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Sehenswürdigkeiten in Schöneberg: 12 Ziele von KaDeWe bis Gasometer

Der Stadtteil Schöneberg ist ohnehin schön, bei einer Tour durch die Kieze findet ihr aber nicht nur tolle Cafés und viel Kultur, sondern auch Sehenswürdigkeiten. In Schöneberg wurde West-Berlin zur Zeit der Teilung regiert, hier erklärte John F. Kennedy: „Ich bin ein Berliner“. Aber nicht nur das Rathaus ist Wahrzeichen des Stadtteils. Bei einer Sightseeing-Tour entdeckt man den Regenbogenkiez, das imposante KaDeWe, Königskolonnaden und wunderbare Natur mitten in der Stadt. 12 wichtige Sehenswürdigkeiten in Schöneberg stellen wir hier vor.


Luxus und Genuss im KaDeWe

Luxus steht hier an erster Stelle: Das KaDeWe ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Schöneberg, ach was, ganz Berlin. Foto: Imago/Schöning
Luxus steht hier an erster Stelle: Das KaDeWe ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Schöneberg, ach was, ganz Berlin. Foto: Imago/Schöning

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Schöneberg ordnen viele gar nicht diesem Stadtteil zu. Denn nur einige Schritte weiter beginnt Charlottenburg, und mit Tauentzienstraße und Kurfürstendamm verlaufen dort jene Straßen, die auf keiner Touri-Tour fehlen dürfen. Das KaDeWe aber, das mächtige Kaufhaus des Westens, ist noch Schöneberger Hoheitsgebiet. Ganz unrecht hat man mit den Charlottenburg-Gedanken trotzdem nicht: Erst 1920 änderten sich hier die Grenzen, zur Eröffnung im Jahr 1907 zählte das Warenhaus noch zur einst unabhängigen Nachbarstadt Berlins.

Schon damals war der Warentempel die erste Adresse für Luxus, heute geht es mit einer eigenen Feinschmeckeretage auch um Genuss. Mit 60.000 Quadratmetern ist es das größte Kaufhaus auf dem europäischem Festland. Mehr zu Gegenwart und Geschichte des KaDeWe lest ihr hier.

  • Kaufhaus des Westens (KaDeWe) Tauentzienstraße 21-24, Schöneberg, weitere Infos hier

Rathaus Schöneberg und JFKs berühmte Worte

Hier wird imme noch Politik gemacht, aber so wichtig wie zur Zeit der Teilung ist das Rathaus Schöneberg nicht mehr. Foto: Imago/Imagebroker
Hier wird imme noch Politik gemacht, aber so wichtig wie zur Zeit der Teilung ist das Rathaus Schöneberg nicht mehr. Foto: Imago/Imagebroker

Das wohl berühmteste Rathaus in West-Berlin ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Schöneberg. Denn bis 1991 war das große Gebäude, vor dem John F. Kennedy seine berühmte Rede hielt und sich als Berliner zu erkennen gab, der Sitz des Regierenden Bürgermeisters. Im Turm untergebracht ist die weitgereiste Freiheitsglocke, nach dem Vorbild der Liberty Bell in Philadelphia. 16 Millionen Menschen in den USA spendeten für den Guss, nach Stationen in 26 US-Staaten kam sie 1950 nach Berlin.

Auch der Platz vor dem Rathaus war von zentraler Bedeutung, hier fanden wichtige Kundgebungen und Demonstrationen statt. Das ist nun Vergangenheit, dafür kann man am Wochenende auf dem Flohmarkt trödeln. Bürgermeister und BVV zogen nach Mitte und im Schöneberger Rathaus wird nur über die Geschicke im Bezirk entschieden – seit 2001 gemeinsam mit Tempelhof. Mehr über die Rathäuser Berlins lest ihr hier.

  • Rathaus Schöneberg John-F.-Kennedy-Platz, Schöneberg

Nollendorfplatz und Regenbogenkiez

Die makante Kuppel vom Bahnhof Nollendorfplatz ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Richtig spannend ist aber der queere Kiez rundherum. Foto: Imago/Emmanuele Contini
Die makante Kuppel vom Bahnhof Nollendorfplatz ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Richtig spannend ist aber der queere Kiez rundherum. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Zu den Sehenswürdigkeiten in Schöneberg gehört der Bahnhof Nollendorfplatz mit seiner markanten Kuppel. Hier könnte eine Fahrt mit der U4, Berlins kürzester U-Bahnlinie, beginnen. Das Besondere: Die Züge verlassen auf der Strecke Schöneberg nicht ein einziges Mal. Aber ihr solltet euch auch direkt am Platz gut umsehen, denn die Gegend ist eine der spannendsten in Berlin – und das queere Zentrum der Hauptstadt. Hier gibt es Cafés, Restaurants, aber auch Bars und Clubs, die sich vorrangig – oder eben explizit – an ein männliches Publikum richten. Gefeiert wird die Liebe Jahr für Jahr auf dem Lesbisch-schwulen Stadtfest.

  • U-Bahnhof Nollendorfplatz Schöneberg, Linien: U1, U2, U3 und U4

Metropol: Einst Piscatorbühne, nun wieder Club

Das Metropol ist eine der Sehenswürdigkeiten in Schöneberg – und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Foto: Imago/Photothek
Das Metropol ist eine der Sehenswürdigkeiten in Schöneberg – und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Foto: Imago/Photothek

Direkt am Nollendorfplatz findet sich auch eines der beeindruckendsten Gebäude im Kiez: das Metropol. Erbaut wurde es als Bühne. Die Geschichte des Neuen Schauspielhauses, wie das historische Theater ab 1904 hieß, begann mit einer Aufführung von Shakespeares „Sturm“, die leichte Muse dominierte. Doch mit der Übernahme des Hauses durch den legendären Intendanten Erwin Piscator im Jahre 1928 bekam die Bühne, nun umbenannt in Theater am Nollendorfplatz, als radikal-moderne Produktionsstätte des politischen Theaters landesweit Beachtung. Das Theater, wie viele andere, gibt es längst nicht mehr. Die Menschen in Berlin kennen das Haus eher unter dem Namen Metropol: In den 1970er-Jahren war es eine Großraumdisco, die auch John Travolta zur Ekstase gebracht hätte. Zwischendurch wurde der Club unter dem Namen Goya reanimiert, dann war lange Schluss. Seit 2019 wird im Metropol hingegen wieder gefeiert, der Blick auf das Eventprogramm lohnt sich.


Wunderschöner Bahnhof Wittenbergplatz

Wer am Wittenbergplatz aussteigt, kann sich direkt in den Tauentzien-Trubel stürzen. Foto: Imago/Agefotostock
Wer am Wittenbergplatz aussteigt, kann sich direkt in den Tauentzien-Trubel stürzen. Foto: Imago/Agefotostock

Der U-Bahnhof Wittenbergplatz ist eine der schönsten Stationen des Berliner Netzes. Der Hausarchitekt der Berliner Hoch- und U-Bahn von 1899 bis 1931, Alfred Grenander, hat ihn entworfen. Hier betritt man eine kreuzförmige Eingangshalle mit neoklassizistischen Formen und quadratischem Turmaufsatz, ein bisschen Jugendstil mischt sich aber ebenfalls in die Gestaltung. Außen ist der Stahlfachwerkbau, der als Grenanders Meisterwerk gilt, mit Muschelkalkplatten verkleidet.

  • U-Bahnhof Wittenbergplatz Schöneberg, Linien: U1, U2 und U3

Rudolph-Wilde-Park und Carl-Zuckmayer-Brücke

Die Carl-Zuckmayer-Brücke kreuzt den idyllischen Park, und hinten erkennt man eine weitere der Sehenswürdigkeiten in Schöneberg. Foto: Imago/Imagebroker
Die Carl-Zuckmayer-Brücke kreuzt den idyllischen Park, und hinten erkennt man eine weitere der Sehenswürdigkeiten in Schöneberg. Foto: Imago/Imagebroker

Sieben Hektar zum Entspannen und Flanieren bietet der Grünstreifen. Der Rudolph-Wilde-Park erstreckt sich von der Martin-Luther-Straße bis zur Bezirksgrenze, fast nahtlos geht er über in den Volkspark Wilmersdorf. Hier blickt man auf Sehenswürdigkeiten wie den Hirschbrunnen (Schönebergs Wappentier) und das Rathaus des Bezirks. Besonders schön ist aber die U-Bahn-Station im Park. Ihr Dach bildet die Carl-Zuckmayer-Brücke. Sie ist einer der malerischsten Orte in Schöneberg, gesäumt von Skulpturen und steinernen Vasen, und nach dem Schriftsteller benannt, der hier ganz in der Nähe gelebt hat. Mehr über den Rudolph-Wilde-Park könnt ihr hier erfahren.

  • Rudolph-Wilde-Park Schöneberg, angrenzende Straßen: Kufsteiner Straße, Martin-Luther-Straße, Fritz-Elsas-Straße

Alter St.-Matthäus Kirchhof mit Rio Reisers Grab

Ein kleiner Friedhof mit Gräbern von Berliner Größen. Foto: Imago/Joko

Friedhöfe sind Orte der Ruhe, sie haben etwas Romantisches. Dieser hier ist gewiss nicht der größte, aber einer der schönsten Friedhöfe Berlins. Bei einem Spaziergang über den Alten St.-Matthäus-Kirchhof begegnet man vielen Prominenten: Die Gebrüder Grimm sind hier begraben, auch das Grab von Françoise Cactus, Sängerin der Berliner Band Stereo Total, findet man hier. Und ein Gigant der Berliner Musik hat hier seine letzte Ruhestätte: 2011 wurde das Grab des 1996 verstorbenen Rio Reiser nach Schöneberg umgebettet. Mehr zur Geschichte von Ton Steine Scherben könnt ihr übrigens hier lesen.

  • Alter St.-Matthäus-Kirchhof Großgörschenstraße 12-14, Schöneberg

Wilde Natur am Südgelände

In Schöneberg nicht zu übesehen: der Südgelände-Wasserturm. Nebenan wird übrigens Theater gespielt. Foto: Imago/Schöning
In Schöneberg nicht zu übesehen: der Südgelände-Wasserturm. Nebenan wird übrigens Theater gespielt. Foto: Imago/Schöning

Der Natur-Park Südgelände in Schöneberg ist zu großen Teilen Landschafts- und Naturschutzgebiet. Klar, Menschen drehen hier ihre Runden, aber das verwilderte Areal ist auch die Heimat von Gottesanbeterinnen, Eulen und etlichen Wildbienenarten. Das soll euch nicht vom Spaziergang abschrecken: Ihr lauft über Stahlgitter, damit Vogelnester, Spinnennetze, Wildrosen und das gefleckte Habichtskraut unberührt bleiben. Im Schatten des alten Wasserturms, Wahrzeichen und eine der Sehenswürdigkeiten in Schöneberg, könnt ihr auch sonst viel entdecken – sogar Theater und Eisenbahnromantik. Mehr über den Natur-Park Schöneberger Südgelände erzählen wir euch hier.

  • Natur-Park Schöneberger Südgelände Schöneberg, angrenzende Straßen: Priesterweg, Prellerweg

Königskolonnaden und Kammergericht

Vorbei an den Kolonnaden geht’s hier zum Kammergericht am Kleistpark. Foto: Imago/Stefan Zeitz
Vorbei an den Kolonnaden geht’s hier zum Kammergericht am Kleistpark. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Zu den Sehenswürdigkeiten in Schöneberg zählt das beeindruckende Kammergericht. Der barocke Bau steht seit 1993 unter Denkmalschutz. Noch etwas beeindruckender sind hier am Kleistpark allerdings die Königskolonnaden: Sie entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts und bildeten ursprünglich die Eingangstore der Stadt Berlin am Alexanderplatz. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie dann an ihren heutigen Standort umgesiedelt. Nur fünf Minuten läuft man vom Kleistpark zum schönen Akazienkiez, wo man Schöneberg vor allem kulinarisch entdecken kann.

  • Kammergericht Elßholzstraße 30-33, Schöneberg

Insulaner und Sternwarte

Ausblick in die Galaxis: Besucht doch auf einer Sightseeing-Tour durch Schöneberg mal die Wilhelm-Foerster-Stenwarte. Foto: Imago/Joko
Ausblick in die Galaxis: Besucht doch auf einer Sightseeing-Tour durch Schöneberg mal die Wilhelm-Foerster-Stenwarte. Foto: Imago/Joko

Dass der Insulaner ein Trümmerberg ist, merkt man ihm gar nicht an. Dicht bewachsen erhebt er sich über Schöneberg und versammelt einige wichtige Sehenswürdigkeiten. Am Fuß des Insulaners könnt ihr nämlich den Sternenhimmel bewundern: Dort findet ihr ein Planetarium – und auf dem Gipfel dem Weltall ganz nah sein: Während einer Führung in der Dämmerung können je nach Sichtbarkeit helle Planeten wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn durchs Teleskop anvisiert werden. Am immer dunkler werdenden Himmel sind dann zum Beispiel Doppelsterne sowie Sternhaufen und die hellsten Galaxien zu beobachten. Mehr Orte, wo ihr den Sternenhimmel in Berlin bewundern könnt, findet ihr hier. Und einen Überblick über den Insulaner und dessen Geschichte lest ihr hier.

  • Insulaner Schöneberg, angrenzende Straßen: Prellerweg, Munsterdamm, Sembritzkistraße

Gasometer

In den kommenden Jahren wird sich diese Sehenswürdigkeit in Schöneberg wandeln. Der Gasometer wird umgebaut. Foto: Imago/Frank Sorge
In den kommenden Jahren wird sich diese Sehenswürdigkeit in Schöneberg wandeln. Der Gasometer wird umgebaut. Foto: Imago/Frank Sorge

Wenn man von einem Berg oder einem hohen Gebäude über die Stadt blickt, ist der Gasometer nicht zu übersehen. Das markante industrielle Wahrzeichen prägt Schöneberg. Gas gespeichert wird hier jedoch schon lange nicht mehr. Seit 1995 ist der Gasometer stillgelegt, die auffällige Stahlkonstruktion wurde seither vielfältig genutzt. Die Zeiten, in denen der Gasometer Schöneberg versorgte, sind lange vorbei. Seit 1995 wird hier kein Gas mehr gespeichert. Das markante Industriegebäude, diese weithin sichtbare Stahlkonstruktion, war schon Drehort für eine Günther-Jauch-Talkshow und Musikvideos. Rundherum ist mit dem EUREF-Campus ein Forschungsstandort mit Fokus auf Nachhaltigkeit entstanden. Das Stahlgerüst, wie wir es kennen, könnte allerdings bald der Vegangenheit gehören: Der Ausbau ist beschlossene Sache, die Entwicklung des Standorts hat den Denkmalschutz ausgestochen. Mehr über den Gasometer könnt ihr hier lesen.

  • Gasometer EUREF-Campus 17, Schöneberg

David Bowie

Gedenktafel für David Bowie an seinem Wohnhaus in Schöneberg. Foto: Imago/Joko
Gedenktafel für David Bowie an seinem Wohnhaus in Schöneberg. Foto: Imago/Joko

Kein anderer internationaler Star hat Berlin so nachhaltig geprägt wie David Bowie. Als der britische Musiker 1976 in West-Berlin ankam, musste er sich in der besonderen Umgebung der Mauerstadt zurechtfinden. Abseits von Pop-Rummel und Blitzlichtern fand Bowie in dieser Zeit zu sich.

Ein Haus an der Hauptstraße 155 ist zwar unscheinbar, aber für Musikfans eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Schöneberg: Bowie machte hier eine große und leere Wohnung für zwei Jahre zu seinem Zuhause. Wobei er sich wohl nie richtig eingerichtet hat. Die Zimmer blieben karg, gegessen wurde meist auswärts oder bei Freund:innen. Eine Weile hatte Bowie auch einen berühmten Mitbewohner: Iggy Pop zog mit ein, musste aber schon bald wieder raus, weil er Lebensmittel aus dem Kühlschrank klaute.

Heute erinnert eine Gedenktafel an die 2016 verstorbene Pop-Legende. Die Umbenennung der Haupt- in David-Bowie-Straße steht immer wieder zur Debatte. Und auch jenseits von Schöneberg wichtig: 12 Dinge, die ihr über David Bowie in Berlin wissen solltet.

  • Gedenktafel für David Bowie Hauptstraße 155, Schöneberg

Mehr Schöneberg und mehr Berlin

Lust bekommen, mehr von der Stadt zu entdecken? Alles über Sehenswürdigkeiten für die Sightseeing-Tour durch Berlin findet ihr hier. Was ihr beim Besuch auf jeden Fall abhaken sollt: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins. Von Geschichte bis News, von Bars bis Restaurants könnt ihr mit uns immer Neues in Schöneberg entdecken.

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