitz führt der Radweg. Hier wohnten, gut abgeschirmt in der Waldsiedlung, die SED-Chefs des Politbüros mit ihren Familien. Im Husitenstädtchen Bernau endet die Tour und die Rundfahrt um Berlin ist komplett.
- Oranienburg – Friedrichsthal – Wensickendorf – Wandlitz – Bernau
- Strecke 40 Kilometer
Beim Dachverband der Regionalparks Berlin & Brandenburg e.V. findet ihr mehr Infos über den Radweg.
Alles rund ums Fahrrad in und um Berlin
Wer nach 330 Kilometern noch nicht genug hat, findet hier weitere 12 Routen für schöne Touren durch Brandenburg. Lieber in der Stadt bleiben: Wir stellen schöne Radtouren durch Berlin vor. Radtouren durch Berlin sind auch mal ätzend, denn nicht alle beherrschen die Regeln des guten Miteinanders: Diese 12 Fahrrad-Typen nerven uns besonders. Aber nicht nur Menschen können anstrengend sein, auch Gegenstände, Tiere und die Wege selbst. Diese 12 Dinge nerven Radfahrer in der Stadt. Fahrrad kaputt? Diese Fahrradläden in Berlin helfen euch weiter. Ihr wollt euer Rad lieber selbst reparieren? In diesen Fahrradwerkstätten könnt ihr selbst Hand anlegen. Ihr braucht ein neues Rad? Auf diesen Fahrradmärkten werdet ihr fündig. Ihr wollt noch mehr Ausflüge machen? Dann legen wir euch unseren Freizeit-Guide – mit Schwimmen, Wandern, Entdecken und mehr Ausflugstipps in Berlin ans Herz. Immer wieder neuen Fahrrad-Input gibt es hier.