In Moskau haben Menschen mit Geld nicht selten zwei Autos: einen Importwagen aus dem Westen „zum Angeben“ und einen alten Lada als Liebhaberobjekt. Die berühmte Automarke aus der Sowjetunion hat eine bewegte Geschichte, von der Andreas Maus in „Ballada“ auf eine Weise erzählt, die den Titel durchaus gerechtfertigt erscheinen lässt – ein Film singt da die Ballade eines Produkts, das auch ein Kulturgut ist. Der Lada, der kommunistische kleine Bruder des Fiat, spricht bei Maus selbst, und zwar mit einer weiblichen Stimme, denn eigentlich bedeutet der Name ja „die Geliebte“. „Ballada“ ist ein schräger Film, der sich vielleicht manchmal ein wenig stärker auf die historischen und politischen Zusammenhänge hätte einlassen können.
Text: Bert Rebhandl
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „Ballada“ im Kino in Berlin
Ballada, Deutschland 2009; R: Andreas Maus; 93 Min.; FSK 0
Kinostart: 13. Januar