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Parks in Prenzlauer Berg: Viel Grün, mehr Geschichte

Die Parks im Prenzlauer Berg überzeugen nicht nur visuell, auch historisch haben sie einiges zu bieten. Genau diese Mischung macht ihren Charme aus. Ob auf einem Schutthaufen, der Mauer oder einem Friedhof, überall sind Grünflächen entstanden. Die Parks in Prenzlauer Berg stellen wir euch hier vor.


Volkspark Prenzlauer Berg: Früher Schutthaufen, heute grün

Treppen führen im Volkspark Prenzlauer Berg auf den Doppelgipfel: Hier erklimmt man lässig den Trümmerberg. Foto: Imago/Pop-Eye
Treppen führen im Volkspark Prenzlauer Berg auf den Doppelgipfel: Hier erklimmt man lässig den Trümmerberg. Foto: Imago/Pop-Eye

Der Volkspark Prenzlauer Berg ist heute bei Familien beliebt, früher war er nur ein Schutthaufen. Auch unter dem Namen Oderbruchkippe bekannt, wurden hier Ende der 1950er-Jahre Berliner Kriegs- und Abrisstrümmer aufgeschüttet. Mit der Zeit wuchs daraus ein Doppelberg. Unter den beiden Gipfeln verstecken sich erschreckende 15 Millionen Kubikmeter Schutt. Nicht verwunderlich also, dass das „Pappelplateau“ im Volkspark Prenzlauer Berg fast 90 Meter Höhe misst – eine der höheren Berge und Erhebungen Berlins.

Die Entwicklung vom Trümmerhaufen zum Volkspark begann in den 1960er-Jahren. Freiwillige Helfer:innen bemühten sich, die Oderbruchkippe neu zu bepflanzen – mit Erfolg. 1969 wurde der Volkspark Prenzlauer Berg offiziell eingeweiht. Nur noch eine Inschrift erinnert an die turbulente Vergangenheit der Grünanlage: „Aus Trümmerresten des II. Weltkrieges wurde hier ein Berg aufgeschüttet und der Park angelegt.“

Heute ist der Volkspark ein Ort der der Erholung und der Freizeit. Im Sommer lohnt sich ein Spaziergang auf einem der mit Skulpturen bestückten Kulturwege. Im Winter kann man mit ein bisschen Glück sogar Schlitten fahren. Egal zu welcher Jahreszeit, der Volkspark Prenzlauer Berg ist einen Besuch wert.

  • Volkspark Prenzlauer Berg angrenzende Straßen: Maiglöckchenstraße, Hohenschönhausener Straße, Sigridstraße, Hauptstraße

Der Leise-Park

Gemütliche Sitzmöglichkeiten im Leise-Park. Foto: Imago/Rolf Zöllner
Parks in Prenzlauer Berg Gemütliche Sitzmöglichkeiten im Leise-Park in Prenzlauer Berg. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Der Leise-Park liegt auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs St. Marien-St. Nicolai. Erst 2012 eröffnet, ist er der jüngste der Parks in Prenzlauer Berg.

Ursprünglich gehörte das Gelände der evangelischen Kirche. Da aber seit 1970 keine Bestattungen mehr stattgefunden hatten, wurde ein Teil des Friedhofs von der Kirche zum Verkauf ausgeschrieben. Die Anwohner:innen bekamen Angst, dass die Fläche verbaut werden würde und starteten deshalb eine Initiative: Mit Demos und Unterschriften brachten die den Berliner Senat dazu, das Gelände aufzukaufen und zum Park umzugestalten. Und nicht nur das, sie durften sich aktiv in die Planung mit einbringen.

Die Parkanlegung hat den Senat stolze 1,9 Millionen Euro gekostet, aber die Anwohner:innen freut es. Die Liegewiesen sind einladend und die Grünanlagen bieten attraktive Spielmöglichkeiten für Kinder. Auch die erhalten gebliebenen Grabanlagen und Grabsteine haben ihren eigenen Charme.

  • Leise-Park angrenzende Straßen: Heinrich-Roller-Straße, Greifswalder Straße, Prenzlauer Berg

Anton-Saefkow-Park

Der Volkspark Anton Saefkow ist benannt nach einem Widerstandskämpfer. Eine Büste erinnert an ihn. Foto: Von Boonekamp/Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0
Der Volkspark Anton Saefkow ist benannt nach einem Widerstandskämpfer. Eine Büste erinnert an ihn. Foto: Von Boonekamp/Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0

Der Volkspark Anton Saefkow ist wie der Volkspark Prenzlauer Berg auf Schutt entstanden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auf der Fläche Kriegstrümmer abgeladen. Dadurch wurde das Gelände ungefähr 15 Meter aufgeschüttet und hügelig. Daraufhin wurde die Fläche neu begrünt und 1955 unter dem Namen Gumbinner Grund eröffnet. Einige Jahre später wurde eine Büste von Anton Saefkow aufgestellt. Der Kommunist und Widerstandskämpfer wurde am 18. September 1944 von den Nazis hingerichtet. Elf Jahre nach seinem Tod wurde der Park zu seinen Ehren umbenannt und trägt den Namen noch heute.

Um den Park für die vielen zugezogenen Familien attraktiver zu machen, wurde er vor einigen Jahren saniert: Die Wege wurden neu angelegt und auch die beiden Spielplätze renoviert. Für Sportskanonen wurden Fitnessgeräte aufgestellt und das Angebot durch Tischtennisplatten ergänzt.

  • Anton-Saefkow-Park angrenzende Straßen: Bötzowstraße, Anton-Saefkow-Straße, Kniprodestraße

Ernst-Thälmann-Park

Das Denkmal im Ernst-Thälman-Park steht heute unter Denkmalschutz. Foto: imago/Jürgen Ritter
Das Denkmal im Ernst-Thälmann-Park wurde zu Ehren des kommunistischen Politikers errichtet. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Noch bis 1984 stand auf dem Gelände des heutigen Ernst-Thälmann-Parks ein Gaswerk, das die Gaslampen in der Umgebung versorgte. Die Umgestaltung der Fläche in eine öffentliche Grünanlage wurde von der SED als Teil eines Siedlungsbauprogramms beschlossen.

Innerhalb von drei Jahren wurden mehr als 1300 Wohnungen aus dem Boden gestampft. Nicht nur das: Ein künstlicher See, mehrer tausend Bäume, ein Schwimmbad und das Zeiss-Großplanetarium wurden in diesen Jahren gebaut. Den krönenden Abschluss bildet das Ernst-Thälmann Denkmal: Es ist dem kommunistischen Politiker Ernst Thälmann, der zur Zeit der Weimarer Republik wirkte, gewidmet. Seit 2014 steht der gesamte Park unter Denkmalschutz. Als Begründung wird die historische Relevanz genannt. Verständlich, denn wer einen Spaziergang durch den Ernst-Thälmann-Park und die angrenzende Siedlung macht, erhält einen guten Einblick in die Architektur der DDR.

  • Ernst-Thälmann-Park angrenzende Straßen: Lilli-Henoch-Straße, Greifswalder Straße, Prenzlauer Berg

Im Mauerpark ist immer was los

Im Mauerpark ist zu jeder Jahreszeit was los. Der Park liegt auf der Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Foto: Imago/Rolf Zöllner
Im Mauerpark ist zu jeder Jahreszeit was los. Der Park liegt auf der Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Der Mauerpark ist wohl einer der berühmtesten Parks in der Stadt. Früher teilte hier die Mauer Ost- und Westberlin. Mit der Wiedervereinigung entstand hier eine Grünfläche, die heute Menschen aus aller Welt anzieht – eine grüne Grenze zwischen Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen.

Jeden Sonntag lockt der Flohmarkt im Mauerpark zahlreiche Besucher:innen an. Hier gibt es allerlei Trödel und viele Stände von Designer:innen. Zugegeben, der Flohmarkt ist etwas überlaufen, aber man wird kaum mit leeren Händen gehen. Wer beim Trödel nichts findet, wird sicher spätestens bei einem der vielen Essensstände schwach. Aktuelle Infos zum Angebot gibt es hier.

Nicht nur Sonntags ist der Park beliebt, im Sommer überzeugt er täglich als Outdoor-Wohnzimmer. Der Mauerpark ist jedenfalls eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Prenzlauer Berg. Auf den großen Wiese genießen Menschen die Sonne oder toben sich sportlich beim Joggen oder Basketballspielen aus. Im Winter kann man hier sogar rodeln.

Wer aber im Mauerpark auf Ruhe und Erholung hofft, der ist an der falschen Adresse. Ob Karaoke, eine Tanzeinlage oder Livemusik, irgendetwas läuft immer. Das macht den Park natürlich auch für Touris attraktiv- damit muss man leben müssen. Um einen Besuch hier kommt trotzdem niemand herum – Familien, Shoppingfans oder Sportskanonen, für alle bietet der Mauerpark etwas. Mehr dazu lest ihr hier.

  • Mauerpark angrenzende Straßen: Gleimstraße, Eberswalder Straße, Prenzlauer Berg

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