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Sehenswürdigkeiten in Neukölln: 12 Aushängeschilder des Bezirks

Sehenswürdigkeiten in Neukölln können wohl kaum mit den großen Touri-Zielen in Mitte mithalten: Der Bezirk hat keinen Fernsehturm und kein Brandenburger Tor, bekannt ist er eher für lange Nächte, internationale Partys, Kultur und Kneipen. Trotzdem gibt es viel, was man auf einer Sightseeing-Tour zwischen Hermannplatz und Rudow entdecken kann, zum Beispiel tolle Natur, das malerische Rixdorf und Unesco-Weltkulturerbe im Ortsteil Britz. 12 wichtige Sehenswürdigkeiten in Neukölln stellen wir hier vor.


Böhmisch-Rixdorf mit der alten Schmiede

Ein Dorf mitten in der Stadt? Böhmisch-Rixdorf ist von kleinen Häuschen geprägt, bezaubernd ist die alte Schmiede. Foto: Imago/Joko
Ein Dorf mitten in der Stadt? Böhmisch-Rixdorf ist von kleinen Häuschen geprägt, bezaubernd ist die alte Schmiede. Foto: Imago/Joko

Den vielleicht ungewöhnlichsten der alten Dorfkerne Berlins gibt es mitten in Neukölln unweit der Karl-Marx-Straße. Bis 1912 trug Neukölln den Namen Rixdorf, rund um den heutigen ­Richardplatz befand sich das Dorfzentrum. Noch heute finden sich hier kleine historische Gebäude wie die Dorfschmiede in der Mitte des Angers, erstmals urkundlich erwähnt 1624. Sie ist damit die älteste Schmiede Berlins – und noch immer in Betrieb.

Rundherum finden sich etliche Cafés und weitere Sehenswürdigkeiten wie das seit 1894 hier beheimatete Fuhrunternehmen Gustav Schöne mit seinen Droschken. Und auch im Winter lohnt sich der Weg nach Rixdorf, wenn dort einer der schönsten Berliner Weihnachtsmärkte stattfindet.

  • Rixdorf Rund um Richardstraße und Richardplatz, Neukölln

Endlose Weite: Tempelhofer Feld

Einst Flughafen, heute Freiheit. Auf dem Tempelhofer Feld bietet sich von Neukölln ein beeindruckender Ausblick bis nach Tempelhof. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Einst Flughafen, heute Freiheit. Auf dem Tempelhofer Feld bietet sich von Neukölln ein beeindruckender Ausblick bis nach Tempelhof. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Die Leere, die unendliche Weite: Das Tempelhofer Feld ist eine riesige Freifläche, erst am Horizont ist wieder die Stadt sichtbar. Die Parkanlage gehört zu den Berliner Stadtteilen Neukölln und Tempelhof, Zugänge finden sich an den angrenzenden Straßen. Den Menschen in Berlin ist ihr Feld unglaublich wichtig. 2010 wurde das Gelände des geschlossenen Flughafens für die Allgemeinheit geöffnet. Die richtige Ecke finden alle hier – zum Joggen, Kitesurfen, Spazieren oder Entspannen zu jeder Jahreszeit. Platz genug gibt es ja, das Gelände ist mit 355 Hektar die größte innerstädtische Freifläche der Welt. Die Geschichte des Tempelhofer Feldes in Bildern seht ihr hier. Und alle wichtigen Informationen über das Tempelhofer Feld findet ihr hier.

  • Tempelhofer Feld Neukölln und Tempelhof, angrenzende Straßen: Columbiadamm, Tempelhofer Damm, Oderstraße

Natur und Blütenpracht im Britzer Garten

Organische Architektur im Britzer Garten. Das Parkgelände ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Foto: Imago/Frank Sorge
Organische Architektur im Britzer Garten. Das Parkgelände ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Foto: Imago/Frank Sorge

Die Gartenanlage sieht bei einem Spaziergang zwar so aus, als würde sie zum ureigenen Berliner Bestand gehören. Doch unter den Sehenswürdigkeiten in Neukölln ist der Britzer Garten vergleichsweise jung: 1985 wurde er anlässlich der Bundesgartenschau geschaffen, bis dahin befanden sich auf dem Gelände bloß reizlose Ackerflächen. Auffällig ist das Restaurant „Seeterrassen“, das an eine Hobbithöhle erinnert, außerdem die Rhizomatische Brücke, eine der bemerkenswertesten Brücken Berlins. Heidelandschaft, Wildbäche, Hügel und Täler zieren den abwechslungsreichen Park, der zudem von einer kleinen Eisenbahn befahren wird. Und je nach Jahreszeit locken von Tulpen bis Dahlien farbenfrohe Blütenschauen. Mehr zum Britzer Garten lest ihr hier.

  • Britzer Garten Neukölln. Eingänge: Buckower Damm, Tauernallee; Sangerhauser Weg, Mohriner Allee, Massiner Weg

Architektur-Meisterwerk: Die Hufeisensiedlung

Unesco-Welterbe: die Hufeisensiedlung in Britz. Foto: Imago/Schöning

Die Hufeisensiedlung von Bruno Taut und Martin Wagner ist eines der gewaltigsten sozialen Wohnungsbauprojekte der Stadt. Die beiden Architekten lehnten die Enge düsterer Mietskasernen ab, ihr visionärer Bau im Neuköllner Ortsteil Britz trumpft mit großen Loggien, einer imposanten Freitreppe und hellen Wohnungen auf. Das Bauwerk ist, daher der Name, hufeisenförmig um eine Wiese herum angelegt.

Normierte Grundrisse, in Masse industriell gefertigte Bauteile und schlichte Fassade machten die ab 1925 errrichtete Siedlung erschwinglich und beliebt. Das Paradebeispiel für das Neue Bauen ist nur eine von vielen Sehenswürdigkeiten in Neukölln für Architekturfans. Ein Spaziergang rundherum ist unbedingt zu empfehlen, auch die benachbarte, deutlich konservativere Krugpfuhlsiedlung steht unter Denkmalschutz. Und wer sich nicht auf die unmittelbare Nachbarschaft festlegen will, besucht auch die anderen Stätten des Unesco-Weltkulturerbes in Berlin – die Hufeisensiedlung gehört seit 2008 dazu.

  • Hufeisensiedlung Lowise-Reuter-Ring, Britz

Kunst in Neukölln im Kindl-Zentrum

Kirche? Nein, die ehemalige Brauerei zeigt heute Kunst. Foto: Imago/Schöning

Die Klinkerfassade erinnert an Architektur des Expressionismus, aufgrund des Spitzbogens und des markanten Turms fühlt man sich beim Anblick des Kindl-Zentrums unweigerlich an eine Kirche erinnert. Dabei ist das zwischen 1926 und 1930 errichtete heutige Baudenkmal keinesfalls eine religiöse Stätte, auch wenn einige im Alkohol eine Art Ersatzreligion sehen: Das Gebäude beherbergte einst das Sudhaus der Berliner Kindl-Brauerei. Die gewaltigen Kessel im Innern zeugen noch davon, genutzt werden sie längst nicht mehr. Stattdessen ist das Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst heute ein Raum für Kultur mit wechselnden Ausstellungen – und natürlich auch architektonisch nach wie vor absolut sehenswert. Für Kunst-Fans empfehlen wir übrigens hier immer die besten Ausstellungen.


Herrschaftlich: Schloss Britz mit Schlossgarten

Herrschaftliches Anwesen mit einem tollen Garten: Das Schloss Britz ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Bezirk Neukölln. Foto: Imago/Schöning
Herrschaftliches Anwesen mit einem tollen Garten: Das Schloss Britz ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Bezirk Neukölln. Foto: Imago/Schöning

Früher einmal fand sich hier ein herrschaftliches Fachwerkanwesen der Ritterfamilie von Britzke. Schon im 18. Jahrhundert wurde in Britz nicht nur residiert, sondern auch ordentlich malocht: Damals galt das Gutshaus als Musterbeispiel ökonomischer Landwirtschaft. Heute gibt es auf dem ausladenden Außengelände eine Tierterrasse mit Pferden, Kühen, Schafen, Ziegen und Gänsen zu besichtigen.

Seine heutige Gestalt im Stil der Neorenaissance erhielt es im späten 19. Jahrhundert. Heute ist das Schloss ein Kulturgut, auf dem nicht nur Tiere zu beobachten sind. Es lohnt sich, durch den Schlossgarten zu schlendern. Regelmäßig finden in Kooperation mit der Musikschule Paul Hindemith klassische Konzerte statt, und im Museum kann man sich über das Leben in der Gründerzeit informieren. Auch die Britzer Dorfkirche, eine der Sehenswürdigkeiten in Neukölln, ist ganz in der Nähe. Und wer sich für weitere fürstliche Adressen interessiert, findet hier noch mehr Schlösser in Berlin.


Im Grünen entspannen in der Hasenheide

Nicht nur Wald und Wiesen findet man im Volkspark Hasenheide, sondern auch einen schönen Rosengarten. Foto: Imago/Schöning
Nicht nur Wald und Wiesen findet man im Volkspark Hasenheide, sondern auch einen schönen Rosengarten. Foto: Imago/Schöning

Nach und nach schüttelt der Volkspark Hasenheide sein Schmuddel-Image ab. Wer Gras kaufen will, wird hier sicher immer noch fündig. Aber auch wer einfach nur im Gras liegen will, fühlt sich hier in Neukölln wohl. Die Hasenheide bietet darüber hinaus für jeden Geschmack etwas: Hier beobachtet man Seiltanz auf Slacklines, sieht Menschen beim Joggen, begeisterte Kinder auf dem Spielplatz und Filmfans im Freiluftkino. Hier kann man bei einer Runde Minigolf entspannen oder Ziegen und seltene Vögel im kleinen Tierpark bewundern. Die Hasenheide ist also an sich schon ein Ort, den man in Neukölln gesehen haben muss – und mit einem Denkmal für die Trümmerfrauen sowie dem Sri-Ganesha-Hindu-Tempels findet man hier weitere Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Was ihr über den Volkspark Hasenheide wissen müsst, lest ihr hier.

  • Volkspark Hasenheide Neukölln, angrenzende Straßen: Hasenheide, Columbiadamm, Lucy-Lameck-Straße, Lilienthalstraße, Fontanestraße

Der Körnerpark ist ein Schmuckstück in Neukölln

Der Körnerpark erinnert an einen Schlossgarten. Foto: Imago/Joko
Der Körnerpark erinnert an einen Schlossgarten. Foto: Imago/Joko

Etwas versteckt zwischen ganz gewöhnlichen Wohnstraßen in Neukölln liegt der Körnerpark. Auf 2,4 Hektar fühlt man sich wie im Urlaub, in Italien zum Beispiel oder in Frankreich. In der im Stil des Neobarock errichteten Grünanlage könnt ihr eine Orangerie, ein Café, eine Galerie und wunderbare Wasserspiele entdecken.

Weil an der Stelle des Parks einst eine Kiesgrube war, liegt er fünf bis sieben Meter unterhalb der Straßenebene. An diesen idyllischen Ort – hinunter zu grünen Wiesen und anschaulichen Blumenbeeten – führen lange Treppen. Das Gartendenkmal erinnert nicht so sehr an einen Innenstadtpark, sondern eher an einen Schlossgarten – der Park ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Alles Wichtige zum Körnerpark lest ihr hier.

  • Körnerpark Neukölln, angrenzende Straßen: Schierker Straße, Wittmannsdorfer Straße, Rübelandstraße, Selkestraße, Jonasstraße

Das Rathaus Neukölln ist ein Wahrzeichen

Der Rathausturm ist weithin sichtbar. Direkt dahinter findet sich übrigens das Amtsgericht, das eine gewisse Herrschaftlichkeit ausstrahlt. Foto: Imago/agefotostock
Der Rathausturm ist weithin sichtbar. Direkt dahinter findet sich übrigens das Amtsgericht, das eine gewisse Herrschaftlichkeit ausstrahlt. Foto: Imago/agefotostock

Die Gegend ums Rathaus Neukölln galt lange als anstrengend und unsympathisch. Die Karl-Marx-Straße lädt nicht immer zum Verweilen ein, und der etwas gesichtslose Rathausbau aus dem Jahr 1908, der sich architektonisch der deutschen Renaissance verpflichtet fühlt, strahlt mit dem hohen Turm bürokratische Kälte ab.

Wer konnte, verschwand in den Seitenstraßen, und steuerte Bars, Restaurants und Imbisse an. Mittlerweile ist aber auf dem Vorplatz und den Treppen etwas mehr urbane Stimmung zu spüren, was nicht zuletzt an der internationalen Community liegt, die sich Neukölln als ihre neue Heimat auserkoren hat. Übrigens prangt auf dem 68 Meter hohen Turm die Glücksgöttin Fortuna. Glück für Neukölln! Dass Rathäuser in Berlin interessant sein können, beweist auch diese Liste.

  • Rathaus Neukölln Karl-Marx-Straße 83, Neukölln

Skyline am Stadtrand: Die Gropiusstadt

Die Gropiusstadt mit ihren markanten Hochhäusern ist Brennpunkt, aber eben auch eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Foto: Imago/epd
Die Gropiusstadt mit ihren markanten Hochhäusern ist Brennpunkt, aber eben auch eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten in Neukölln. Foto: Imago/epd

Wie umgehen mit einer eingemauerten Stadt, wie Platz schaffen für die vielen Menschen? Eine Antwort, die der West-Berliner Senat dafür gefunden hatte, war dichte Bebauung am Stadtrand. Von der Gropiusstadt blickt man bis nach Brandenburg, am Stadtrand ist eine imposante Skyline entstanden. Der Ideal-Wohturm zählt gar zu den höchsten Hochhäusern Berlins. Den Grundstein fürs Quartier legten West-Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt und Mastermind Walter Gropius am 7. November 1962, gebaut wurde bis 1975.

Die berühmteste ehemalige Bewohnerin der Gropiusstadt ist wohl Christiane F., die die wohl berüchtigste Berliner Großwohnsiedlung im Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ beschrieben hat. Das Viertel, das wegen seiner hellen Wohnungen anfangs attraktiv wirkte, bekam bald den Ruf eines sozialen Brennpunkts und ist nicht nur architektonisch einer der interessantesten Bereiche in Neukölln. Wer übrigens mehr über den Mythos Christiane F. erfahren will: hier entlang.

  • Gropiusstadt Ortsteil von Neukölln

Şehitlik-Moschee und Türkischer Friedhof Berlin

Weiße Minarette und ein repräsentativer Kuppelbau: In Neukölln befindet sich eine der beeindruckendsten Moscheen Berlins. Foto: Imago/Travel-Stock-Image
Weiße Minarette und ein repräsentativer Kuppelbau: In Neukölln befindet sich eine der beeindruckendsten Moscheen Berlins. Foto: Imago/Travel-Stock-Image

Blickt man auf dem Tempelhofer Feld nach Norden, sieht man eine weitere der Sehenswürdigkeiten in Neukölln: die Minarette der Şehitlik-Moschee. Das Gotteshaus befindet sich am Türkischen Friedhof Berlin, dem ältesten islamischen Friedhof Deutschlands. Ganz so alt wie die 1866 eröffnete Anlage ist die Moschee hingegen nicht: Sie wurde erst 2005 fertiggestellt. Architektonisch orientiert sie sich an der osmanischen Architektur des 16. und 17. Jahrhunderts, auch wenn sie mit den vielen Holzelementen an Fachwerk erinnert. Innen dominieren Marmor und Keramik.

Eine gute Gelegenheit, auch als nicht religiöse Person einen Blick hinein zu werfen, bietet sich jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit, der auch Tag der offenen Moschee ist. Mehr über Glaubensorte unterschiedlicher Religionen in Berlin lest ihr hier.

  • Şehitlik-Moschee Columbiadamm 128, Neukölln

St.-Johannes-Basilika und Botschaft des Vatikans

Berlins wichtigste römisch-katholische Kirche befindet sich tatsächlich in Neukölln. Foto: Imago/Schöning
Berlins wichtigste römisch-katholische Kirche befindet sich tatsächlich in Neukölln. Foto: Imago/Schöning

Zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten in Neukölln gehört auch eine Kirche: die St.-Johannes-Basilika an der Lilienthalstraße, ganz nah an der Hasenheide. Natürlich gibt es eindrucksvollere Gotteshäuser, der Berliner Dom lässt sich nicht so leicht in den Schatten stellen. Aber die meisten der schönen Berliner Kirchen sind eben protestantisch.

In Neukölln hingegen ist das Hauptquartier des Katholizismus in der Hauptstadt. Der in den Jahren 1894–1897 als Garnisonskirche errichtete neuromanische Sakralbau ist heute vor allem für die polnische Community wichtig, weist aber noch eine Besonderheit auf: Direkt nebenan findet sich die Apostolische Nuntiatur, die diplomatische Vertretung des Vatikans in Berlin. Die Gesandtschaft des Heiligen Stuhls arbeitet also in Neukölln. Weitere Botschaftsgebäude, die ziemlich interessant sind, stellen wir hier vor.


Mehr Neukölln und mehr Berlin

Lust bekommen, mehr von der Stadt zu entdecken? Alles über Sehenswürdigkeiten für die Sightseeing-Tour durch Berlin findet ihr hier. Was ihr beim Besuch auf jeden Fall abhaken sollt: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins. Ihr wollt mehr vom Bezirk sehen? Das geht auch gut auf einer Fahrt mit der U-Bahnlinie U7 oder der U-Bahnlinie U8. Von Geschichte bis News, von Späti bis Restaurants könnt ihr mit uns immer Neues in Neukölln entdecken.

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