Zahlreiche Anbieter nehmen euch mit auf unterirdische Führungen in Berlin und besondere Touren, die Ungesehenes sichtbar machen und neue Perspektiven eröffnen. Denn Berlin kann ganz schön geheimnisvoll sein, die spannendsten Seiten sind nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen. Unterirdische Ruinen, Kriegsschächte, geheime Fluchttunnel, verborgene Höfe und unterschätzte Kunstwerke offenbaren die mysteriöse Seite einer Stadt, die immer wieder überraschen kann. Wir stellen die besten Anbieter und Touren unter der Erde vor.
Berliner Unterwelten e.V.: Atomschutzbunker und DDR-Fluchttunnel
Der Verein Berliner Unterwelten e.V. ist der Goliath unter Berlins Untergrundexpert:innen. Er betreibt ein eigenes Museum und hat in Sachen unterirdische Führungen vom Atomschutzbunker an der U-Bahnstation Pankstraße bis hin zur Kindl-Brauerei in Neukölln die unterschiedlichsten Orte in seinem Portfolio. Besonders interessant ist die Führung durch einen ehemaligen Fluchttunnel von Ost- nach West-Berlin.
- Berliner Unterwelten e.V. Brunnenstraße 105, Wedding, Ticket- und Buchshop geöffnet Sa+So 10.30 bis 16 Uhr, Tickets auch online, Tel. 030/49 91 05 17, Website
Unter Berlin e.V.: Unterirdische Bauwerke und die Menschen dahinter
Unterirdische Führungen in Berlin bietet auch der Verein Unter Berlin e.V. Neugierige können bei Touren in alte Brauereikeller, in die Gewölbe historischer Wasserspeicher oder in ehemalige Tunnel, über die DDR-Bürger:innen nach West-Berlin fliehen wollten, unterirdische Orte der Stadt erleben. Mit dem Untergrund beschäftigt man sich aber auch im metaphorischen Sinne: Nämlich mit den Orten im Schattenreich, wo sich einst Illegale, Agenten oder Kriminelle verbargen. Untergrundbewegungen, Subkulturen und „verschüttete soziale Prozesse“, wie der Vereinsvorsitzende und Historiker Niko Rollmann sie nennt, stehen während der Führungen genauso im Vordergrund wie bauliche Besonderheiten.
- Unter Berlin e.V. Tel. 030/55 57 07 51, Alle Infos und Touren auf der Website
Stillgelegte Tunnel, ehemalige Industriekomplexe und mehr mit Tunneltours
Berlins unterirdische Verkehrswege und stillgelegte Industriegelände sind das Revier des Teams von Tunneltours. Zum Programm gehören zum Beispiel eine Tour durch einen ehemaligen U-Bahn-Tunnel am Innsbrucker Platz, eine spannende Führung durch die Berliner Malzfabrik und ein Spaziergang entlang der ehemaligen Friedhofsbahn nach Stahnsdorf. Die Touren werden in deutscher und englischer Sprache angeboten. Tickets gibt es online.
- Tunneltours Alle Infos und Touren hier
Versteckte Orte unter dem Flughafen Tempelhof
Das ab 1936 entstandene Gebäude des Flughafens Tempelhof ist legendenumwoben. Die Führung „Verborgene Orte“ geht diesen Mythen buchstäblich auf den Grund und ermöglicht den BeZugang zu Kellergewölben, kilometerlangen Tunneln und unterirdischen Geschossen. Wer meint, der ehemalige Flughafen habe nur über Tage etwas zu bieten, der irrt gewaltig! Durch die ehemaligen Flughafengebäude führt der Rundgang „Mythos Tempelhof“.
- Flughafen Tempelhof Platz der Luftbrücke 5, Tempelhof, Tel. 030/200 03 74 00, Website
Unterirdische Führungen in Berlin: Mit dem U-Bahn-Cabrio durch die Nacht
Die Cabrio-U-Bahn-Touren der BVG sind ein echtes Kleinod in den Augen aller, die die ungewöhnlichen Seiten von Berlin erkunden wollen. Während der Fahrten im umgerüsteten, offenen Bauwagen geht den Teilnehmer:innen in Sachen U-Bahn ein Licht auf: Auf einer speziell ausgewählten Strecke passieren sie unterirdische Abstellanlagen oder Rangierbahnhöfe und erfahren spannende Details zu Berlins U-Bahn-Geschichte.
- U-Bahn-Cabrio-Tour der BVG Startpunkt: Bismarckstraße 35, Charlottenburg, U-Bahnhof Deutsche Oper, alle Infos online
Spionagetunnel im Alliiertenmuseum: Beeindruckendes Zeugnis des Kalten Krieges
Mit dem Ziel, die sowjetische Militärkommunikation anzuzapfen, bauten der amerikanische Nachrichtendienst CIA und der britische SIS von 1953 bis 1955 einen geheimen Tunnel vom Ortsteil Rudow im amerikanischen Sektor Berlins nach Altglienicke im sowjetischen Sektor. Ein Original-Segment dieses Tunnels ist im Alliiertenmuseum zu besichtigen – ein Zeitzeugnis, das beeindruckt.
- Alliiertenmuseum Clayallee 135, Zehlendorf, Di-So 10-18 Uhr, Tel. 030/818 19 90, Website
Nicht unterirdisch, aber verlassen: Berlins Lost Places
Nicht wirklich unterirdisch, aber genauso geheimnisvoll: Die Lost Places in Berlin ziehen Geheimnissuchende, Geisterjäger:innen, Künstler:innen und Fotograf:innen gleichermaßen an. Verfallene Gebäudekomplexe wie der Spreepark, das Kinderkrankenhaus in Weißensee oder die sagenumwobene Spionagestation auf dem Teufelsberg scheinen Geschichten durch die Stille hindurch zu erzählen. Und zum Glück lassen sich einige dieser Orte im Rahmen von Führungen besichtigen. Wer sich für eine Tour durch den Spreepark im Plänterwald interessiert, sollte sich ranhalten. Die Geschichte des Spreeparks erzählen wir hier, gerade wird das Areal umfassend saniert, erste Teile sollen bereits 2022 wieder eröffnen. Hier stellen wir verlassene Orte in Berlin vor.
- Berlins Lost Places erkunden Zum Beispiel den Spreepark oder die Abhörstation auf dem Teufelsberg
Mehr entdecken in Berlin
Mehr zu Touren und Tickets in Berlin findet ihr hier. An diesen sagenumwobenen Orten in Berlin erwachen Märchen zum Leben. Sie wurden nicht zum Spaß gebaut: Wir stellen euch berühmte Berliner Bunker vor, die ein düsteres Stück Stadtgeschichte erzählen. Auch interessant: Tunnel in Berlin – Orte, fernab vom Tageslicht.