• Ausflüge
  • 12 Gründe, jetzt nach Pankow zu fahren

Ausflüge

12 Gründe, jetzt nach Pankow zu fahren

Wer denkt, Berlin macht nur in der Innenstadt Spaß, der war noch nicht in Pankow unterwegs. Der Bezirk im Nordosten Berlins ist nicht nur der zweitgrößte der Stadt, hier ist es auch an vielen Orten schön grün und auch die Panke fließt hier ganz gemächlich. Nach diesem Nebenfluss der Spree wurde Pankow übrigens einst benannt. Wir liefern euch 12 Gründe, jetzt nach Pankow zu fahren – von traditionsreichen Schlössern bis zu den schönsten Orten in der Natur.


Im Schloss Schönhausen in die Vergangenheit eintauchen

Das Schloss Schönhausen beeindruckt unter anderem mit einem Stilmix aus Barock-, Rokoko- und 1950er-Jahre-Design. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Das Schloss Schönhausen ist ein Zeugnis preußischer Baukunst und deutscher Geschichte. Ursprünglich im 17. Jahrhundert erbaut, diente es ab 1740 der preußischen Königin Elisabeth Christine, der Gemahlin Friedrichs des Großen. Sie verbrachte hier mehr als 50 Jahre und prägte das Schloss maßgeblich. Während des siebenjährigen Krieges wurde das Schloss beschädigt, doch 1764 ließ Elisabeth Christine es im Stil des Rokoko wiederaufbauen, wodurch es seine heutige Form erhielt. Im 20. Jahrhundert spielte das Schloss erneut eine bedeutende Rolle: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Amtssitz von Wilhelm Pieck, dem ersten und einzigen Präsidenten der DDR.

Später diente es als Gästehaus der DDR-Regierung und beherbergte zahlreiche internationale Staatsgäste. In den Jahren 1989/1990 fanden hier wichtige Gespräche des Runden Tisches statt, die den Weg zur deutschen Wiedervereinigung ebneten. Heute ist Schloss Schönhausen ein Museum, das die wechselvolle Geschichte des Gebäudes eindrucksvoll dokumentiert. Besucher:innen können die prächtigen Räume der Königin Elisabeth Christine mit originalen Ausstattungsstücken bewundern sowie die Repräsentationsräume aus der DDR-Zeit erkunden. Weitere Schlösser in Berlin findet ihr hier.

  • Schloss Schönhausen Tschaikowskistr. 1, Pankow, Di–So 10–17.30 Uhr, online

In der Galerie Amalienpark zeitgenössische Kunst gucken

Die Galerie Amalienpark in Berlin Pankow ist ein Ort für vielfältige Kunstpräsentationen. Foto: Imago/Schöning

Die Galerie Amalienpark in Pankow ist ein lebendiger Ort für zeitgenössische Kunst, der sich durch sein vielfältiges Ausstellungsprogramm und seine enge Verbindung zur lokalen Kunstszene auszeichnet. Gegründet 1997 auf Initiative des Schriftstellers Gerhard Wolf und einer Pankower Künstler:innengruppe, hat sich die Galerie seitdem als fester Bestandteil der Berliner Kunstlandschaft etabliert. Seit Januar 2020 befindet sich die Galerie in der Breiten Straße, direkt gegenüber dem Rathaus Pankow. Die lichtdurchfluteten Räume bieten eine ideale Umgebung für die Präsentation von Malerei, Zeichnung, Grafik, Skulptur sowie Fotografie und Installation. Regelmäßig finden hier auch Künstlergespräche, Lesungen, Filmabende und Workshops statt, die das kulturelle Leben in Pankow bereichern. Auch schön: Museen in Prenzlauer Berg.

  • Galerie Amalienpark Breite Str. 23, Pankow, Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 12-17 Uhr, online

Im Bürgerpark Pankow die Ruhe genießen

Die Panke, die durch den Bürgerpark Pankow fließt entspringt übrigens bei Bernau in Barnim und mündet in Berlin-Mitte in die Spree. Foto: Imago/Hohlfeld

Der Park an der Panke ist Ende des 19. Jahrhunderts als italienischer Renaissancegarten von Baron Killisch von Horn angelegt worden. Heute zeugen von seiner ur­sprüng­lichen Schönheit zwar immer noch das pompöse Eingangstor und einige Ruinen, seine jetzige Form aber hat der Bürgerpark Pankow erst nach dem Umbau in den Jahren zwischen 1965 und 1967 erhalten. Besonders schön ist neben der grünen Anlage das kleine Flüsschen Panke, das sich durch den ganzen Park schlängelt. Darüber führen mehrere kleine Brücken, die die weiträumigen Wiesenflächen miteinander verbinden.

Bei einem Spaziergang zwischen alten Ahornbäumen, Eichen und Buchen (manche schon 150 Jahre alt) gelangt ihr auf verschlungenen Wegen zum Musikpavillon, in dem gelegentlich Konzerte stattfinden. Oder ihr stattet dem Streichelzoo des Kinderbauernhofs Pinke-Panke einen Besuch ab. In den Sommermonaten ist auch das Café mit anliegenden Biergarten geöffnet.

  • Bürgerpark Pankow Wilhelm-Kuhr-Str. 9, Pankow

Im grünen Bucher Forst spazieren gehen

Im Bucher Forst könnt ihr eine tolle Spazierrunde durch den Wald machen. Foto: Imago/Zoonar

Der Bucher Forst im Norden Berlins ist ein wahres Naturparadies und bietet eine willkommene Auszeit vom städtischen Trubel. Als Teil des Naturparks Barnim erstreckt sich das Waldgebiet über rund 1.100 Hektar, wobei etwa 600 Hektar auf Berliner Stadtgebiet liegen. Die abwechslungsreiche Landschaft umfasst dichte Mischwälder mit alten Eichen und Buchen, Feuchtwiesen, Erlenbrüche sowie ehemalige Rieselfelder, die viel grün beherbergen.

Ein besonderes Highlight ist der Bogensee mit seinen angrenzenden Karpfenteichen. Von der Aussichtsplattform am See lässt sich eine Vielzahl von Wasservögeln beobachten, darunter Graugänse, Graureiher und Schnatterenten . Für Kunstliebhaber:innen bietet der Skulpturenpfad „Steine ohne Grenzen“ entlang der Hobrechtsfelder Rieselfelder eine spannende Verbindung von Natur und Kunst. Weitere schöne Spaziergänge in Berlin zeigen wir euch hier.

  • Bucher Forst in Pankow

Im Traditionskino Blauer Stern Filme gucken

Im Kino Blauer Stern in Pankow könnt ihr unter einer Sternenhimmeldecke aktuelle Filme schauen. Foto: Imago/Steinach

Bereits 1870 als Tanzsaal erbaut, flimmerten hier ab 1917 erste Filme über die Leinwand. In den 1930er-Jahren wurde der Saal zu den „Bismarck-Lichtspielen“ umgebaut, bevor das Haus 1946 unter dem heutigen Namen wiedereröffnet wurde. Nach einer Schließung 1987 wegen Baufälligkeit wurde der „Stern“, wie ihn die Pankower:innen liebevoll nennen, 1996 mit zwei Sälen neu eröffnet. Seitdem begeistert er mit einer Mischung aus Arthouse, Independent-Kino und einem ausgezeichneten Kinderfilmangebot. Vor Filmbeginn kann an der Bar etwas getrunken werden, danach bekommt ihr eure Tickets und Snacks für einen der beiden Kinosäle an einem kleinen Verkaufsschalter. Besonders schön ist der Saal 1 mit seinem leuchtenden Sternenhimmel, eine Hommage an den Namen des Kinos. Fernab von überlaufenen Kinos kann hier bei gemütlicher Atmosphäre das aktuelle Kinoprogramm genossen werden.

  • Kino Blauer Stern Hermann-Hesse-Str. 11, Pankow, online

Im Kiez Kaffee Kraft richtig guten Kaffee trinken

Der Eingang des Kiez Kaffee Kraft in Pankow. Foto: Kiez Kaffee Kraft

Das Kiez Kaffee Kraft ist eine beliebte Adresse in Pankow. Seit Mai 2021 bereichert der lichtdurchflutete Holzpavillon an der Breiten Straße die Nachbarschaft mit exzellentem Kaffee, hausgemachtem Gebäck und einer entspannten Atmosphäre. Die großzügige Holzterrasse öffnet sich zum angrenzenden Bleichröderpark und lädt mit Liegestühlen und Picknickdecken zum Verweilen ein. Ob für einen morgendlichen Flat White, ein Stück des beliebten veganen Bananenbrots oder einen Chai mit echter Gewürzmischung – das Kiez Kaffee Kraft hat für jeden etwas zu bieten. Zudem dient der Raum nicht nur dem Café-Betrieb, sondern auch als Treffpunkt für Lesungen, Yogakurse und Nachbarschaftsveranstaltungen. Übrigens lässt es sich von hier aus auch gut für einen Spaziergang durch den Schlosspark starten. Nicht ganz eure Gegend? Schöne Cafés in Prenzlauer Berg haben wir hier für euch.

  • Kiez Kaffee Kraft Breite Str. 35, Pankow, online

Das Museum Pankow gibt Einblicke in die bürgerliche Wohnkultur um 1900

Das Museum Pankow ist ein Muss für alle Geschichtsliebhaber:innen, denn die Räumlichkeiten bieten eine authentische Zeitreise in die Wohnkultur des Berliner Bürgertums um 1900. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Das Museum Pankow in der Heynstraße ist ein ganz besonderes Schmuckstück, denn hier kann in die Wohnwelt des gehobenen Bürgertums um 1900 eingetaucht werden. Das Gebäude wurde 1893 vom Stuhlrohrfabrikanten Fritz Heyn errichtet und diente seiner Familie bis 1972 als Wohnsitz. Seit 1974 ist die Beletage (1. Etage) als Museum zugänglich und zeigt original erhaltene Repräsentationsräume mit Stuckdecken, Wandbemalungen und Möbeln. Besonders schön sind der Salon, das Badezimmer mit Kachelwanne, die Küche mit Kammer und das typische Berliner Zimmer, das wir uns hier mal genauer angeschaut haben.

Auch das Treppenhaus, der Vorgarten und der Gartenhof mit Laube und Brunnen sind Teil des denkmalgeschützten Gebäudes. Neben der Dauerausstellung, die übrigens kostenfrei besucht werden kann, bietet das Museum Sonderausstellungen und thematische Veranstaltungen, die das bürgerliche Leben um 1900 beleuchten.

  • Museum Pankow Heynstr. 8, Pankow, Di+Do 11–15 Uhr, Sa+So 12–16 Uhr, Eintritt frei, online

Im Kleingartenlokal Bornholm’s im Grünen sitzen

„Jetzt gibt‘s halt auch noch Essen“: Mein Kollege Lennart im Bornholm’s bei Strammem Max und Berliner Pilsener. Foto: Clemens Niedenthal

Das Bornholm’s Gartenlokal in der Kleingartenanlage Bornholm I verbindet traditionelle Berliner Kneipenkultur mit der grünen Idylle der Kleingärten. Nach der Schließung der beliebten Eckkneipe „Höher’s Eck“ haben die Betreiberinnen Andrea und Athina Dürre gemeinsam mit Sonja das Vereinslokal „Bauernstube“ übernommen und es in das heutige Bornholm’s verwandelt. Mit viel Unterstützung aus der Nachbarschaft wurde das Lokal renoviert und neu gestaltet, wodurch es seine gemütliche Atmosphäre mitten im grünen Pankow bekam.

Die Speisekarte umfasst klassische Berliner Gerichte wie Strammer Max, Schnitzel und Gurkensalat, vegetarische Optionen und hausgemachte Kuchen. Der großzügige Biergarten lädt zum Verweilen ein und bietet einen entspannten Blick auf die umliegenden Gärten. Neben dem kulinarischen Angebot ist das Bornholm’s auch ein kultureller Anlaufpunkt: Regelmäßig finden Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Feste statt, darunter der „Tanz in den Mai“, die „Fête de la Musique“ und das traditionelle Erntedankfest. Mehr übers Bornholm’s lest ihr hier.

  • Bornholm’s in der Kleingartenkolonie, Björnsonstr. 5, Pankow (Prenzlauer Berg), online

Im Botanischen Volkspark die „Königin der Nacht“ bewundern

Der Botanische Volkspark in Pankow beherbergt neben einer Vielzahl an Pflanzenarten auch die Blüte „Königin der Nacht“. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Botanische Volkspark in Pankow ist ein verstecktes Juwel im Berliner Norden. Auf rund 34 Hektar bietet der Park eine beeindruckende Vielfalt an alten Obstbaumalleen über weite Wiesen und Wälder bis hin zu Gewächshäusern mit besonderen Pflanzen. Ursprünglich 1909 als zentraler Schulgarten Berlins auf einem ehemaligen Rieselfeld gegründet, entwickelte sich die Anlage zu einem bedeutenden Ort der Umweltbildung. Heute können Besucher:innen über 6.000 Pflanzenarten entdecken, darunter viele seltene und gefährdete Arten.

Besonders sehenswert sind die historischen Schaugewächshäuser, das Arboretum mit europäischen Baumarten und die geologische Wand, die 123 verschiedene Gesteinsarten aus Deutschland präsentiert. Ein besonderes Highlight ist die Blüte der „Königin der Nacht“ – ein Kaktus, der nur einmal im Jahr zwischen Ende Juni und Anfang September für wenige Stunden blüht. Der Botanische Volkspark Pankow ist seit Jahrzehnten eine beliebte öffentliche Grünanlage zwischen der dichtbebauten Innenstadt und der offenen Barnimer Landschaft. Ihr wollt im grünen chillen? Hier findet ihr die besten Liegewiesen in Berlin.

  • Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow Haupteingang: Blankenfelder Chaussee 5, Pankow

Im Zollhaus Pankow selbstgemachte Sauerteigpizza essen

In einem liebevoll restaurierten, historischen Gebäude serviert das Restaurant authentische neapolitanische Pizza, die mit einem 24 Stunden fermentierten Sauerteig – dem „Lievito Madre“ – zubereitet wird. Der hochgebackene Rand und die sorgfältig ausgewählten italienischen Zutaten machen jede Pizza zu einem besonderen Genuss. Neben Klassikern wie der Margherita oder Capricciosa bietet das Zollhaus auch kreative Varianten wie die „Vegan Love“ mit Artischocken, Oliven und Rosmarinkartoffeln an. In Berlin gibt es viele Biergärten und auch im Zollhaus Pankow lädt im Sommer ein großer Außenbereich mit zahlreichen Sitzplätzen und einer Sommerbar im Schiffscontainer zum Verweilen ein. Was uns besonders gut gefällt, ist die Philosophie des Zollhaus Pankow: Pizza isst man mit den Händen – deswegen bekommt man sie hier nur mit einem Pizzaschneider serviert. Weitere Adressen für leckere Pizza haben wir hier für euch.

  • Zollhaus Pankow Berliner Str. 80, Pankow, Mo–Fr 16–23 Uhr, Sa+So 12–23 Uhr, online

Im bunten Garten der Roderich Bar versacken

Dass die Location außergewöhnlich ist, fällt schon beim Hereinkommen auf. Neben Diskokugeln und Baumstämmen, die vom Boden bis zur Decke reichen, hängen unzählige künstlichen Blumen an den Wänden. Hier scheint nichts so richtig zusammenzupassen, aber genau das macht die besondere Atmosphäre im Roderich aus. Läuft man einmal durch die Bar, gelangt man im Hinterhof in einen riesigen Garten, der aussieht wie ein kleines Festivalgelände. Im Sommer finden hier Open-Air Kinoabende, kulturelle Veranstaltungen und Kunstinstallationen statt.

Im Inneren der Bar erwarten die Besucher:innen zwei Etagen, die Platz für Konzerte, DJ-Sets und private Feiern bieten. Und wer in Tanzlaune gerät, muss nicht die Location wechseln, denn am Abend wird im Keller auf zwei Floors aufgelegt und getanzt. Noch mehr Tanzbars in Berlin empfehlen wir übrigens hier.

  • Roderich Breite Str. 39 b, Pankow, Di–Do 17–1 Uhr, Fr+Sa 17–5 Uhr, So–Mo 17–0 Uhr

In Pankows ältester Kneipe Bier trinken und rustikal essen

Die Eiche in der Wollankstraße ist eine der ältesten Kneipen Berlins und ein echtes Urgestein der Pankower Kiezkultur. Bereits seit 1903 existiert das Lokal, das nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 2013 seinen Charme bewahrt und gleichzeitig neuen Glanz erhalten hat. Die Karte umfasst acht verschiedene Biersorten vom Fass sowie eine Auswahl an Schnäpsen, Spirituosen und eine „Berliner Platte“, die mit Flammkuchen und einer kleinen Auswahl an Speisen kommt. Mit ihrem rustikalen Flair und der herzlichen Atmosphäre ist die Kneipe im Kiez ziemlich beliebt und auch gerne mal unter der Woche proppenvoll. Die Mitarbeiter:innen hinter der Bar haben aber immer einen guten Spruch drauf und auch das Publikum ist meist offen für ein gemeinsames Bier. Einem ausgelassenen Kneipenabend steht hier nichts mehr im Wege. Weitere urige Kneipen mit süffigem Bier und gutem Essen findet ihr hier.

  • Eiche Bürgerstube Wollankstr. 127, Pankow, tgl. 18–1 Uhr

Mehr zum Thema

Was für ein idyllischer Ortsteil: Hier sind 12 Gründe, jetzt nach Friedrichshagen zu fahren. Auch viel Wald und Wasser: Hier sind 12 Gründe, jetzt nach Reinickendorf zu fahren. Ihr wollt euch ganz woanders umschauen? 12 gute Gründe, jetzt nach Friedenau zu fahren, findet ihr hier. Nur einen Katzensprung bis nach Steglitz: Wir präsentieren euch 12 gute Gründe, noch heute nach Steglitz zu fahren. Schön ruhig ist es auch in Dahlem: 12 gute Gründe, in den Ortsteil zu fahren. Ab an den westlichen Stadtrand: 12 Gründe, jetzt nach Spandau zu fahren. Alles, was wir zum Stadtteil schreiben, findet ihr auf unserer Pankow-Übersichtsseite.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad