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Ruhige Orte in Berlin: Hier seid ihr fast immer ungestört

In Berlin ist immer viel los – dementsprechend laut und wuselig ist die Stadt. Ruhige Orte bieten da eine echte Entspannung, denn fernab von Menschenmassen, Fahrrädern und Autos kann man abschalten und die Stille genießen. Wir zeigen euch, wo in Berlin ihr (fast) immer ungestört seid.


Im Bürgerpark Pankow die Ruhe genießen

Die Panke fließt durch den Bürgerpark Pankow. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Park an der Panke ist Ende des 19. Jahrhunderts als italienischer Renaissancegarten von Baron Killisch von Horn angelegt worden. Heute zeugen von seiner ur­sprüng­lichen Schönheit zwar immer noch das pompöse Eingangstor und einige Ruinen, seine jetzige Form aber hat der Bürgerpark Pankow erst nach dem Umbau in den Jahren zwischen 1965 und 1967 erhalten. Gerade am Morgen und am späten Nachmittag ist es hier besonders ruhig. Dann ist nur das Plätschern des kleinen Flüsschen Panke zu hören. Ihr könnt hier über mehrere kleine Brücken spazieren, die die weiträumigen Wiesenflächen miteinander verbinden. Die ein oder andere alte Eiche und Buche (manche schon 150 Jahre alt) sind auch zu sehen.

  • Bürgerpark Pankow Wilhelm-Kuhr-Straße 9, Pankow

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In den Berliner Rieselfeldern ein bisschen wie in Norddeutschland fühlen

Die Rieselfelder Karolinenhöhe bei Gatow gehören zu den 20 Berliner Rieselfeldern. Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Wie der Weg zum Strand: Flache Wiesen, so weit das Auge reicht, hinter den wenigen Bäumen am Horizont könnte sich auch ein Deich verstecken, und über die endlose Schotterpiste fährt nur selten ein Auto. Doch schlechte Nachrichten: Die Nordsee liegt leider nicht an den Berliner Rieselfeldern. Trotzdem ist die idyllische Ruhe und die Natur ein wahrer Ort der Entspannung. 20 Rieselfelder gibt es in der Hauptstadt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden die weitläufigen Flächen zur Reinigung der Berliner Abwässer angelegt. Längst haben Klärwerke diese Aufgabe übernommen. Heute kann man sich hier entspannen, picknicken, spazieren gehen und sich in Berlin ein bisschen so fühlen wie in Norddeutschland.


Im Landschaftspark Wuhletal den Vögeln lauschen

Zurück zur Natur im Landschaftspark Wuhletal. Foto: Imago/Schöning

Noch vor einigen Jahren war das Gebiet des heutigen Landschaftsparks Wuhletal lange nicht so idyllisch, wie es heute daherkommt: Bis 2003 stand hier das Klärwerk Falkenberg. Wie das roch, kann man sich vorstellen. Heute allerdings befindet sich rund um die Wuhle ein Naturparadies. Auf den Wiesen neben dem Flüsschen, das in einer während der Eiszeit entstandenen Rinne fließt, lässt es sich sehr gut dem Plätschern des Wassers und dem Vogelgezwitscher lauschen, während man in den Himmel blickt. Diese Wandertour führt entlang der Wuhle.

  • Landschaftspark Wuhlethal Alt-Biesdorf 46, Marzahn, durchgehend geöffnet

Ruhe und Natur auf der Baumgarteninsel

Hier hat man Ruhe: Baumgarteninsel in Köpenick. Foto: Imago/Zoonar.com/Maurice Tricatelle

Wie gut, dass Kleingartenkolonien für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Denn eine der schönsten liegt zwischen Köpenicker Altstadt und den Kietzer Wiesen auf einer kleinen Insel. Früher trockneten und blichen Wäscherinnen hier Stoffe. Die Insel ist nur mit dem Boot erreichbar. Und das, obwohl ein Pfeiler des Katzengrabenstegs auf der Insel steht. Doch es führt keine Treppe vom Steg hinunter auf die Insel. Zuerst war der Bau zu teuer, dann protestierten Anwohner:innen dagegen. Kein Wunder, denn mit Treppe wäre die Insel wohl kaum so ruhig, wie sie jetzt ist. Berlin hat noch mehr schöne Inseln, die einen Besuch wert sind.

  • Baumgarteninsel nördlich der Köpenicker Altstadt in Höhe des Platzes des 23. April, Köpenick

Ruhige Orte in Berlin: Die kaum besuchte Luiseninsel im Tiergarten

Der Große Tiergarten kann erstaunlich ruhig sein. Foto: Imago/A. Friedrichs

Im Großen Tiergarten kann man auch auf den Hauptwegen fast allein sein, wenn man dort an einem wolkigen Vormittag spazieren geht, wenn viele andere gerade arbeiten. Doch die künstlich angelegte Luiseninsel im südöstlichen Teil des Tiergartens ist auch an einem Tag mit schönem Wetter ziemlich ruhig. Vor etwa 200 Jahren spazierte Königin Luise gerne durch diesen Teil des Parks – ihr verdankt die Insel ihren Namen. An anderen Ecken des Großen Tiergartens geht es deutlich geschäftiger zu.

  • Luiseninsel im Großen Tiergarten, Tiergarten

Den Waldfriedhof Zehlendorf besuchen

Auf dem Waldfriedhof in Zehlendorf könnt ihr in Ruhe eine Runde spazieren gehen. Foto: Imago/Joko

Neben dem Waldfriedhof Dahlem gilt auch der Waldfriedhof Zehlendorf als Prominentenfriedhof, befinden sich hier schließlich die Grabstätten von legendären Politikern wie Willy Brandt, Paul Löbe, Otto Suhr und Walter Scheel. Aber auch das Grab der Sängerin und Schauspielerin Hildegard Knef, einer der ganz großen Diven dieser Stadt. Bei einem Spaziergang über das fast 40 Hektar große Areal könnt ihr die Ruhe des Waldes genießen und gleichzeitig eine Wanderung durch die deutsche Geschichte machen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Waldfriedhof Zehlendorf ausgebaut und erweitert, so befindet sich hier etwa eine Kriegsgräberstätte, auf der 1170 italienische Kriegsgefangene ihre letzte Ruhe fanden. Weitere besondere Friedhöfe in Berlin haben wir hier für euch.

  • Waldfriedhof Zehlendorf Wasgensteig 30, Zehlendorf

Dem Rundweg im Landschaftspark Johannisthal/Adlershof folgen

Allein auf freiem Feld: Ein ruhiger Ort in Berlin ist auf jeden Fall der Landschaftspark Adlershof. Foto: Dinamik/Wikimedia Commons/Gemeinfrei

Früher landeten und starteten auf dem Gelände des Landschaftsparks Johannisthal/Adlershof Motorflugzeuge und knatterten über die Bäume hinweg. Heute ist in diesem Park, der zum naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität gehört, angenehm ruhig – und vor allem ziemlich menschenleer. Durch das Gebiet führt ein drei Kilometer langer Rundweg, der ein geschütztes Biotop einkreist – perfekt für Jogging und Skateboarding. Der Luftfahrtgeschichte in Berlin gehen wir hier auf den Grund.

  • Landschaftspark Johannisthal/Adlershof zwischen dem Groß-Berliner-Damm, der Hermann-Dorner-Allee und der Wrightallee, Adlershof, durchgehend geöffnet

Ruhige Orte in Berlin: In der Humboldt-Bibliothek ungestört lesen

In der Humboldt Bibliothek könnt ihr ungestört und in Ruhe lesen und in Büchern stöbern. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Sein Entwurf sollte zugleich monumental wie auch intim sein. Man kann sagen: Das ist Charles Moore gelungen. Die Humboldt-Bibliothek in Tegel sollte Teil eines neuen Kulturquartiers werden, aufgrund eines finanziellen Engpasses wurde allerdings nur diese Leihbücherei verwirklicht. Die kann sich aber sehen lassen. Dem 1989 fertiggestellten Haus ist ein vom Klassizismus inspirierter Eingangsbereich vorgelagert. Die mehrgeschossige Regalreihen erinnern an historische Klosterbibliotheken, die gewölbte Decke an ein Kirchenschiff. Das Highlight der Bibliothek: Die Westseite ist verglast und gibt so den Blick auf den Hafen frei – ein wunderschöner Ort, um ungestört und in Ruhe in Büchern zu stöbern. Weitere Bibliotheken in Berlin findet ihr hier.

  • Humboldt-Bibliothek Karolinenstraße 19, Tegel, Mo–Fr 11–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr

Wiesen und Wasser am Tegeler Fließ

Ruhe und Natur pur. Was braucht man mehr? Foto: Imago/Jürgen Ritter

Flüsse, Kanäle, Seen – Berlin ist nah am Wasser gebaut. Das Tegeler Fließtal im Norden der Hauptstadt ist das größte zusammenhängende Natura-2000-Gebiet in Berlin. Die Bachauenlandschaft setzt sich aus Bächen, Quellen, Teichen, Seen, Verlandungszonen, Erlen- und Grauweidenbrüchen, Mooren und Wiesen zusammen und bietet Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Ein wahres Naturparadies im Norden von Berlin, das durchaus ein wahrer Ort der Ruhe ist.


Ruihe Orte in Berlin: Im Bucher Forst spazieren gehen

Im Bucher Forst könnt ihr eine tolle Spazierrunde durch den Wald machen. Foto: Imago/Zoonar.com/Konrad Weiß

Die Waldflächen des Bucher Forst befinden sich an der Stadtgrenze und sind Teil des Naturparks Barnim. Zwischen knorrigen Bäumen und weiten Wiesen könnt ihr eine große Spazierrunde machen und nebenbei Rinder und Pferde beobachten. Auch Feuchtwiesen und Karpfenteiche sind weitere charakteristische Bestandteile des Bucher Forsts. Im Herbst könnt ihr im Forst nach Pilzen Ausschau halten, denn das feuchte Waldgebiet bietet für sie die perfekte Umgebung. Ganz egal zu welcher Jahreszeit: Bei einem Spaziergang durch den Bucher Forst lässt es sich wunderbar dem lauten Stadtleben entfliehen.

  • Bucher Forst in Pankow

Allein im Naturpark Südgelände die Ruhe genießen

Im Naturpark Südgelände ist immer was los, aber es finden sich sehr ruhige Ecken – und Gottesanbeterinnen. Foto: Imago/Schöning

Einst haben Menschen das Gelände des Rangierbahnhofs Tempelhof der Natur entrissen und Schienen verlegt, Türme in den Himmel wachsen lassen und Gebäude errichtet. Etwa 130 Jahre später hat sich die Natur das Areal zurückerobert, das Gebiet heißt heute Natur-Park Südgelände und hat diesen Namen auch verdient. Hier gibt es Eulen und Insekten: Im Sommer schwirren 95 Wildbienenarten durch die Lüfte, und Gottesanbeterinnen nisten, jagen und entspannen neben alten Dampflokomotiven und zwischen Schienen, über die schon lange keine Züge mehr fahren.

  • Naturpark Südgelände Hauptzugang direkt am S-Bhf. Priesterweg (südlicher Ausgang), Fußgängerbrücke über die S-Bahngleise vom Hans-Baluschek-Park aus, Prellerweg (zwischen den Bahnbrücken), tgl. 9–21 Uhr

Mehr zum Thema

Mehr Tipps für Ausflüge in und außerhalb Berlins findet ihr hier. Auch einige der Badeseen in Berlin haben durchaus ruhige Ecken – man muss sie nur kennen. Und bei den vielen Parks in Berlin stehen die Chancen gut, in irgendeinem doch noch ein ruhiges Plätzchen in der Sonne (oder im Schatten) zu finden. Ruhige Orte in Berlin werden übrigens bei Sonnenuntergang meistens nochmal doppelt so schön – hier gibt es die besten. Schön schwimmen: In diesen schönen Strandbädern in Berlin verbringen wir gern unseren Sommer. Raus aus der Stadt: Wir empfehlen euch diese Seen in Brandenburg.  Lieben wir: Diese schönen Orte am Wasser. Mehr Inspirationen für schöne Tage findet ihr in unseren Rubriken „Ausflüge“„Sport“ und „Food“.

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