Das 49-Euro-Ticket kommt sicher, die Zukunft des Berliner 29-Euro-Tickets dagegen ist unsicher – entgegen Franziska Giffeys Beteuerungen, dass es auf jeden Fall eingeführt wird. Und was ist der Stand der Dinge beim Sozialticket? Wir geben einen Überblick.
Hat das 29-Euro-Ticket eine Zukunft?
Das 29-Euro-Ticket folgte in Berlin auf das 9-Euro-Ticket. Die Berliner SPD war mit der Forderung nach einer Fortsetzung des 29-Euro-Tickets in den Wahlkampf 2023 gezogen. Jetzt, sechs Wochen nach der Wahl, teilte Franziska Giffey jedoch mit, dass es aller Voraussicht nach keinen lückenlosen Anschluss für das Ende April auslaufende 29-Euro-Ticket geben wird. Grund dafür sind Unstimmigkeiten mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). „Wir haben ab Mai Klärungsbedarf mit dem VBB“, sagte Giffey.
Dieser müsste einer Verlängerung des 29-Euro-Tickets nämlich zustimmen. Auch wenn der VBB den Plänen der SPD sehr kritisch gegenübersteht will Giffey am Plan festhalten: „Es wird hier überhaupt nicht abgerückt”, sagte Giffey am 28. März in einer Pressekonferenz zum Thema. Doch auch die BVG hält die Verlängerung für unrealistisch. Mit der Einführung des 49-Euro-Tickets sei sie bereits vollständig ausgelastet, weshalb neue Tarife erst ab Januar 2024 umsetzbar seien. Ob das 29-Euro-Ticket für Berlin eine Zukunft hat, wird sich also erst in den nächsten Wochen abschließend klären.
So kann man sich derzeit noch ein 29-Euro-Ticket kaufen
Der günstige 29-Euro-Tarif für die Bereiche A und B in Berlin ist also derzeit noch zu haben – allerdings nur im Abo. Seit 1. Oktober 2022 ist das Angebot verfügbar. An Automaten erhaltet ihr die Tickets nicht, im Geltungszeitraum könnt ihr aber jeweils zum 1. des Monats einsteigen.
Wer bislang keine VBB-Produkte abonniert hat, kann einfach einen Antrag stellen. Wer bereits ein Abo für den Tarifbereich AB hat, brauchte für den Wechsel nichts weiter zu tun, für Nutzer:innen anderer VBB-Angebote ist der Umstieg aufs 29-Euro-Modell möglich – aber womöglich nicht sinnvoll angesichts des eingeschränkten Geltungsbereiches.
Was ist mit dem Sozialticket?
Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Inzwischen hat sich der Berliner Senat auf die Verlängerung des 9-Euro Sozialtickets bis Ende 2023 geeinigt. Giffey sprach von einem „großen sozialpolitischen und klimapolitischen Erfolg.“ Die Maßnahme werde Berlin zwar 22 Millionen Euro kosten, sagte die Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke), allerdings würden auch etwa 650.000 Berliner:innen von dem Sozialticket profitieren.
- Über das Sozialticket informiert die BVG hier.
- Die Berliner S-Bahn bietet hier Informationen zum Berlin-Ticket S.
49-Euro-Ticket: Was ihr wissen müsst
Das Berliner 29-Euro-Abo sollte gewissermaßen eine Übergangslösung bis zur Einführung des 49-Euro-Tickets, auch Deutschlandticket genannt, sein. Es war ein langes Hin und Her, mittlerweile hat aber auch der Bundestag die Finanzierung beschlossen. Die Fahrkarte soll bundesweit für den ÖPNV gelten. Aboanträge können eingereicht werden, bestehende Abos auf den 49-Euro-Tarif umgestellt werden. Ab dem 3. April könnt ihr die ab dem 1. Mai deutschlandweit gültige Monatskarte bei der Deutschen Bahn oder der BVG kaufen.
- Die BVG klärt auf dieser Seite über die Möglichkeiten zum Wechsel und Vertragsabschluss auf und beantwortet Fragen zum 49-Euro-Ticket
- Die Berliner S-Bahn bietet auf dieser Seite einen Überblick zu Angeboten, Neuabschlüssen und Änderungen am Abo
Danke für all die Infos, jetzt hätte ich gern einen nervigen Ohrwurm zum Thema
Hier, richtiger Ballermann-Schrott und mittlerweile ziemlich retro. Das 9-Euro-Ticket ist Geschichte, aber der Ohrwurm bleibt.
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