Sehenswürdigkeiten

Berlin Story Museum mit Führerbunker: Hitlers Machtergreifung bis zum Suizid

Im sogenannten Führerbunker quartierte Hitler sich in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs ein, bis er dort schließlich Suizid beging. Heute ist vom Bunker nicht mehr viel zu sehen: Was nicht gesprengt wurde, ist einbetoniert. Im unweit gelegenen Berlin Story Museum kann nicht nur ein Nachbau von Teilen des Bunkers, sondern auch eine spannende Ausstellung zur Machtergreifung Hitlers besichtigt werden. Bei uns erfahrt ihr, was ihr zum Führerbunker und dem Berlin Story Museum wissen müsst.

Informationstafel am originalen Führerbunker in Berlin: Zubetonierte Geschichte.
Der Führerbunker selbst ist zubetoniert. Es erinnert vor Ort nur noch eine Informationstafel an die Geschichte. Foto: Imago / IPON

Geschichte Unter dem Garten der alten Reichskanzlei in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte wurde zwischen 1935 und 1936 ein Luftschutzbunker gebaut, der Adolf Hitler persönlich zur Verfügung stehen sollte. 1944 gab Hitler, einen weiteren in Auftrag, direkt mit dem ersten Bunker verbunden. Der zweite sollte größer und robuster gebaut werden, der erste künftig als Vorbunker dienen.

Nach einem schweren US-amerikanischen Luftangriff auf die Reichskanzlei im Jahr 1945 zog sich Hitler gänzlich zum Leben und Arbeiten in den Führerbunker zurück. Kurz darauf bezogen auch Hitlers Geliebte Eva Braun und Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels mit seiner Familie die Bunker-Räumlichkeiten.

Hitlers Ende: Suizid im Führerbunker

Knapp drei Monate, nachdem Hitler in den Bunker geflüchtet war, nahm er sich, gemeinsam mit seiner Dann-Ehefrau Eva Braun, das Leben. Braun hatte er einen Tag vor dem gemeinsamen Suizid im Bunker geheiratet.

Die Rote Armee unternahm nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den Versuch, den Bunker zu sprengen. 1959 blieb auch ein weiterer Sprengversuch der DDR-Regierung erfolglos. Oberirdisch wurde der Bunker durch die Sprengversuche jedoch stark beschädigt. Zwischen 1988 und 1989 wurden die restlichen Hohlräume des Bunkers komplett zugeschüttet.

Die Sprengversuche der Roten Armee 1949 zerstörten den Führerbunker oberirdisch. Foto: Imago / United Archives

Informationstafel in Erinnerung an den Führerbunker

Die Informationstafel kommt für die Bedeutung der Geschichte dieses Ortes jedoch reichlich unspektakulär daher. Eine gute Viertelstunde Fußweg sollten Geschichtsinteressierte auf sich nehmen, um zum Berlin Story Museum zu gelangen.

In einem Luftschutzbunker am Berliner Anhalter Bahnhof befindet sich das Museum, das den Mythos um den Führerbunker Adolf Hitlers wieder aufgegriffen hat. Ein Nachbau von einem der Bunkerräume sowie Fotos, Videos und originale Dokumente erzählen die Geschichte des Führerbunkers.

An den Mythos und die Geschichte des Führerbunkers erinnert die Ausstellung des Berlin Story Museum. Foto: Imago/IPON

Infos für den Besuch des Führerbunkers und des Berlin Story Museums

Öffnungszeiten Die Informationstafel Führerbunker ist täglich und rund um die Uhr frei zugänglich. Das Berlin Story Museum ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, täglich zwischen 10 und 19 Uhr. Der letzte Einlass in den Berlin Story Bunker erfolgt um 17:30 Uhr.

Führungen finden im Berlin Story Bunker per Audioguide statt. Die Audioguides sind in deutscher, englischer, französischer, spanischer, italienischer, niederländischer, dänischer und russischer Sprache verfügbar. Die Informationstexte sind in deutsch und englisch verfasst.

Tickets für die Ausstellung „Hitler – wie konnte es geschehen“ kosten 12 Euro pro Person. Sie sind direkt vor Ort und über Get Your Guide erhältlich.

Anfahrt Zum Ort des Führerbunkers kommt ihr am besten mit der U-Bahn. Am nächsten liegt die U-Bahn-Station Mendelssohn-Bartholdy-Park der Linie U2. Das Berlin Story Museum liegt am Anhalter Bahnhof, diesen erreicht ihr am besten mit der S-Bahn oder mit dem Bus. Nutzen könnt ihr dafür die S1, die S2, die Linien S25 und S26 sowie die Bus-Linien M29 und M41.

Führerbunker Nachbau eines Zimmers im Führerbunker im Berlin Story Museum.
Im Berlin Story Museum kann man mithilfe von Nachbauten sehen, wie es im Führerbunker ausgesehen haben muss. Foto: imago images/IPON

In der Nähe Fünf Minuten Fußweg von der Informationstafel am Führerbunker entfernt befindet sich das Holocaust-Denkmal, das der während der Nazi-Zeit ermordeten Juden gedenkt.

Das Holocaust-Mahnmal ist rund um die Uhr freizugänglich. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem berühmte Berliner Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor mit dem Pariser Platz und der Reichstag.

  • Informationstafel Führerbunker Wilhelmstraße 88, Mitte
  • Berlin Story Museum Schöneberger Straße 23A, Kreuzberg, tgl. 10–19 Uhr, Tel. 030/26 55 55 46, online

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