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Schloss Bellevue: Alles, was ihr zum Berliner Prachtbau wissen müsst

Das Schloss Bellevue in Berlin hat ein recht lange, bewegte Geschichte. Bereits im 18. Jahrhundert erbaut, diente es zunächst als Sommerresidenz für den preußischen Prinzen August Ferdinand. Seit 1994 ist es Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten, wenngleich auch mit kurzer Pause wegen Renovierungsarbeiten. Genutzt wird es für repräsentative und offizielle Termine wie Staatsbesuche und Neujahrsempfänge genutzt. Und einmal im Jahr lädt der Bundespräsident zum Bürgerfest im Schloss Bellevue, dem sogenannten Tag des offenen Schlosses. Wissenswerte Informationen über das Schloss Bellevue und dessen Geschichte bekommt ihr hier.

In seiner ganzen Pracht: das Schloss Bellevue. Foto: Imago/Shotshop

Schloss Bellevue: Der neoklassizistische Bau wurde 1785 errichtet

1785 wurde das Schloss Bellevue von Prinz Ferdinand von Preußen nach Plänen von Michael Philipp Boumann gestaltet. Die Bauarbeiten dauerten nur ein Jahr, zunächst bewohnte der Prinz das Schloss selbst. Nach dessen Tod 1813 blieb sein Sohn bis ins Jahr 1843. Während dieser Zeit besuchten Berühmtheiten wie Alexander von Humboldt und Friedrich Schiller Bellevue. 1844 ließ König Friedrich Wilhelm IV. hier das erste Museum für zeitgenössische deutsche Kunst in Preußen, die „Vaterländische Galerie“, errichten. Diese war der Vorläufer der heutigen Nationalgalerie. 1928 ging das neoklassizistische Bauwerk in Staatsbesitz über.

Schloss Bellevue
Das Schloss Bellevue und sein Garten um 1935. Foto: Imago/Arkivi

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bellevue im April 1941 stark beschädigt. Erst ab 1955 bis 1959 baute man es wieder auf. 1957 bestimmte der Deutschen Bundestag das Schloss zum zweiten Amts- und Wohnsitz des Bundespräsidenten. Damit begann die endgültige Innengestaltung Bellevues. So wurde der Langhanssaal zum Beispiel als repräsentativer Raum wieder im klassizistischen Stil hergerichtet. 

Schloss Bellevue
Der Langhanssaal im Schloss Bellevue. Foto: Imago/Christian Thiel

Bellvue löste die Villa Hammerschmidt als Präsidentenherberge ab

1991 entschied der Deutsche Bundestag den Umzug des Parlaments von Bonn nach Berlin. Daraufhin verlegte Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1994 den ersten Amtssitz von der Villa Hammerschmidt nach Bellevue. Seitdem ist das Schloss an der Spree der Amtssitz des Bundespräsidenten.

Seinen Namen verdankt Bellevue der hübschen Parklandschaft, die das Anwesen umgibt. Die Landschaftsarchitekten gestalteten den Park des Schlosses mit Aussichtspunkten in die umliegende Landschaft, nach Charlottenburg und über die Spree.

Auf dem Portal Bellevues befinden sich drei Sandsteinfiguren mit ganz bestimmten Bedeutungen. Foto: Imago/Metodi Popow

Fun Fact: Die drei Sandsteinfiguren auf dem Portalgiebel Bellevues haben eine ganz bestimmte Bedeutung, sie erinnern an die einst ländliche Umgebung des Schlosses. Sie stehen für die Jagd, für den Ackerbau und die Fischzucht.

Schloss Bellevue: Infos für den Besuch

Auch von innen kann das Schloss besichtigt werden. Einmal jährlich lädt der Bundespräsident zum Bürgerfest im Schloss Bellevue, zum Tag des offenen Schlosses. Das Fest verteilt sich auf zwei Tage, an denen ein vielfältiges Musik- und Unterhaltungsprogramm für Stimmung sorgt. Zudem dankt Bundespräsident Steinmeier Engagierten, die sich für andere Menschen einsetzen, mit einer persönlichen Einladung.

Schloss Bellevue
Das Bürgerfest im Schloss Bellevue 2018. Das Bild wurde im großen Saal aufgenommen. Foto: Imago/snapshot

Nach Anmeldung kann Bellevue auch mit einer Führung besichtigt werden. Dabei werden Besucher:innen unter anderem in das Amtszimmer des Bundespräsidenten, die Galerie sowie die Salons I und II geführt. Ein Besuch muss allerdings langfristig geplant werden, da die Zeit zwischen Anfrage und Besichtigung ganze neun Monate betragen kann.

  • Schloss Bellevue Spreeweg 1, Tiergarten, weitere Infos hier

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