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Bald wieder Partys in Berlin – Senat will offenbar Raves und Feiern erlauben

Es ist ein regelrechter Kulturkampf ausgebrochen. Auf der einen Seite jene, die eisern darauf beharren, dass es auch in Zeiten einer Pandemie ein Recht auf Party gibt. Auf der anderen jene, die fürchten, dass jede Form von größer angelegter Feier ein potenzieller Krisenherd sein könnte. Wie umgehen mit der Wunsch nach Party in Berlin trotz Corona? Es sieht so aus, als dürfte bald wieder gefeiert werden – draußen.

Party in Berlin – dank Corona eher eingeschränkt möglich. Nun will der Senat Feiern unter Auflagen im Freien erlauben. Foto: Imago Images/Mang

Die Clubcommission ruft seit längerem nach Regeln, die ein gewisses Feiervergnügen ermöglichen – und so den in arge Bedrängnis gekommenen Berliner Clubs eine Einnahmemöglichkeit zu schaffen.

Zwar haben sich einige Betriebe mit Gärten diverse Alternativ-Lösungen erdacht – von About Blank bis zum Berghain gibt es Konzepte von Biergarten bis Kunstausstellung. Die wahre Lösung gegen ein drohendes Clubsterben gibt es bisher nicht.

Party in Berlin: Bietet der Corona-Sommer doch noch legale Raves?

Nun gibt es offenbar Fortschritte. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, gibt es den politischen Ruf nach einem Konzept, der Partys im Freien ermöglichen soll – unter Einhaltung vieler Regeln. Konkret hat Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) die die Bürgermeister der Bezirke in einem Brief aufgefordert, „geeignete Frei- und Grünflächen, Straßen und Plätze und womöglich auch Sportaußenanlagen für Open-Air-Veranstaltungen zu öffnen“ – der „Morgenpost“ liegt das Schreiben nach eigenen Angaben vor.

Pop sagte der Zeitung angesichts der wirtschaftlichen Krise der Clubs, man wolle „neben den Soforthilfen für die Clubs und die Berlinerinnen und Berlinern legale Feiermöglichkeiten auf öffentlichen Flächen schaffen. Damit kann legales Feiern, professionell organisiert und unter Beachtung von Regeln ermöglicht werden, auch um ausufernde, illegale Feiern auszutrocknen“

Zuletzt hatte es einige Feierlichkeiten und Partys gegeben – eine Art neuer Pioniergeist der Techno-Szene, der allerdings für viel Kritik sorgte. Denn Events wie Raves in der Hasenheide erfreuten zwar die Party People of Berlin. Nicht aber die Behörden. Inzwischen wird in Bunkern in Brandenburg, in Sälen von Berliner Hotels und in Privatwohnungen heftig gefeiert.

Partys finden in Berlin weiterhin statt – nur eben nicht legal. Zuletzt rückte besonders die Hasenheide in den Fokus. Foto: privat

Will Senat das illegale Treiben in legale Bahnen lenken?

Möglicherweise auch deshalb will der Senat das Treiben in legale Bahnen lenken – nun müssen schnell passende Konzepte und Örtlichkeiten gefunden werden. Der „Morgenpost“ liegt ein Schreiben der Clubcommission mit möglichen Orten vor, genannt seien Juliusturm (Spandau), Britzer Hafensteg (Neukölln), Volkspark Jungfernheide (Charlottenburg-Wilmersdorf) und der Skatepark Kienberg (Marzahn-Hellersdorf).

Wie schnell es nun geht, welche Clubs was auf die Beine stellen, ist noch unklar. Das Interesse dürfte groß sein. Ob es Clubs wie Berghain, Blank und Kater Blau auch ermöglicht werden könnte, in den hauseigenen Gärten wieder Partys, zum Beispiel mit verringerter Besucherzahl, möglich gemacht werden können, ist noch nicht bekannt.

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Die erste große Aktion gegen ein mögliches Clubsterben gab es in Form eines Boot-Raves – der massive Kritik auslöste. Grundsätzlich ist die Erhaltung der Clubs durchaus ein wichtiges Anliegen – denn es geht um mehr als Bumsen, Ballern und Berghain.

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