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Natur-Park Südgelände: Schönebergs schönstes Naturschutzgebiet

Der Natur-Park Südgelände in Schöneberg ist zu großen Teilen Landschafts- und Naturschutzgebiet. Klar, Menschen drehen hier ihre Runden, aber das verwilderte Areal ist auch die Heimat von Gottesanbeterinnen, Eulen und etlichen Wildbienenarten. Das soll euch nicht vom Spaziergang abschrecken: Ihr lauft über Stahlgitter, damit Vogelnester, Spinnennetze, Wildrosen und das gefleckte Habichtskraut unberührt bleiben. Auch sonst bietet der Natur-Park Südgelände viel, sogar für Theaterfans und Eisenbahnromantiker*innen.

Kunst und alte Industrierelikte im Schatten des Wasserturms: Der Natur-Park Südgelände ist zugleich wild und schön gestaltet. Foto: Imago/Schöning
Kunst und alte Industrierelikte im Schatten des Wasserturms: Der Natur-Park Südgelände ist zugleich wild und schön gestaltet. Foto: Imago/Schöning

Urwüchsiger Wald auf rostigen Gleisen

Geschichte Auf dem Gelände des 1889 fertiggestellten Rangierbahnhofs Tempelhof eroberte sich die Natur Stück für Stück ihr Reich zurück. Nachdem 1952 dort der Bahnbetrieb eingestellt wurde, entstanden aus der öden Landschaft wertvolle Trockenrasen, Hochstaudenflure und ein urwüchsiger Wald auf 18 Hektar – zwischen und auf den Bahngleisen. In den 1970er-Jahren setzte der Mensch zum letzten Versuch an, Einfluss zu nehmen und den Güterbahnhof zu reaktivieren, doch da hatten Naturschützer*innen die erstaunliche Artenvielfalt schon erkannt und sich für deren Erhalt eingesetzt.

Die ausrangierte Lokomotive im Natur-Park Südgelände erinnert an Zeiten, als hier noch Güterzüge fuhren. Foto: Imago/Schöning
Die ausrangierte Lokomotive im Natur-Park Südgelände erinnert an Zeiten, als hier noch Güterzüge fuhren. Foto: Imago/Schöning

Vieles erinnert an die einstige Ära – die Dampflokomotive der Baureihe 50 und der 50 Meter in die Luft ragende stählerne Wasserturm, eine der ältesten Drehscheiben Deutschlands und die vielen Weichen am Wegesrand. Einiges erfreut sich neuer Funktion wie die Brückenmeisterei, die im Erdgeschoss auf Kaffee und Quiche einlädt. Doch noch mehr entstand seit dem Jahr 2000 aus dem Areal heraus.

Die Künstler*innengruppe ODIOUS hat Stahlkunstwerke in die Landschaft gestellt. Die Shakespeare Company Berlin lädt zum Freilufttheater. Und die Truppe „Fräulein Brehms Tierleben“ schreibt und spielt Kinder-Stücke über bedrohte Tierarten. Das gibt es weltweit nur hier.

Graffiti im Natur-Park Südgelände: Die Kunstwerke an Säulen und Wänden sind hier erlaubt. Foto: Imago/Rolf Kremming
Graffiti im Natur-Park Südgelände: Die Kunstwerke an Säulen und Wänden sind hier erlaubt. Foto: Imago/Rolf Kremming

Besonderheiten  Nicht nur auf den vorgeschriebenen Rundwegen durch den Natur-Park Südgelände wird bewusst, dass der Mensch in diesem Ökosystem nicht die erste Geige spielt. Einige Teile der Stecke sind von hervorsprießenden Bäumen gezeichnet.   

Fun Fact Mit dem Güterverkehr erreichten vor der Stilllegung viele fremdländische Arten des Areal. Quasi als blinde Passagiere. Die in Südfrankreich beheimatete Höhlenspinne „Nesticus eremita“ hat so im Natur-Park Südgelände eine neue Heimat gefunden.

Hunde, Grillen, Lage: Was man über den Natur-Park Südgelände wissen muss

Grillen: Grillen ist im Park, der zu großen Teilen aus Landschafts- und Naturschutzgebiet besteht, verboten.

Öffnungszeiten: Der Park steht für einen Obolus von 1€ am Tor täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit für seine Besucher*innen offen. Durch das Tor wiederum kann man den Park von November bis Februar bis 16 Uhr, im März bis 18 Uhr, im April bis 20 Uhr, von Mai bis August bis 21 Uhr, im September bis 20 Uhr und im Oktober bis 21 Uhr betreten. 

Durch Eisenröhren hindurch und über Stege und Gitter am Boden bewegt ihr euch durch den Natur-Park Südgelände. Foto: Imago/Schöning
Durch Eisenröhren hindurch und über Stege und Gitter am Boden bewegt ihr euch durch den Natur-Park Südgelände. Foto: Imago/Schöning

Barrierefreiheit Neben dem barrierefreien Eingang in den Naturpark Südgelände am S-Bahnhof Priesterweg und den WC-Anlagen wurden auch die Rundwege, der kleine von einem Kilometer Länge sowie der große mit 2,7 Kilometern, barrierefrei gestaltet. Doch sind nicht alle Wegabschnitte durch den Park mit dem Rollstuhl befahrbar.

Besuch mit Fahrrad und Hund Hunde sowie die Mitnahme von Fahrrädern sind im Naturpark untersagt.

Anfahrt Über drei Eingänge kann ein Spaziergang im Naturpark begonnen werden: über den Hauptzugang direkt am S-Bahnhof Priesterweg, über eine Fußgängerbrücke hoch über den S-Bahngleisen vom Südkreuz aus sowie über eine Treppe am Prellerweg zwischen den Bahnbrücken. Mit der S2 und 25 kommt ihr sowohl zum Priesterweg als auch zum Südkreuz, wo zudem Züge der Linien S26, S41, S42, S45 und S46 halten. Mit dem Bus fahrt ihr bis Priesterweg (170, X76, M76, 246), Röblingstraße/Arnulfstraße (170, M76, 246) oder Südkreuz (M46, 106, 184, 204, 248).

  • Natur-Park Südgelände Schöneberg, angrenzende Straßen: Priesterweg, Prellerweg


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