Etwas versteckt zwischen ganz gewöhnlichen Wohnstraßen in Neukölln liegt der Körnerpark. Auf 2,4 Hektar fühlt man sich wie im Urlaub, in Italien zum Beispiel oder in Frankreich. In der im Stil des Neobarock errichteten Grünanlage könnt ihr eine Orangerie, ein Café, eine Galerie und wunderbare Wasserspiele entdecken.
Weil an der Stelle des Parks einst eine Kiesgrube war, liegt er fünf bis sieben Meter unterhalb der Straßenebene. An diesen idyllischen Ort – hinunter zu grünen Wiesen und anschaulichen Blumenbeeten – führen lange Treppen. Das Gartendenkmal erinnert nicht so sehr an einen Innenstadtpark, sondern eher an einen Schlossgarten – Neuköllns Sanssouci gewissermaßen. Alles Wichtige zum Körnerpark lest ihr hier.
Neobarock in der Einflugschneise
Geschichte Im Jahr 1910 vermachte Franz Körner der damals eigenständigen Stadt Rixdorf seine Kiesgrube, damit in ihr ein Park angelegt werden kann. Die einzige Voraussetzung war, dass der Park nach ihm benannt würde. 1912 begannen die Arbeiten an der Anlage, die im Stil des Neobarock gestaltet ist. Seit 1916 ist der kleine Garten für die Öffentlichkeit zugänglich.
Vom Ansporn zur Schaffung einer besonders schönen Wohngegend träumte die Rixdorfer Verwaltung seinerzeit, wurde allerdings bald von der Entwicklung Berlins überrumpelt. Weil der Körnerpark mitten in der Einflugschneise des Flughafens Tempelhof lag, verwahrloste die Anlage. Dennoch unternahm die Neuköllner Verwaltung 1977 den Versuch, den Park zu restaurieren, stellte die Kaskadenanlage wieder her und erneuerte die Bepflanzung. Seit 2004 steht der Park unter Denkmalschutz, ist er doch eine der bedeutendsten Neobarock-Gartenanlagen in Berlin.
Highlight Die Galerie im Körnerpark gibt es seit 1983, sie beherbergte bereits zahlreiche Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler:innen. Auch für Kiezprojekte werden die Räumlichkeiten genutzt. So fand hier zum Beispiel die Ausstellung „Vielfalt“ – eine Mitmach-Ausstellung für Kinder zum Thema Inklusion und Toleranz – statt. Der Eintritt ist frei.
Besonderheiten Von Frühjahr bis Herbst finden in der Orangerie im Körnerpark Konzerte unter freiem Himmel statt. Zum Beispiel treten jährlich Künstler der Konzertreihen „Sommer im Park“ und „Salonmusik“ auf. Außerdem beliebt bei den Besuchern des idyllischen Parks ist das Zitronencafé. Wie der Name verrät, gibt es hier leckeren Zitronenkuchen.
Sportangebote Der Körnerpark ist klein, für die Jogging-Runde empfiehlt er sich daher nicht. Auf den langen Treppen hat man aber Platz für Ausdauertraining, und auf der Wiese bieten sich eine Runde Frisbee oder eine Yoga-Session an.
Fun Fact Dass der Körnerpark auch archäologisch bedeutsam sein könnte, ahnte wohl niemand. Aber 2012 fand man bei Bauarbeiten Überreste aus der Zeit der Völkerwanderung: ein Toter mit Pferd, Rüstung und Schwert, begraben in einer Gruft 2,5 Meter unter der Erde. Das „Reitergrab von Neukölln“ ist seitdem im Märkischen Museum ausgestellt. Weitere wichtige Ausgrabungen in Berlin erläutern wir hier.
Hunde, Grillen, Lage: Was man über den Körnerpark wissen muss
Grillen Das Grillen ist im Körnerpark nicht gestattet.
Öffnungszeiten: Der Park ist jederzeit jederzeit und kostenlos zugänglich.
Kinder Auf der kleinen Wiese können Kinder gut toben.
Hunde Seit 2003 ist der Besuch mit Hunden nicht mehr gestattet.
Anfahrt Den Körnerpark erreicht ihr mit der S-Bahn: Nehmt die S41/42, S45, S46 oder S47 zum Bahnhof Neukölln. Dorthin gelangt ihr auch mit der U7, mit der U8 fahrt ihr hingegen bis Hermannstraße oder Leinestraße.
- Körnerpark Neukölln, angrenzende Straßen: Schierker Straße, Wittmannsdorfer Straße, Rübelandstraße, Selkestraße, Jonasstraße
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