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12 wichtige Berliner Gewässer: Verborgene Wasseradern und stadtbekannte Flüsse

Berlin ist reich an Gewässern, die Stadt hat viele Flüsse, Kanäle und Läufe. Ein Fuß vor die Tür, schon fallt ihr ins Nass? Ganz so ist es nicht. Dennoch ist der Weg zur Spree, Havel oder zum Landwehrkanal in der Regel nicht weit. Doch in der Hauptstadt gibt es auch viele kleinere, verborgene Wasseradern. Wir stellen euch die kleinen und großen Fließgewässer Berlins vor.


Spree

Bekanntes Berliner Gewässer: die Havel Spree. Foto: Imago/Panthermedia/vale_t

Die Spree gehört zu Berlin wie die Themse zu London und die Seine zu Paris. Der rund 400 Kilometer lange Fluss entspringt im Südosten Sachsens und mündet in Spandau in die Havel. Für die Berliner ist die Spree Lebensader, Verkehrsweg und Erholungsgebiet zugleich.

Man kann die Spree in Köpenick und in Treptow entdecken, genauso in der historischen Mitte der Stadt oder im Hansaviertel und in Charlottenburg. Jeder Abschnitt birgt andere Besonderheiten – Natur und Sehenswürdigkeiten, industrielle Bauten oder kleine Parks. Unser Geheimtipp ist das Naturschutzgebiet Faule Spree in Westend. Vom Spreewald und den Sorben über die Museumsinsel und die Mauerzeit bis zu den Strandbars erzählen wir hier die Geschichte der Spree, dem Berliner Fluss schlechthin.

  • Guter Startpunkt: Faule Spree, Westend, Bus 139

Havel

Segelboote auf der Havel bei Gatow. Foto: Imago/Martin Müller
Auch sehr bekannt: die Spree Havel. Foto: Imago/Martin Müller

Denkt man an Flüsse in Berlin, teilen sich Spree und Havel die ersten beiden Plätze. Die Havel ist 334 Kilometer lang und fließt insgesamt durch vier Bundesländer: Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Tatsächlich ist die Spree „nur“ ein Nebenfluss der Havel. Ein 27 Kilometer langer Abschnitt der Mittleren Havel fließt durch das Berliner Stadtgebiet.

Im Nordwesten bei Heiligensee beginnt die Berliner Havel, fließt am Tegeler Forst vorbei und vereint sich in Spandau mit der Spree. Von dort geht es in südlicher Richtung an den Tiefwerder Wiesen vorbei Richtung Potsdam. Die schönsten Strecken entlang der Havel sind im Grunewald, so liegen etwa die Halbinsel Schwanenwerder und die Pfaueninsel in der Havel.

  • Guter Startpunkt: Havelchaussee, Grunewald, Bus 218

Panke

Süffig-beschaulich: die Panke. Foto: Imago/Schöning

In Mitte ist sie oft nur noch ein Rinnsal, verläuft teilweise unterirdisch. Wer ihrem Verlauf in Richtung Norden folgt, kann nicht nur beobachten, wie die Panke immer kräftiger wird. Der Fluss führt einen auch durch Ecken, die man mitunter nicht kennt. So zeigt sich der sonst so rotzige Wedding am Ufer von einer harmlosen, fast schon pittoresken Seite.

Sehr schön ist es auch, sich im Bürgerpark Pankow oder dem ebenfalls in Pankow liegenden Schlosspark ans Ufer zu setzen. Wer den langen Weg nicht scheut, folgt dem Flusslauf weiter in Richtung Buch, bis zur Stadtgrenze. Die Panke hat einiges zu bieten – ein kleiner Fluss mit großer Strahlkraft.

  • Guter Startpunkt: Schlosspark Pankow, Am Schloßpark, Pankow, Tram 50, M1

Wuhle

Gemächlich fließt die Wuhle neben dem Stadion des 1. FC Union Berlin in Köpenick. Foto: Imago/Matthias Koch
Gemächlich fließt die Wuhle neben dem Stadion des 1. FC Union Berlin in Köpenick. Foto: Imago/Matthias Koch

Im Grunde sind Spree und Havel ja nur kurze Besucher in Berlin, ein Großteil der Flüsse verläuft in Brandenburg. Nicht so bei der Wuhle. In der Nähe von Ahrensfelde entspringend, befinden sich 15,2 ihrer 15,5 Kilometer Länge auf Berliner Gebiet. Und das Schönste daran: Man kann auf dem Wuhletal-Wanderweg fast durchgängig wunderbar spazieren, auf gut befestigten Wegen durch jede Menge Grün und ohne Autos.

  • Guter Startpunkt: Wiesenpark, Premnitzer Str. 13, Marzahn, Tram 16, 18, M6, M8 u.a., Bus 195, 197 u.a.

Landwehrkanal

Landwehrkanal, hübsch, gemütlich, nicht zum Schwimmen geeignet. Foto: Imago/Schöning

Mitte des 19. Jahrhunderts ließ die Berliner Verwaltung den elf Kilometer langen Kanal zwischen Kreuzberg und Charlottenburg anlegen, da die historischen Vorgänger den Ansprüchen der aufstrebenden Metropole nicht mehr genügten. Interessanterweise beginnt und endet die berühmte Berliner Wasserstraße in der Spree.

Mit etwa 22 Metern Breite gehört der Landwehrkanal zu den meistbefahrenen Wasserwegen der Stadt. Ausflugsboote mit Touristen, Freizeitkapitäne, Lastkähne und Neuköllner Hipster in Gummibooten teilen sich den Platz. Berlin hat natürlich eine ganze Menge schöner Brücken, aber die bekannteste von ihnen führt über den Landwehrkanal: die Admiralbrücke. Aber auch der Urbanhafen und die Gegend um das Salzufer an der Grenze von Charlottenburg und Moabit sind gute Ziele für Spaziergänge am Wasser. Wer sich treiben lassen will, findet hier die schönsten Orte am Landwehrkanal.

  • Guter Startpunkt: Urbanhafen, Kreuzberg, U-Bahnhof Prinzenstraße (U1, U3)

Dahme

Altstadt Köpenick am Ufer der Dahme. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Flüsse in Berlin – Altstadt Köpenick am Ufer der Dahme. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der 95 Kilometer lange Fluss entspringt in der gleichnamigen Stadt im Landkreis Teltow-Fläming und mündet in Köpenick, gleich hinter der Schlossinsel in die Spree. Damit fließt nur der letzte Abschnitt auf Berliner Gebiet. Doch mit den Damemühlen und den Beschreibungen in Fontanes „Wanderungen“ gehört die Dahme zu Berlin dazu.

Ausflüge entlang der Dahme können in Schmöckwitz oder Grünau beginnen, am besten lässt sie sich aber rund um die Altstadt Köpenick bewundern.

  • Guter Startpunkt: Altstadt Köpenick, Köpenick, Tram 27, 60, 61, 62 u.a., Bus 162, 164

Teltowkanal

Nicht unbedingt der Landwehrkanal, trotzdem schön: der Teltowkanal. Foto: Imago/Joko

Flüsse und Kanäle prägen Berlin, so auch der Teltowkanal. Dieser ist zwar weniger bekannt als der Landwehrkanal, denn hier finden keine Schlauchboot-Partys statt und an den Ufern sieht man weniger Touristen und Hipster. Für die Berliner Wirtschaft ist er bis heute aber von großer Bedeutung. Die Knapp 40 Kilometer lange Wasserstraße wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt und verbindet die Spree auf Höhe des Treptower Parks mit dem Griebnitzsee in Potsdam.

Der Teltowkanal ist ein klassischer Transportweg, der vom industriellen Erbe der Stadt zeugt. Er durchfließt Treptow, Neukölln, Tempelhof und Steglitz und verfügt über zahlreiche Häfen. Besonders schön sind die Fahrradwege, die sich für lange Touren eignen. Unser Tipp: ein Fahrradausflug von Lichterfelde bis nach Potsdam.

  • Guter Startpunkt: Naturschutzgebiet Schlosspark Lichterfelde, Krahmerstraße 8, Lichterfelde, Bus 285, M85

Tegeler Fließ

Landschaft am Tegeler Fließ. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Landschaft am Tegeler Fließ. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Am Tegeler Fließ entdeckt man mancherorts Wasserbüffel. Die eindrucksvollen Tiere werden dort als natürliche Landschaftspfleger eingesetzt. Ein Projekt, das in den vergangenen Jahren für viel Aufsehen gesorgt hat und hoffentlich auch in Zukunft weiter finanziert werden kann. Es ist bei Weitem nicht das einzige Highlight. Der mehr als 30 Kilometer lange Bach, von dem zehn Kilometer innerhalb der Stadtgrenzen verlaufen, hat einige schöne Abschnitte.

Zu den schönsten gehört das Stück zwischen Ziegeleisee, an dem sich auch das Strandbad Lübars befindet, und den Eichwerder Moorwiesen. Beim sogenannten Eichwerdersteg handelt es sich um einen 145 Meter langen Bohlenweg, der entlang der Flussaue führt. Für Wissbegierige gibt es einen Naturlehrpfad.

  • Guter Startpunkt: Tegeler Fließ, Am Rohrbusch 1, Reinickendorf, Bus 222, N2

Bäke

Flüsse in Berlin: Die Bäke in Kleinmachnow. Foto: Imago/Schöning
Die Bäke in Kleinmachnow. Foto: Imago/Schöning

Einst floss die Bäke, damals hieß sie noch Telte, von Steglitz bis nach Potsdam. An den Ufern des Bachs siedelten Slawen und Germanen, das Bäketal wurde immer wieder erwähnt, hier entstanden Dörfer und Kirchen, und um 1865 ließ man in Klein Glienicke an der Grenze zwischen Berlin und Potsdam unweit des Bäkekanals die berühmten Schweizerhäuser bauen. Noch heute eine Sehenswürdigkeit.

Doch nach dem Bau des Teltowkanals verschwand die Bäke weitgehend aus dem Stadtgebiet, die neue Wasserstraße nutzte den natürlichen Lauf und der Bach verschwand im Kanal. Die eigentliche Bäke kann man jedoch bis heute im malerischen Bäketal Kleinmachnow erforschen und bei der Gelegenheit auch gleich die Dorfkirche Kleinmachnow, 1597 erbaut, besuchen.

  • Guter Startpunkt: Bäketal Kleinmachnow, Bäkedamm, Kleinmachnow, Bus 622, 624

Lietzengraben

Flüsse in Berlin: Rinder am Lietzengraben im Naturschutzgebiet „Karower Teiche“. Foto: Sinuhe20/Wikimedia Commons/CC BY-SA 3.0
Rinder am Lietzengraben im Naturschutzgebiet „Karower Teiche“. Foto: Sinuhe20/CC BY-SA 3.0

Es gibt viele Flüsse in Berlin, doch auch einige Gräben sind einen Besuch wert. Etwa zehn Kilometer lang erstreckt sich der Lietzengraben im Nordosten der Stadt. Von der Quelle in Schönow bei Bernau bis nach Karow, wo er in der Panke mündet. Ursprünglich bildete der in der Eiszeit entstandene Graben ein weitverzweigtes Moorsystem, das aber nach der Besiedelung des Gebiets trockengelegt wurde.

Heute bietet sich der Lietzengrabe, der an der Strecke der Heidekrautbahn liegt, für Wanderungen an, allen voran ist da der Rieselwanderweg zu empfehlen. Seit der Wende wurde das Areal renaturiert und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat.

  • Guter Startpunkt: Lietzengrabenniederung, Prenzlauer Straße 15, Wandlitz, Busse 259, 353

Packereigraben

Schmal und klein ist auch in Ordnung: der Packereigraben. Foto: Hans G. Oberlack/CC BY 3.0

Mit etwa sechs Kilometern Länge ist der Packereigraben im Märkischen Viertel eher ein Winzling unter den Berliner Wasseradern, aber für Berlin-Erforscher, die schon alles kennen, bietet der kleine Graben an der Grenze von Waidmannslust und Wittenau ein gutes Ziel. Von dort gelangt man gut zum Tegeler Fließ oder zum Steinbergsee samt Wasserfall und der Cité Foch, wo einst die französischen Alliierten stationiert waren.

  • Guter Startpunkt: Steinbergpark, Lange Enden 1, Reinickendorf, Bus 124

Grützmachergraben

Flüsse in Berlin: Am Oberlauf des Grützmachergrabens im Grützmacherpark in Spandau. Foto: Sarkana/Wikimedia Commons/Free Art License 1.3
Am Oberlauf des Grützmachergrabens im Grützmacherpark in Spandau. Foto: Sarkana/Wikimedia Commons/Free Art License 1.3

Wer auch immer Grützmacher waren, der Graben in Spandau ist nach eine Gutsherren benannt, der diesen Namen trug und nicht nach einem längst ausgestorbenen Handwerk. Der Graben entspringt in den Rohrbruchwiesen in Haselhorst, fließt durch den Grützmacherpark, quert die Straße Am Juliusturm und mündet schließlich in der Spree. Von Quelle bis zur Mündung braucht man nicht mal eine Stunde.

  • Guter Startpunkt: Rohrbruchteich, Rhenaniastraße, Spandau, Bus 139

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