Berlin hat unzählige schöne Straßen und Alleen, die zum Flanieren einladen. Denn sie haben viel zu bieten: Architektur, Kultur, Cafés, Restaurants und Grünflächen. Wir stellen euch charmante Ecken in ganz Berlin vor, die kulturell besonders interessant, gastronomisch spannend oder idyllisch schön sind. Natürlich erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn Berlin ist so groß, interessant und vielfältig, dass uns noch unzählige weitere einfallen würden. Aber heute haben wir diese Routen gewählt und zeigen euch Spaziergänge durch Berlins schönste Straßen.
Weitsicht auf der Frankfurter Allee in Friedrichshain
Der Pracht-Boulevard Frankfurter Allee gehört zu den ältesten Verkehrswegen Berlins, ist 90 Meter breit und knappe vier Kilometer lang und führt von Friedrichshain ins Herz Berlins, zum Alexanderplatz. Steht man auf Höhe des Frankfurter Tors auf dem Mittelstreifen der Allee, richtet den Blick Richtung Alex und sieht dabei zu, wie sich der Himmel hinter der Skyline in den schönsten Naturtönen färbt, wird man angesichts der Weite, die sich in Berlin an kaum an einem anderen Ort bietet, ein bisschen ehrfürchtig. Wie zwei Wächter fassen die prächtigen Kuppeltürme dabei den fernen Blick in Berlins Zentrum ein – und man versteht, wieso Berlin eine Weltstadt ist.
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Dörflicher Charme im Herz von Berlin: Die Auguststraße in Mitte
Die Auguststraße ist – neben der ebenfalls wunderbaren Tucholskystraße nebenan – ein Ort, an dem Mitte noch Patina hat. Irgendwie romantisch und im schönsten Sinne verwittert sieht es hier aus. Schöne Alt- und Klinkerbauten prägen das Bild, abends tauchen die Straßenlaternen die Auguststraße in ein angenehmes Licht, was auch nach Sonnenuntergang noch Lust auf entspanntes Flanieren macht. Neben der Institution Clärchens Ballhaus gibt es hier den wunderbaren Presseladen „Do you read me?“, in dem man sich ein abseitiges Magazin holen und zum Beispiel im House of Small Wonder Frühstück genießen kann. Mehr Adressen für Frühstück in Mitte zeigen wir euch hier.
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Ein schönes Fleckchen Erde: Die Burgherrenstraße in Tempelhof
Verlässt man den Kreuzberger Platz der Luftbrücke in Richtung Schöneberg und biegt von der Dudenstraße links ab, gelangt man in eine charmante Straße, die nur wenige Hundert Meter lang ist, aber in puncto Gemütlichkeit zehn von zehn Punkte verdient. Die Burgherrenstraße in Tempelhof versprüht schon fast Prenzlberg-Flair, bleibt dabei aber unaufgeregt – man sieht höchstens mal eine kleine Familie oder eine ältere Dame mit Hund auf diesem Spaziergang durch eine der schönsten Berliner Straßen. Hohe, mit Stuck verzierte Altbaufassaden in Terracotta-Tönen reihen sich aneinander, und viele Bäume, zum Beispiel zwei hochgewachsene Birken, machen den Blick auf die kleine Straße noch malerischer.
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Ein Ort zum Verschnaufen: Die historische Richardstraße in Neukölln
Die gemütliche Richardstraße, die zwischen der Sonnenallee und Karl-Marx-Straße liegt und dabei das Böhmische Dorf kreuzt, ist eigentlich mehr Gässchen als Straße. In dem Sträßchen, wie auch auf dem malerischen Richardplatz, der bereits im 17. Jahrhundert angelegt wurde, scheint es, als sei die Zeit stehen geblieben. Die denkmalgeschützten Wohnhäuser, die urigen Kneipen und kleinen Läden versprühen einen fast mittelalterlichen Charme.
Wenn Sonnenallee und Karl-Marx-Allee pulsierende Adern Neuköllns sind, dann ist die Richardstraße ein Ort zum Verschnaufen. Und das tun die Menschen hier und treffen sich nach Sonnenuntergang zum Beispiel in der Schankwirtschaft Alter Roter Löwe Rein, in der abends bei Kerzenschein literweise Bier gezapft wird. Mehr Sehenswürdigkeiten in Neukölln.
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Kreuzberger Charme auf der Dresdener Straße
Die Dresdener Straße in Kreuzberg ist zwar kaum begrünt und bietet auch sonst auf den ersten und zweiten Blick zu wenig Flair, um Teil dieser Liste zu sein. Der Schein trügt jedoch. Die 530 Meter lange Straße zwischen Kottbusser Tor und Oranienplatz vermittelt ein ganz besonderes Lebensgefühl. Kaum irgendwo sonst in Berlin lassen sich – gemessen an einer kurzen Streckenlänge von nicht einmal 200 Metern – derart viele kulinarische Entdeckungen machen, exquisite Bars finden und nirgends kommt an milden Abenden, wenn vor den Kneipen die Menschen sitzen, eine derart flirrende Stimmung auf wie hier. Der Kiez um den Kotti herum hat eben, da werden viele zustimmen, seine ganz eigene Gemütlichkeit.
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Das Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg
Am lauschigen Paul-Lincke Ufer mit seinen verzierten Altbauten, den gemütlichen Cafés am Landwehrkanal und den kreativen Details kann man zu jeder Jahreszeit ins Träumen geraten. Wenn die Blätter im Herbst fallen, ist ein Spaziergang am Ufer entlang besonders idyllisch und entspannend.
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In der Körtestraße in Kreuzberg ist die Welt noch in Ordnung
Die Körtestraße in Kreuzberg zählt zu den schönsten Straßen Berlins, und das schafft sie mit nur knapp 400 Metern Länge. Wie nur? Indem die Straße eine ganz eigene, gemütliche Energie ausstrahlt und mit den süßen Kiezläden und Cafés ein kleines Universum für sich ist. Viele Altbauten auf der Strecke zwischen Südstern und Urbanstraße stehen unter Denkmalschutz und schaut man in die glücklichen Gesichter der Menschen, die hier eine Wohnung gefunden haben, erinnert man sich wieder: Kreuzberg hat die Liebe der Menschheit verdient.
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Die Podbielskiallee in Dahlem: Villen, inmitten von viel Grün
Alleen haben ihren ganz eigenen Reiz. Diese Lindenallee mit dem schwierigen Namen Podbielskiallee, benannt nach einem preußischen Generalleutnant, Staats- und Landwirtschaftsminister, hat besonders viel Charme. Sie liegt an der Südgrenze des Ortsteils Dahlem und wird wegen ihrer Verschlafenheit und den saftigen Mieten nur von einem relativ kleinen Teil der Berliner:innen als Wohnort in Betracht gezogen. Vor allem in westlicher Richtung wird die Podbielskiallee von einigen schönen, kleineren Parks gesäumt, die es unbedingt zu erkunden gilt, wenn man mal den Kopf frei kriegen und richtig durchatmen will.
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Grüne Gemütlichkeit: In der lauschigen Dahlemer Straße Im Dol
Wunderschön ruhig und mit Blick auf den schönen Messel- und den Finkenpark wohnt man auch am Dol – der Verbindungsstraße zwischen Podbielski- und Clayallee. Sehr privat und gemütlich wird die Straße vor allem Richtung Grunewald, wo man einen wunderbaren Waldspaziergang unternehmen kann. Ausladende Vorgärten und verschnörkelte Zäune vor traumhaften Villen charakterisieren das Bild. Zugleich wird die schöne Straße von den dichten Blätterdächern dicker Bäume überwuchert. Hier ist man ganz für sich. Nicht umsonst gehört der Dol zu den begehrtesten Wohnlagen Berlins.
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Der Kurfürstendamm: Charmante Flaniermeile mit Stil
Am Kurfürstendamm, der für seine luxuriösen Geschäfte, die vielen Cafés, Restaurants und Hotels bekannt ist, tobt zu jeder Tages- und Nachtzeit das Leben. Für eine zentrale Flaniermeile hat der Ku’Damm trotzdem einen ganz eigenen, urbanen Charme. Vor allem abends, während der Dämmerung, werden die breiten Straßen, hohen Wolkenkratzer und Glasfassaden in ein schönes Licht getaucht. Richtung Halensee wandelt der Boulevard sein Aussehen nochmal und wird gemütlicher und grüner. Und wenn die Bäume in der Weihnachtszeit mit leuchtenden Sternen und Lichterketten behängt werden, kann man vom Rathenauplatz im Ortsteil Grunewald bis zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche durch ein Winterwunderland spazieren.
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Kollwitzstraße in Prenzlauer Berg: Schöne Spazierstraße mit Ökomarkt
Im Stadtteil Prenzlauer Berg findet sich eine derr schönsten Straßen Berlins für einen Stadtspaziergang: die Kollwitzstraße, die das Herz des gleichnamigen Kiezes bildet. Schöne Gründerzeitfassaden, breite Gehwege, interessantes Gewerbe und Cafés mit abwechslungsreichem Angebot machen die Kollwitzstraße vor allem an sonnigen Tagen zu einer schönen Spazierstraße. Groß gewachsene Platanen mit dichten Baumkronen spannen schützend ihr Blätterdach über Spaziergänger:innen und Anwohner:innen. Und der wöchentliche Ökomarkt am Kollwitzplatz zieht Freund:innen von regionalem Essen und Handwerk aus der ganzen Stadt an.
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Die Bozener Straße: Die vielleicht schönste Straße des Bayerischen Viertels
Die Bozener Straße in Schöneberg ist die letzte Straße Berlins, durch die uns unser Stadtspaziergang führt. Die relativ kurze Verkehrsader zwischen der Grunewald-und der Badenschen Straße überzeugt uns auf nur wenigen Hundert Metern. Auf den ersten Blick mag die Bozener Straße anderen Straßen im Bayerischen Viertel ziemlich ähnlich sein, auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass sich der schöne Gründerzeitstil der Fassaden hier durchzieht und keine farblosen Nachkriegsbauten das Straßenbild stören. Geschäfte und Läden gibt es hier kaum, was dem ruhigen Flair der Straße sehr zuträglich ist. Aber wo wir schon mal hier sind, laufen wir bis zum Ende der Bozener Straße, bis an die Ecke Grunewaldstraße, und kehren in der gemütlichen Taverna Ousia ein, die zu den besten griechischen Restaurants Berlins gehört.
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Weitere schöne Seiten von Berlin
Wer gern im Grünen spazieren geht, sollte sich diese Berliner Parks und Gärten ansehen. Magische Stadtspaziergänge: An diesen Berliner Orten sieht es märchenhaft aus. Die Stadt neu entdecken: Wir zeigen euch besondere Spaziergänge in Berlin. Lieblingsecken? Das sind Berlins schönste Kieze, wie wir finden. Mehr gute Tipps findet ihr in unserer Ausflugs-Rubrik.