Berlin entdecken

Nicht nur der Flughafen begeistert: Gute Tipps für Tempelhof

Mit Tempelhof verbindet man wohl am ehesten den stillgelegten Flughafen Tempelhof. Auf dem Feld findet man heute Berlins Freiheit: Tanzen, Skateboard fahren, die frische Luft genießen. Doch das geht auch an vielen anderen Orten im südlichen Stadtteil. Was ihr alles in Tempelhof erleben könnt, erfahrt ihr hier.


Am Hafen Tempelhof das schöne Wetter genießen

Ein kleiner aber feiner Hafen: Der Hafen Tempelhof überzeugt mit Ruhe und Charme – das Beste: Shoppen kann man hier zu Genüge. Foto: Imago/imageBROKER/Rolf Schulten

Der Tempelhofer Hafen ist ein Binnenhafen des Teltowkanals. Die Hafenanlage mit Lagerhaus und Kränen stammt aus den Jahren 1901 bis 1908 und steht insgesamt unter Denkmalschutz. Die Hafenanlage war wesentlich am wirtschaftlichen Aufschwung Tempelhofs beteiligt und galt mit seinem riesigen Speichergebäude als bedeutendste Güter-Umschlagplatz für das Industriegebiet Tempelhof-Ost. Hier befindet sich seit 2009 das gleichnamige Shopping-Center – als einziges Center Berlins direkt am Wasser. Noch mehr Berliner Häfen findet ihr hier.

  • Tempelhofer Hafen Einkaufszentrum Tempelhofer Damm 227, Tempelhof, Mo–Sa 10–20 Uhr, weitere infos hier

Tempelhof entdecken: Das Baudenkmal Ullsteinhaus besichtigen

Auch am Hafen: Das geschichtsträchtige Ullsteinhaus ragt hier in die Höhe. Foto: Imago/Zoonar.com/Stephan Dost/Zoonar

Ein Baudenkmal des Backsteinexpressionismus: Das Ullsteinhaus – in den 1920er Jahren nach den Plänen von Eugen Schmohl errichtet – befindet sich ebenfalls am Tempelhofer Hafen, ist mit seiner Turmhöhe von 77 Metern weithin sichtbar und ein Wahrzeichen von Tempelhof. Das Haus wurde für den Ullstein-Verlag erbaut, der dieses als Druckhaus unterhielt. Hier wurden neben Zeitungen wie „Vossische Zeitung“, „Berliner Morgenpost“, „Berliner Illustrierte Zeitung“, „B.Z.“ auch literarische Welterfolge publiziert. So zum Beispiel der Antikriegsroman von Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“. Dahingegen war die Redaktion der berühmten Verlegerfamilie in der damaligen Kochstraße, heute Rudi-Dutschke-Straße, beheimatet.

Nach finanziellen Schwierigkeiten erwirbt Axel Springer 1959 den Ullstein-Verlag und verkauft kurze Zeit später das Gebäude. Neue Läden und Firmen werden ansässig – aus dem früheren Medienzentrum wird ein Geschäftshaus. Historische Bilder der Pressestadt Berlin findet ihr hier.

  • Ullsteinhaus Mariendorfer Damm 1-3, Tempelhof

Naturschutzgebiet Marienhöhe erkunden

Eine schöne Wander-Route durch Tempelhof: Auf der Marienhöhe genießt man die Natur. Foto: Jacek Slaski

Unscheinbar aber bedeutsam: Inmitten des Straßendreiecks Attila-, Arnulf- und Röblingstraße befindet sich die 73 Meter hohe Marienhöhe, eine künstliche Erhebung in Tempelhof. Das hügelige Gelände, das früher meist mit „Raue Berge“ oder „Rauenberg“ bezeichnet wurde, gehört zu einer Grundmoräne aus der letzten Eiszeit. Alles zur Marienhöhe findet ihr hier. Da man beim Wandern bekanntlich hungrig wird, befindet sich auf der Marienhöhe die Bergterrasse, die mit rustikalem Essen jeden Hunger zu stillen weiß – und das schon seit den 1950er Jahren. Diesen Charme spürt man hier noch heute.

  • Bergterasse Marienhöhe Marienhöher Weg 30, Tempelhof, Mo–Do 12–20.30 Uhr, Sa–So 11–20.30 Uhr, weitere Infos hier

Das Luftbrückendenkmal besuchen

Berliner Luftfahrtgeschichte: Die Luftbrücke war damals der einzige Weg, um die West-Berliner Bevölkerung zu versorgen. Foto: Imago/Schöning

Neben Berlin befinden sich auch in Frankfurt am Main und in Celle/Hannover je ein Luftbrückendenkmal. Sie erinnern an die Berliner Luftbrücke, die verunglückten Piloten und sind Teil der Berliner Luftfahrtgeschichte. 1951 baute der Berliner Senat das Luftbrückendenkmal an den neu benannten Platz der Luftbrücke in Tempelhof.

Das Monument wurde aus grau gefassten Stahlbeton gegossen. In abstrahierter Form zeigt es den Ansatz eines Brückenbogens, aus dem drei Rippen herausragen. Diese symbolisieren die drei Luftkorridore zwischen den drei Start- bzw. Zielflughäfen in Berlin (Gatow, Tempelhof, Tegel) und den drei westdeutschen Besatzungszonen (spätere Bundesrepublik Deutschland) nämlich in Frankfurt am Main, Hannover und Hamburg. Die Luftbrücke versorgte die Westberliner Bevölkerung während der sowjetischen Blockade 1948 mit Lebensmitteln und wichtigen Versorgungsgütern. Brutalismus und Beton in Berlin: Mehr Bauten für Liebhaber des Baustils findet ihr hier.

  • Luftbrückendenkmal Platz der Luftbrücke 2, Tempelhof

Bier im DogTap verkosten und die Brauerei besichtigen

Berlin wäre nichts ohne Bier. Hier gibt es wirklich gutes – sogar mit Brauereiführung und schönem Biergarten. Foto: Imago/Marius Schwarz

Das majestätische rote Backsteingebäude aus dem Jahr 1901 beherbergt heute die Brauerei von BrewDog samt Restaurant, umgeben von einem traumhaften Biergarten: Im Schankraum findet ihr frisch gebrautes Bier, bekommt Einblicke in die Brauerei und eine Auswahl der besten Fassbiere aus aller Welt. Die Speisekarte hingegen ist typisch Berlin und lädt zu Pommes, Burger, Currywurst oder Chicken Wings ein. Aber auch die vegetarische/vegane Karte hat mittlerweile so Einiges zu bieten. Online könnt ihr eine Brauereiführung buchen, genauso wie einen Bowling-Abend. Die Brauerei kann man aber auch für Hochzeiten, Partys und andere Events reservieren. Unsere liebsten Betriebe für Craft-Beer-Kreationen findet ihr hier.

  • BrewDog DogTap Berlin Im Marienpark 23, Tempelhof, Mo–Do 16–23 Uhr, Fr 14–0 Uhr, Sa 12–0 Uhr, So 10–22 Uhr, weitere Infos hier

Tempelhof entdecken: Alte Dorfkirche und Alter Park

Wie gut, dass Berlin noch so viele grüne Orte hat. Hier kann man wirklich entspannen. Foto: Imago/Schöning

Zwischen Parkstraße und Tempelhofer Damm befindet sich der Alte Park in Tempelhof. Der Park ist Teil einer größeren Anlage, die zusammen mit dem Bosepark, dem Franckepark sowie dem Lehnepark ein weitläufiges Naherholungsgebiet in Tempelhof bildet. An den grünen Park grenzt die Dorfkirche Tempelhof an – sie befindest sich am Reinhardtplatz, südlich der Straße Alt-Tempelhof. Die Dorfkirche Tempelhof ist mit 235 Quadratmetern die größte aller Dorfkirchen in alten Dorfkernen von Berlin. Ursprünglich stand hier die Siedlung des Templerordens, welche aber während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Der Friedhof ist noch erhalten.

  • Alter Park Parkstraße 1A, Tempelhof

Taste Hellas: Feinste griechische Lebensmittel kaufen

Feinste griechische Lebensmittel gibt es bei Taste Hellas. Foto: Imago/BE&W/Wojtkowski Cezary 

Gewürzspezialist seit 1996 und darüber hinaus: Täglich gibt es hier frische Fische wie griechische Dorade, Wolfsbarsch, Sardinen, Sardellen, Kalamaris, Fagri (Seebrasse) oder Meerbarben. Der Einzel- und Großhandel in Tempelhof überzeugt seit Jahrzehnten mit Qualität, Frische und Erfahrung. Im Vertrieb gibt es nur ausgesuchte griechische Spezialitäten. Durch die Unterstützung namhafter und renommierter Nahrungsproduzent:innen Griechenlands, gibt es mitten in Berlin eine riesige Auswahl an griechischen Produkten. Hier findet ihr noch das traditionelle Blätterteiggebäck (Bougatsa) aus Serres, die traditionellen griechischen Rostbratwürstchen (eigene Herstellung) aus Iraklia und eine große Auswahl an Vorspeisen (Pittes). Mehr internationale Feinkostläden findet ihr hier.

  • Taste Hellas Tempelhofer Damm 218, Tempelhof, Tel.: 030/25 04 25 80, Mo–Fr 10–20 Uhr, Sa 10–18 Uhr, weitere Infos hier

In der Columbiahalle die Lieblings-Konzerte sehen und abrocken

Tempelhof erleben: In der Columbiahalle spielen lokale und internationale Lieblingsbands. Foto: Imago/Martin Müller

An der Grenze zu Kreuzberg befindet sich die Columbiahalle – einer der bekanntesten Veranstaltungsorte in Berlin. Die 1951 als Sporthalle für stationierte Soldat:innen der USA und Besucher:innen errichtete Columbiahalle ist seit 1998 ein etablierter Konzertort: Hier spielten schon Rihanna, Oasis, Seed und Tocotronic. Sidos Weihnachtskonzert findet hier statt. Ebenso haben hier verschiedene Events und Veranstaltungen ihren Platz. Unsere Konzerte der Woche findet ihr hier.

  • Columbiahalle Columbiadamm 13-21, Tempelhof, Tel. 030/69 81 75 86, weitere Infos hier

Mexikanisches Streetfood, Musik und Folklore bei La Santa Lucha

Taco-Tuesday? Im La Santa Lucha kann man die ganze Woche frische Streetfood-Tacos futtern. Auch Burritos und Quesedillas stehen auf der Karte. Foto: Imago/Chromorange

Nachdem das Team vier Jahre lang mit dem Que viva Zapata durch ganz Berlin fuhr, haben sie 2019 beschlossen, sich eine Homebase in Tempelhof zu schaffen. Im Laden erlebt man immer wieder auf ein neues die Fusion von Musik, Essen und Streetart. Hier treffen Menschen aller Kulturen zusammen, um ein Stück Mexiko inmitten von Berlin zu erleben. Tacos, Quesedillas, Burritos: was will man mehr.

  • La Santa Lucha Alarichstr. 12-17, Tempelhof, Mo–Fr 12–20 Uhr, Sa–So 12–18 Uhr, weitere Infos hier

Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße

Ein wichtiges Mahnmal in Tempelhof: Die Gedenkstätte SA-Gefängnis Papestraße. Foto: Imago/Klaus Martin Höfer

Die Gedenkstätte SA-Gefängnis Papestraße ist der einzige historische Ort des frühen NS-Terrors. Hier lassen sich noch Spuren aus dem Jahr 1933 finden. Ursprünglich für die Preußischen Eisenbahnregimenter erbaut, befand sich in dem Kasernen­gebäude von März bis Dezember 1933 ein frühes Konzentration­slager unter Führung der SA. Die verantwortlichen SA-Männer inhaftierten, verhörten und folterten an diesem Ort vor allem politisch Anders­denkende, Juden und Jüdinnen sowie andere vom NS-Regime verfolgte Gruppen.

Bislang sind knapp 500 Personen bekannt, die 1933 in der Papestraße in Haft waren – die Dunkelzahl soll dies aber weitaus übertreffen. Die als Haftzellen genutzten Keller­räume sind weitgehend in ihrem damaligen Zustand erhalten. Seit März 2013 dokumentiert eine Ausstellung vor Ort die Geschichte des SA-Gefängnisses Papestraße. Weiter zu 12 Denkmälern für die Oper der NS-Zeit in Berlin.

  • Gedenkstätte SA-Gefängnis Papestraße Werner-Voß-Damm 54a, Tempelhof, 030/902 77 61 63, kostenlose Führungen jeden Sonntag 13 Uhr, Di–Do + Sa–So 13–18 Uhr, Eintritt frei, weitere Infos hier

Tempelhof erleben: ufaFabkrik – Internationales Kulturzentrum

Die ufaFabrik in Tempelhof ist ein selbstverwaltetes Kultur- und Lebensprojekt. Foto: Imago/Frank Sorge

Die ufaFabrik ist ein selbstverwaltetes Kultur- und Lebensprojekt in Tempelhof. Sie befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Filmkopierwerks der Aktiengesellschaft für Filmfabrikation (AFIFA), einer UFA-Tochter. Heute lebt hier eine Gemeinschaft von etwa 40 Menschen – sie betreibt unterschiedliche kulturelle und soziale Projekte sowie verschiedene Handwerke, eine Schule befindet sich hier auch.

Über die Website kann man verschiedene kulturelle Angebote finden, sich beispielsweise für Jazz-Workshops, Stepptanz oder zur Zirkusschule anmelden. Es finden verschiedene Performances statt – es können Theater und Konzerte besucht werden. Übernachten kann man hier genauso gut wie essen: Im Rudi&Rosa Café gibt es rustikale Küche und leckere Drinks. Die ufaBäckerei gibt es dazu schon seit 1980 – ein Ort in Tempelhof, der definitiv einen Besuch wert ist.

  • ufaFabrik Viktoriastr. 10-18, Tempelhof, Tel. 030/75 50 31 10, weitere Infos hier

Und natürlich: Tempelhofer Feld und ehemaliger Flughafen

Frühlingsgefühle: Das Tempelhofer Feld ist einer der schönsten Orte in Berlin. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Es gibt vielleicht keinen anderen Ort in Berlin, der so nach Freiheit ruft wie das Tempelhofer Feld. Hier trifft man sich – den ganzen Sommer lang. Es wird gegrillt, getanzt, gelacht, geskatet, Musik gemacht und gehört. Es ist ein Ort, an dem ganz Berlin zusammen kommt und das Leben feiert. Hier muss man wirklich mal gewesen sein. Der alte Flughafen Tempelhof hat viel zu bieten: Es gibt verschiedene Ausstellungen, im Sommer ein Open-Air-Kino mit Bar. 2022 fand zum ersten Mal das Festival Tempelhof Sounds statt, welches 2024 wieder nach Berlin zurückkehren soll. Auch wenn uns einige Typen auf dem Feld immer nerven, kommen wir gerne her. Mehr Eindrücke und Geschichte: Das Tempelhofer Feld in Fotos.

  • Tempelhofer Feld und THF Flughafen Tempelhof Columbiadamm 10, Tempelhof, weitere Infos hier

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