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Weihnachtliche Spaziergänge: Hier lernt ihr Berlin neu kennen

Gerade zur Weihnachtszeit kann so ein Spaziergang durch Berlin eine herrliche Abwechslung sein. Während in den meisten Wohnungen, die Menschen von Hektik getrieben von Küche zu Wohnzimmer und zurück sprinten, kehrt auf den Hauptstraßen Ruhe ein. Alles wirkt beschaulicher und kann auf euch einwirken. Wir haben 12 Spaziergänge in Berlin zusammengestellt, die an Weihnachten besonders schön sind.


Über den Ku’damm schlendern

Strahlt in der Weihnachtszeit in fast so glanzvoll wie früher: der Ku’damm. Foto: Imago/Jürgen Held

Der Ku’damm ist schon lange nicht mehr so glanzvoll wie in alten West-Berliner Zeiten, als dort die Elite der Bundesrepublik auf und ab flanierte, im Café Kranzler für einen Drink einkehrte und das Geld mit vollen Händen aus den Taschen schaufelte. Inzwischen sind andere Ecken in der Stadt viel interessanter, schaut doch dafür mal in unsere Shopping-Rubrik. Trotzdem kann ein Spaziergang über den Ku’damm an Weihnachten, und sei es nur der Nostalgie wegen, einen ganz besonderen Reiz entfalten.

Denn im Dezember, wenn die Bäume an West-Berlins bedeutendster Magistrale festlich geschmückt und die rund 140.000 einzelnen LED-Lampen auf dem vier Kilometer langen Boulevard angeknipst sind, verwandelt sich der geschichtsträchtige Ku’damm in ein glitzerndes Weihnachtsparadies. Und die aufgeregten Shopper bleiben an den Feiertagen gezwungenermaßen ja nun auch zuhause.


Eine Runde um den Lietzensee drehen

Ob der Lietzensee wohl dieses Jahr auch noch zufriert? Falls nicht, dann eben nicht über sondern um den See. Foto: Stefan Zeitz

Es gibt viele schöne Parks in Charlottenburg, der Lietzenseepark ist eine erholsame Grünanlage im Südwesten des Stadtteils. Der denkmalgeschützte Park rund um den Lietzensee wurde 1920 von dem bekannten Berliner Gartendirektor Erwin Barth gestaltet. Die fünf Kilometer lange Uferpromenade eignet sich perfekt für einen weihnachtlichen Spaziergang. Und weil Wasser immer eine beruhigende Wirkung hat und ein See im Winter, der still und starr liegt, erst recht, gehört ein Spaziergang um den Lietzensee zu den besten Aktivitäten, die man sich an den ruhigen Tagen an und um Weihnachten aussuchen kann.

Die vielen Trauerweiden, die ihre Äste in den See hängen lassen, machen dabei den pittoresken weihnachtlichen Spaziergang vollkommen. Bei der Runde um den See könnte man darüber sinnieren, wie sich diese einst fast vergessene Wohngegend in den vergangenen Jahren gewandelt hat und in den Fokus von porschefahrenden Immobiliensammlern geraten ist. Ja, Gentrifizierung ist in Berlin ein Problem.


Unter den Linden flanieren

Unter den Linden: Spazieren zwischen Lichtern und mit Blick auf Berlins berühmteste Sehenswürdigkeit. Foto: Imago/Future Image/Bartilla

Unter den Linden ist eine von Berlins bekanntesten Magistralen, Verbindung zwischen Berliner Dom und Brandenburger Tor und Touristen-Highway schlechthin. Ihren Anfang nahm die Prachtstraße Unter den Linden als Reitweg zwischen Spandau und dem Stadtschloss. Aber nicht nur deswegen atmet die Straße, der auch im heutigen Berlin zentrale Bedeutung zukommt, Geschichte. Unter den Linden ist voll von Denkmälern und historischen Bauten: dem Reiterstandbild „Alter Fritz“, das Zeughaus, das 1991 zum Deutschen Historischen Museum wurde (eines der vielen wichtigen Berliner Museen), der Staatsoper, der Staatsbibliothek, der Humboldt-Universität und natürlich dem Brandenburger Tor.

Besonders der Blick auf letzteres könnte einen bei einem Weihnachtsspaziergang zwischen geschmückten Bäumen und glitzernden Häusern in ehrfürchtige und festliche Stimmung bringen. Übrigens: Vor dem Stadtschloss und auf dem Schlüterhof des Humboldt Forums findet bis Januar ein Wintermarkt mit kuscheligem Flair statt – falls euch der Sinn nach einem heißen Glühwein steht. Weitere Weihnachtsmärkte in Berlin haben findet ihr hier.


Eine Runde durch Rixdorf gehen

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12 schöne Spaziergänge für Weihnachten: durch Rixdorf
Historischer Dorfkern mitten in Neukölln: Rixdorf. Foto: flickr/Felipe Tofani

Weihnachten, das ist für viele Menschen Ruhe, Besinnlichkeit, Lichterglanz. Verschneite Felder, dunkle Nadelwälder, ein klarer Sternenhimmel – zumindest, wenn es um weihnachtliche Wunschvorstellungen geht. Wahrscheinlich kommt es angesichts von Krippenspielen und den Weihnachtsfilmen, die im Dezember im Fernsehen laufen, nicht von ungefähr, dass viele sich an Weihnachten zu ländlichen Szenerien hingezogen fühlen.

In Berlin sucht man diese spezielle Weihnachtsstimmung meist lange. Aber es gibt sie auch in Berlin, diese ländliche Atmosphäre – und man muss gar nicht unbedingt weit rausfahren. Denn Rixdorf ist einer der alten Dorfkerne mitten in Berlin – der sich gerade zu aufdrängt für einen besinnlichen Spaziergang am Heiligen Abend. Hier findet ihr noch mehr alte Dorfkerne in Berlin.


Von der Admiralbrücke Richtung Maybachufer spazieren

Eine leere Admiralbrücke erlebt man im Sommer selten. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Im Sommer ist Kreuzberg laut am Tag und manchmal noch lauter in der Nacht – im Winter dagegen kommt die Stadt auch hier etwas zur Ruhe, vor allem nachts und um Weihnachten herum. Dann liegt die Admiralbrücke, auf der sich in den wärmeren Monaten abends die Menschen tummeln, musizieren und Bier trinken, still und friedlich da – eine gute Gelegenheit, um diesen schönen Ort mal in Ruhe auf sich wirken zu lassen.

Wenn man sich dann am Wasser hält und das Planufer Richtung Neukölln entlangläuft und vielleicht auch noch das Maybachufer, ist ein schöner Spaziergang garantiert. Und auch wenn das ein Weg ist, den die meisten wahrscheinlich schon unzählige Male gelaufen sind: An Weihnachten, wenn man die Lichter in den Fenstern bewundern und vielleicht einen kurzen Blick auf weihnachtliche Szenen in festlich geschmückten Wohnzimmern erhaschen kann, ist er besonders.


Vom Landwehrkanal zum Schloss Charlottenburg

Der Spaziergang durch Charlottenburg wird mit dem Schloss Charlottenburg gekrönt. Foto: Imago/Sabine Gudath

Spaziergänge durch Charlottenburg fühlen sich wie eine Zeitreise durch Berlins Geschichte an. Der Bezirk lässt sich in der ruhigen Weihnachtszeit wunderbar mit einem Spaziergang entdecken: Von der S-Bahn-Station Tiergarten sind es nur wenige Gehminuten bis zum historischen Charlottenburger Tor (die kleine Schwester des Brandenburger Tors) und zum Ufer des Landwehrkanals. Auf der einen Seite des Kanals liegt das Salzufer. Passiert man das Charlottenburger Tor, den sehenswerten Siemenssteg, eine um die 1900 gebaute Fußgänger-Bogenbrücke, gelangt man letztendlich zum Schloss Charlottenburg. Obendrauf gibt es bei diesem Spaziergang eine Extraportion Weihnachtsstimmung: Am Schloss Charlottenburg findet ihr in der Weihnachtszeit einen der schönsten Weihnachtsmärkte Berlins, der auch etwas Licht auf das Schloss werfen wird.


Eine Tour über die Museumsinsel

Spaziergänge an Weihnachten: Wenn man beim Weihnachtsspaziergang noch nicht andächtig war, wird man es wahrscheinlich im Angesicht der Museen auf der Museumsinsel. Foto: Imago/Zoonar

Gerade abends, wenn es dunkel und ruhiger um die Museumsinsel in Mitte wird, ist ein Spaziergang hier besonders romantisch. Hier fühlt sich Berlin manchmal gar nicht mehr wie Berlin an, sondern eher wie Paris oder Rom. Das warme Licht der Straßenlaternen, die nur in manchen Gegenden der Stadt so orange leuchten und die mächtigen Museen, die Promenaden, die Bogengänge und die zahlreichen Musiker:innen tun sicher ihren Teil dazu.

Vom Hackeschen Markt über die Friedrichsbrücke geht es dann auf die Museumsinsel. Während sich hier im Sommer zahlreiche Menschen tummeln, liegt die Museumsinsel im Winter im Dunkeln meist relativ verlassen da – an Weihnachten natürlich erst recht. Eine gute Gelegenheit also, um in Ruhe durch die Säulengänge zur alten Nationalgalerie zu spazieren, vorbei am Bodemuseum und dem Pergamonmuseum. Auf dem Kolonnadenhof, der das Bauensemble der drei Museen miteinander verbindet, stehen übrigens zahlreiche Bronzeskulpturen, die einen Besuch wert sind.


Über die Oberbaumbrücke nach Friedrichshain

Spaziergänge an Weihnachten: Ein Weihnachtsspaziergang ist eine gute Gelegenheit, sich zu erinnern, wie schön die die Oberbaumbrücke eigentlich ist. Foto: Imago/Imagebroker/Fotoatelier Berlin

Die Oberbaumbrücke gehört nicht umsonst zu den bekanntesten Wahrzeichen Berlins. Schön und mächtig thront sie zwischen Friedrichshain und Kreuzberg auf der Spree, mit den beiden Türmen und dem schönen Bogengang, der auch in Bologna stehen könnte. Den allerdings kann man nur zu schätzen wissen, wenn man ab und zu zu Fuß hindurchgeht.

Und wann wäre eine bessere Gelegenheit, dies zu tun, als an Weihnachten, wenn die Stadt und ihre Straßen und Wege um ein Vielfaches leerer sind als sonst? Aus demselben Gedanken heraus könnte man danach zur East Side Gallery spazieren und das längste erhaltene Stück Mauer mit den legendären Wandbildern einmal in Ruhe anschauen, ohne Touris, die um einen herumwuseln. Auf dem Rückweg lässt sich dann der Anblick der Oberbaumbrücke nochmal von Weitem genießen.


Vom Mariannenplatz zum Engelbecken spazieren

Spaziergänge an Weihnachten: Wenn man nicht gerade in der Nähe wohnt, vergisst man manchmal, dass das Engelbecken existiert und wie schön es ist. Foto: Imago/Panthermedia/MonisFotos

Der Mariannenplatz ist eine der weitläufigeren Grünflächen in Kreuzberg. Hier kann man auch abends auf breiten Gehwegen durch die gut beleuchtete Parkanlage flanieren. Zum Engelbecken gehts vorbei am Künstlerhaus Bethanien, an der St.-Thomas-Kirche und dem Freiluftkino Kreuzberg vorbei, über den Bethaniendamm bis hin zum Engelbeckenpark, einem Ort, von dem wohl viele Berliner:innen oft vergessen, dass er existiert, wenn sie nicht gerade in der Nähe wohnen.

Dort angekommen, bietet es sich an, das Becken zu umrunden und die Spiegelungen der erleuchteten Fenster im Wasser anzusehen. Auch im Blick: die St.-Michael-Kirche und der Michaelkirchplatz. Oberhalb des kleinen Cafés befindet sich eine höher gelegene Steinplattform mit Bänken, von der man das Engelbecken auch von oben aus betrachten kann.


Eine Runde um den Schlachtensee laufen

Einen tollen Weihnachtsspaziergang kann man um den Schlachtensee machen. Foto: Imago/Agefotostock/Fotosearch LBRF janniswerner

Der Schlachtensee in Zehlendorf ist mit 41 Hektar der größte See der Grunewaldseenkette. Im Sommer stets prall gefüllt mit Badegästen, verwandelt sich die fünf Kilometer lange Route um den See im Winter in ein ruhiges Naturgebiet. Ein Spaziergang um den Schlachtensee lässt inmitten der meist hektischen Weihnachtszeit Ruhe einkehren und ist ein gelungener Gegensatz zu der lichtdurchfluteten Berliner Innenstadt. Die vielen Laubbäume um den See herum haben zwar schon alle Blätter verloren, trotzdem geben sie ein herrliches Bild inmitten der Natur und machen den weihnachtlichen Spaziergang vollkommen.


Auf der Goltzstraße durch Schöneberg

Schöne Weihnachten hat man auch bei einem Spaziergang durch Schöneberg. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg

Die Goltzstraße in Schöneberg ist recht schmal. Gerade deshalb ist ein Spaziergang am Abend so gemütlich. Möchte man zwischendurch die Straßenseite wechseln, um die interessanten Ausstellungsstücke hinter den großen Schaufenstern aus der Nähe zu betrachten, kann man hinübergehen, ohne erstmal fünf Autos, zwei Fahrräder und drei E-Scooter vorbeilassen zu müssen.

Die interessante Mischung der vielen kleinen Läden macht einen Spaziergang durch die Goltzstraße nochmal extra attraktiv, vor allem dann, wenn man von der Verwandtschaft zu Weihnachten mal wieder Geld geschenkt bekommen hat, mit den Worten: „Du kaufst dir was, du weißt ja selbst am besten, was du brauchst.“ Wir empfehlen, von der Winterfeldtstraße aus, an der St.-Matthias Kirche vorbei bis zur Apostel-Paulus-Kirche zu spazieren.


Von der Choriner Straße aus über die Sredzkistraße zum Kollwitzplatz spazieren

Spaziergänge an Weihnachten: Heiligabend ist vielleicht der einzige Tag, an dem der Kollwitzplatz einfach nur Platz ist. Foto: Imago/Steinach

Viele der stuckverzierten Häuser in der Choriner Straße stammen noch aus dem frühen 20. Jahrhundert. Vielen Berliner Altbauten ist der Stuck mittlerweile abhanden gekommen, aber hier sind nicht nur die Hauswände liebevoll verziert. Von der einen Hauswand zur anderen sind mit Fähnchen bestückte Leinen gespannt. In allen Farben und Formen wehen sie hin und her und verleihen der ohnehin schon bemerkenswerten Straße in Prenzlauer Berg ein noch gemütlicheres Ambiente.

Überquert man die Kreuzung Ecke Schönhauser Straße, befindet man sich links neben der Kulturbrauerei in der Sredzkistraße. Sobald ist dunkel wird, leuchten alte Straßenlichter in warmen Farben auf. Altbauten, breite Gehwege und vielerlei Bäume sind charakteristisch für die Sredzkistraße. Ecke Kollwitzstraße angekommen, biegt man rechts ab. Weil hier abends nur geringer Autoverkehr herrscht, kann man auch mal mitten auf der Straße laufen und auf den Kollwitzplatz zusteuern. Und dort vielleicht den einzigen Abend im Jahr erleben, an dem dieser von so vielen Menschen so gehasste und so geliebte Platz einfach nur Platz ist und friedlich da liegt. Am Kollwitzplatz endet der Spaziergang, der Tag aber noch nicht, denn die zahlreichen Lokale laden zum einkehren ein: Wir empfehlen euch diese Restaurants im Kollwitzkiez.


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Ebenfalls zu empfehlen sind diese märchenhaften Orte in Berlin. Ihr wollt noch was besonderes unternehmen? Wie wäre es mit Eisbaden in Berlin? Sollte euch das alles zu kalt sein, sind hier ein paar warme Orte. Immer gut über das Leben in Berlin informiert: Abonniert jetzt unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter. Einen Ausflug ins Umland kann man gleich nutzen, um die richtige Tanne zu beschaffen. Hier sagen wir euch, wo ihr bei Berlin eure Weihnachtsbäume selber schlagen könnt. Probiert’s mal aus: Wo ihr in Berlin Eisstockschießen könnt, lest ihr hier. Schleift die Kufen und lockert die Gelenke: Die besten Berliner Orte zum Schlittschuhlaufen haben wir hier für euch.

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