Sehenswürdigkeiten in Prenzlauer Berg bewegen sich zwischen Hipster-Träumen in Café-Gestalt und spannender Stadtgeschichte. Der Berliner Ortsteil ist so vielfältig wie die Eiskreationen bei Hokey Pokey. Vom Wasserturm zum Mauerpark: Hier sind die besten Tipps im Überblick.
Eigentlich ist es ja die Bösebrücke. Mit der Umbenennung der Hindenburgbrücke sollte 1948 der Taten des antifaschistischen Widerstandskämpfers Wilhelm Böse, der 1944 hingerichtet worden war, gedacht werden. Doch wie so oft bahnt sich das Nächstliegende seinen Weg. Da die 1916 eingeweihte Verbindung zwischen Prenzlauer Berg und Wedding an der Bornholmer Straße liegt, heißt sie eben Bornholmer Brücke.
So auch genannt in den Medien, als in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 Tausende Ost-Berliner nach der Maueröffnung über die Brücke in den Westteil der Stadt drängten. Die Bornholmer Brücke war der erste Grenzübergang, der in dieser Nacht dem Druck der Massen nicht mehr standhielt. Seit 1995 gleitet wieder die Tram in luftigen Höhen über die S- und Fernbahngleise zwischen Prenzl’berg und Wedding hin und her. Auf der Ost-Berliner Seite stehen Tafeln, auf denen man sich noch einmal genau ansehen kann, wie damals die Menschen über die Brücke strömten – mit Autos und ohne. Berlin mit Mauer und ohne zeigen wir euch in unserer Fotogalerie.
Milch liefern sie nicht, dafür aber zeitgenössische Kunst. Auf den rund 1.500 Quadratmetern der ehemaligen Schule haben etwa 40 internationale Künstler ihre Ateliers. Seitdem die Ateliergemeinschaft vom namensgebenden Milchhof in der Anklamer Straße, der unter anderem in „Herr Lehmann“ zu sehen war, übergesiedelt ist, müssen sich die Künstler neue Präsenz im Prenzlauer Berg verschaffen. Dies soll durch offene Ateliertage, die Teilnahme an der Langen Nacht der Museen und weitere Veranstaltungen gelingen.
Im Mauerpark bieten mehrere große Liegewiesen Platz für Entspannung. Besonders schön ist aber der Ausblick vom Hügel im südöstlichen Teil des Mauerparks. Von hier aus blickt man auf den Park und auf all die interessanten Menschen, die ihn durchlaufen. Manche spazieren vornehm zurechtgemacht den Gehweg entlang, als wäre er ein Catwalk. Andere schlendern entspannt mit einem geöffneten Feierabendbier in der Hand und zwei weiteren im Rucksack, durch den Park. Nicht nur zum Beobachten und Stadtmomente einfangen empfiehlt sich die schräge Liegewiese auf dem Hügel, sondern auch zum Sonnenuntergang genießen. Das sorgt für Urlaubsgefühle nach dem Feierabend. Wer regelmäßig herkommt, kann immer wieder neue Motive und Sprüche auf der besprühten Mauer entdecken.
Eine gemütliche Atmosphäre sowie tolles Frühstück bietet das Café Krone in der Oderberger Straße. Neben dem leckeren Frühstücksangebot à la Pancakes, Sandwiches und Salaten gibt es hier auch wohlschmeckende Kuchen sowie köstlichen Kaffee. Das Frühstück kann man, wenn man keinen Platz mehr ergattert, noch mit einem entspannenden Spaziergang verbinden – in der Oderberger Straße gibt es nämlich viel zu entdecken.
Der 1877 eröffnete Wasserturm im Kollwitzkiez ist der älteste Berliner Wasserturm. Bis 1952 war er im Betrieb. Heute bietet er Menschen aus dem Kiez und der ganzen Stadt ein besonders gemütliches Ambiente. Auf einer Hochebene befindet sich eine grüne Parkfläche mit Bänken, Sitzmöglichkeiten und einer schönen Wiese. An warmen Tagen bietet es sich an, mit einer Decke und Getränken zu kommen und ein Sonnenbad zu nehmen. 12 historische Wassertürme in Berlin – und wie sie heute genutzt werden.
Das beste an den Blumen bei Hozan’s Obst und Gemüse-Eck ist, dass man sie einzeln kaufen und dann selbst einen Strauß aus ihnen binden kann. So ist der Strauß persönlich und günstiger, als wenn man einen großen, fertig gebundenen Blumenstrauß im Laden kauft. Billig sind die Blumen deshalb aber nicht – im Gegenteil – dafür sind sie aber auch qualitativ hochwertig. Sie halten lange und verschönern jede Wohnung. Vor allem für Wildblumen-Fans ist dieses Geschäft die richtige Anlaufstelle.
Das Café Chagall in der Nähe der U-Bahn-Station Senefelderplatz bietet traditionelle ukrainische Speisen an. Besonders empfehlenswert sind die hausgemachten Pelmeni. Diese gibt es mit Fleisch- und Spinatfüllung, dazu bekommt man einen leckeren Salat. Die Stimmung vor und in dem Café ist heimisch, weil hier immerzu entspannte Mukke läuft. Steht man davor und wartet auf seine Bestellung, lohnt es sich, sein Handy bereit zu halten, falls man einen der Songs shazamen möchte. Wer keine Lust auf Pelmeni hat, kann Salat mit gratiniertem Ziegenkäse, Schaschlik, Rippchen oder Hühnchenspieße probieren. Auch für Bubble-Tea-Liebhaber:innen lohnt sich der Besuch – dieser wird hier nämlich auch angeboten.
Licht aus – Film ab! Das kleine Kino in der Kastanienallee gehört zu den Lieblingsadressen von Cineasten, die anspruchsvolle Dokumentarfilme, politische Streifen und Avantgarde-Filme zu schätzen wissen. Die Macher des Prenzl’berger Programmkinos haben aber auch ein großes Herz für kleine Zuschauer und zeigen regelmäßig Kinderfilme.
Bei Hokey Pokey gibt es leckeres, selbst gemachtes Eis. Wer einmal die kuriosen Eissorten, etwa Apfel-Basilikum oder Butterkaramell mit Meersalz, probiert hat, versteht, warum an warmen Tagen die Schlange so lang ist, als wäre der Eisladen ein begehrter Nachtclub – das Eis schmeckt zum Dahinschmelzen.
Kultureller Underground inmitten des Prenzlauer Bergs! Während in den umliegenden Cafés und Bars der Hafermilchschaum sprudelt, werden in dem sympathischen Club Musik und Kunst fernab des Mainstreams gefördert. Das Programm erstreckt sich von leisen Tönen bei den monatlich stattfindenden Lesungen über Klanginstallationen und Performances bis hin zu experimentellen Live-Acts mit Klängen, die bis an die Schmerzgrenze reichen. Aktuelle Veranstaltungen findet man auf der Homepage.
Klassische Torten, ausgefallenes und wunderschön verzierte Kuchen gibt es bei SowohlAlsAuch. Das Café mit einer eigenen Bäckerei nebenan lockt Gäste aus der ganzen Stadt, die hier feine Torten- und Kuchensorten probieren wollen. Das Café bietet auch Frühstück an, etwa eine Platte für zwei mit gefüllten Crêpes, Salat, Shrimps und leckeren Wurst- und Käsesorten. Wenn auch das Frühstück von SowohlAlsAuch nicht so berühmt ist, wie die Kuchen und Torten, so lässt es euch doch gut in den Tag starten.
Ob Kakao oder Nüsse, Obst oder Reis: Fast alle Grundnahrungsmittel bekommt man hier ohne nerviges, umweltschädliches Plastik. Die Behältnisse für die Waren bringt man selbst mit und befüllt sie dann. Das müssen nicht immer Schraubgläser sein: eine alte Plastiktüte tut’s auch.
Besonders hervorheben wollen wir die große Nudelauswahl. Hier gibt’s, anders als in anderen Unverpackt-Läden, nicht nur Mini-Fusilli, sondern auch richtig lange Nudeln wie Tagliatelle. Außerdem bietet „Der Sache wegen“ auch Hygieneartikel wie Shampoo oder Waschmittel zum Abfüllen an.
Jeden Samstag gibt es in Prenzlauer Berg ein schönes Zusammenkommen unter freiem Himmel. Zwischen 9 und 16 Uhr verkaufen Händler:innen Lebensmittel, Snacks To-go, Kunsthandwerk, feine Öle, Haushaltswaren und mehr. Sehr empfehlenswert sind die Käsestände, die neben regionalen Sorten auch besten französischen Käse, etwa die Sorte Comté, anbieten. Neben dem Wochenmarkt am Kollwitzplatz gibt es auch noch einen Ökomarkt, der jeden Donnerstag zwischen 12 und 19 Uhr stattfindet. Hier gibt es regionale Lebensmittel und andere tolle Waren. Einkaufen unter freiem Himmel: Die schönsten Wochenmärkte in Berlin.
Im Helmholtzkiez im Prenzlauer Berg befindet sich eine kleine, gemütliche Parkanlage: der Helmholtzplatz. In den vielen Restaurants und Bars, die sich rund um die Grünfläche befinden, kann man sich mit Getränken und Snacks eindecken. Wer gerne Tischtennis, Basketball oder Fußball spielt, kommt ebenfalls nicht zu kurz, im Park befinden sich nämlich reichlich Sportmöglichkeiten. Manchmal kommen Leute zum Musizieren her, die dann Anwohner:innen und Passant:innen mit ihren Klängen erfreuen – oder auch nicht. Für Besucher:innen mit Kindern gibt es einen großen Spielplatz. Und für diejenigen, die ohne Kinder und nur zur Entspannung herkommen, gibt es viele Sitzmöglichkeiten, darunter Bänke und Steinmauern, die sich fernab des Spielplatzes befinden.
Das Krokodil im Prenzlauer Berg ist eines der jüngsten Kinos Berlins, seit Frühjahr 2004 in Betrieb und ebenso wie das kaum ältere Dokument-Kino hoch spezialisiert. Im Krokodil laufen ausschließlich UdSSR-Klassiker und aktuelle Filme aus russischer Produktion. Weil man als Publikum nicht nur die mehr als 100.000 Russen in der Stadt adressieren will, werden die Filme in allen möglichen Versionen gezeigt – untertitelt, in Synchron- oder in reinen Originalfassungen. Seine Heimstatt hat der Betreiberverein in den Räumen des 1912 eröffneten Kino Nord gefunden, dessen zuletzt leer stehender Vorführsaal mit 70er-Jahre-Kinosesseln und (näher an der Leinwand platzierten) Drehfauteuils stilvoll eingerichtet wurde.
Tausende Puzzles mit noch viel mehr Teilen: Hier geht selbst den krassesten Puzzle-Fans der Nachschub nicht aus. Die Motive reichen von Klassikern wie dem Eiffelturm über Bilder mit Berliner Motiven bis zu Tieren in 3.000 Teilen.
Wenn es im Helmholtzkiez Abend wird, leuchten der Abendhimmel und die Straßenlaternen sich gegenseitig an. Die höchsten Gebäude im Kiez kann man dann in besonders schönem Licht bewundern, etwa die Gethsemanekirche, die sich in Nähe des S- und U-Bahnhofs Schönhauser Allee befindet. In dieser Straße flanieren täglich eine Vielzahl von alteingesessenen Berliner:innen, Tourist:innen, Wahlberliner:innen und Jugendlichen. Alle treffen sie sich hier, um auf den Bänken zu plaudern oder um alleine mit Kopfhörern auf den Ohren die lange Stargarder Straße entlang zu spazieren. Am Abend ist die Stimmung hier fast gemütlicher als tagsüber, weil die Straße dann ruhiger und weniger belaufen ist.
Ein Friseur der etwas anderen Art: Das Fräulein Schneider ist ein Magnet für Stammgäste und neugewonnene Freund:innen aus der Nachbarschaft. Es wird nicht nur geschnippelt und gequatscht, es finden auch regelmäßig Vernissagen statt. In die Feierlichkeiten werden die Gäste selbstverständlich mit eingebunden. Auch Stylingabende sind im Angebot. Da wird beraten, frisiert und geschminkt, später kann die lebhafte Kastanienallee mit den neuen Looks erobert werden.
Schließzeiten? Ach was! Als „Perle der Nacht“ bezeichnet Besitzer Martin Kaltenmaier seine feuerrote Bar. Je dunkler es draußen wird, desto heller leuchten die Augen der Gäste, die an Gläsern mit wahrlich gutem Wein aus Rheinhessen und Frankfurter Apfelwein nippen – eine Zufluchtsstätte für echte Vampire der Hauptstadt.
Hübsche Straßencafés und ansprechende Restaurants prägen das Stadtbild im Kollwitzkiez. Doch wer genauer hinsieht, bemerkt schnell, dass im Kiez oftmals Kisten mit nützlichen oder sonderbaren Dingen zum Verschenken herumstehen. Seit 2008 steht in der Sredzkistraße 48 ein ulkiger Bücherbaum. Die liebliche Bibliothek im Freien ist immer zugänglich. Wer Bücher loswerden möchte oder neue Bücher zum Lesen sucht, sollte dem Bücherbaum namens Bücherwald mal einen Besuch abstatten. Hat man etwas gefunden, bietet es sich an, weiter zum Kollwitzplatz zu spazieren und dort – wenn es das Wetter erlaubt – in aller Seelenruhe zu lesen.
Mit nunmehr über 25 Jahren Erfahrung ist das Comicfachgeschäft ein echtes Berliner Urgestein. Superhelden-Fans werden hier ebenso fündig wie Mangafreunde oder Liebhaber von ungewöhnlichen Ausgaben und kleineren Verlagen. Das Ladengeschäft in der Kastanienallee 79 in Prenzlauer Berg ist spezialisiert auf Graphic Novels und Kinderbücher. Wer selbst mal ein Held sein will, bedient sich am besten an der Auswahl von Superhero-T-Shirts, die in der Filiale im Europa-Center zu haben sind.
Prenzlauer Berg ist im ständigen Wandel. In den 90ern sah es hier noch ganz schön anders aus. Auch die Geschichte der Kastanienallee ist sehr interessant. Was ihr beim Besuch auf jeden Fall abhaken sollt: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins. Alles zu Prenzlauer Berg findet ihr hier.
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