Ziele

Berlin entdecken: Besondere Ausflugsziele für schöne Tage

Die Möglichkeiten für schöne Ausflüge in Berlin sind mindestens genau so vielfältig wie die Stadt selbst. Von versteckten Inseln über wunderschöne Architektur bis zu Wanderrouten mitten durch Berlin – es gibt einige besondere Ausflugsziele. Wer sucht, der findet ganz tolle Dinge. Wir haben schöne (und teils kostenlose) Ausflugsziele zusammengestellt, an denen ihr die Stadt von einer neuen Seite kennenlernt.


Für Geschichtsinteressenten: Jagdschloss Grunewald

Das Jagdschloss Grunewald ist ein schönes Ziel für einen Ausflug. Foto: Imago/Rolf Kremming

Heute ist Berlin die Stadt des hippen Vegetarier- und Veganertums, das älteste Schloss der Stadt aber war der Jagd gewidmet. 1542 hat der Kurfürst Joachim II. von Brandenburg dieses Schloss errichten lassen, um seinem Lieblingshobby nachgehen zu können. Und das Jagdschloss Grunewald versteckt dieses Erbe bis heute nicht. Stolz werden in einem Jagdmuseum Waffen und Jagdgemälde und natürlich auch Jagdtrophäen präsentiert. Und gegenüber, im sogenannten Jagdzeugmagazin, werden verschiedene Techniken zum Erlegen von Beute erläutert. Aber bitte nicht direkt im Anschluss übermotiviert Tieren im Grundewald auflauern. Danke.

  • Jagdschloss Grunewald Hüttenweg 100, Dahlem, 1.4.-31.10 Di-So 10-17.30 Uhr, Schlossbesuch im Rahmen von Führungen, 030/ 813 35 97, Website

Die zweitgrößte Insel im Tegler See: Valentinswerder

Auf Valentinswerder wohnen dauerhaft Menschen, besuchen kann man sie mit dem Boot. Foto: Imago/Sven Lambert

Nach Scharfenberg ist Valentinswerder die zweitgrößte Insel im Tegeler See. Statt einer Schule finden sich hier vor allem Wochenendhäuschen, bevölkert vor allem von jungen Kreativen aus der Innenstadt, die am Wochenende Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Erstaunlich: Auch Dauerbewohner residieren in den teils denkmalgeschützten Häuschen, im Sommer gesellen sich Dauercamper und Vereinsmitglieder hinzu. Wer hierher will, braucht ein Boot. Es verkehrt zwar eine Art Ruf-Fähre, doch die ist nur für (temporäre) Bewohner. 12 Berliner Inseln, die ihr unbedingt entdecken solltet.


Ausflüge bei gutem Wetter: Britzer Garten

Bei schönem Wetter lädt der Britzer Garten zum Flanieren ein. Ein Höhepunkt ist die Tulpenblüte. Foto: imago images / Friedrichs
Bei schönem Wetter lädt der Britzer Garten zum Flanieren ein. Ein Höhepunkt ist die Tulpenblüte. Foto: Imago/Friedrichs

Das Gelände der Bundesgartenschau von 1985 ist heute Heimat des Britzer Garten. Er vereint die Reize eines modernen Landschaftsparks mit vielen Freizeitmöglichkeiten: von der Heidelandschaft über den Wildbach bis zum See mit Modellboothafen. Faulenzer:innen können den Park mit der Museumsbahn erkunden, und Kinder freuen sich über die Spiel- und Wasserspielplätze – und über hundekackefreie Wiesen: Hunde sind nämlich nicht erlaubt.

Im Hexengarten der alten Burgruine wachsen im Sommer verschiedene Heil- und Würzkräuter. Der romantische Rosengarten lädt zum Flanieren ein, und im Staudengarten findet der Blumenfreund einen Querschnitt verschiedener Arten aus aller Welt. Aber auch im Frühling gibt es im Britzer Garten Pflanzen zu sehen: Im April mehren sich die Farbtupfer im Garten gewaltig.

  • Britzer Garten Sangerhauser Weg 5, Britz, März+Okt tägl. 9-18 Uhr, April-Sep Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa+So 9-20 Uhr, Nov-Feb tägl. 9-16 Uhr, Website

Wild beobachten im Düppeler Forst

Eine Fahrt zum Düppeler Forst ist einer der schönsten Ausflüge im Frühling in Berlin.
Im Düppeler Forst kann man mit etwas Glück wilde Mufflons beobachten. Foto: Max Müller

Im Düppeler Forst kann man mit etwas Geduld Wildschafe beobachten, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen – Mufflons. Der Weg zu ihnen führt über die sogenannte Stammbahn. Heute fährt auf der Stammbahn kein Zug mehr. Die Schienen sind aber zumindest in Teilen erhalten und führen vom S-Bahnhof Zehlendorf vorbei an mondänen Villen und kauzigen Schrebergärten sowie dem Museumsdorf Düppel, wo das mittelalterliche Leben Berlins nachgebildet wird.

Schließlich führen die Schienen in den Düppeler Forst. Dort, wo eine mit Graffitis verzierte Mauer steht, sind die Chancen hoch, Mufflons zu begegnen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Tiere zu Jagdzwecken in den Berliner Forsten ausgesetzt. Wer sie sehen möchte, braucht Geduld. Kinder schließen sich am besten einer Wanderung der Waldschule Zehlendorf unweit des Wannsees an. Dort endet zugleich der Spaziergang entlang der Stammbahn. An vielen Orten in Berlin lassen sich Tiere beobachten – wenn man weiß, wo.

  • Düppeler Forst Start: S-Bahnhof Zehlendorf, Ende: S-Bahnhof Wansee, Dauer: 2,5 Stunden

Street Art und Ausblick genießen: Teufelsberg

Auf dem Teufelsberg lässt sich auch wunderschön der Berliner Sonnenuntergang beobachten.
Auf dem Teufelsberg lässt sich auch wunderschön der Berliner Sonnenuntergang beobachten. Foto: Imago/Joko

Viele Menschen zieht es im Frühling in Berlin für Ausflüge zum Teufelsberg. Berge findet man in Berlin höchstens unter dem Vergrößerungsglas, die meisten Erhebungen verdienen diese Bezeichnung nicht. Der Teufelsberg ist eigentlich nur ein gigantischer Trümmerhaufen. Aber mit 114 Metern doch schon fast das Höchste, was die Hauptstadt zu bieten hat. Trotzdem ist es ein super Ort für Spaziergänge, und die spacige, stillgelegte Radarstation auf der Spitze lockt auch müde Wanderer in ungeahnte Höhen. Berlins Berge: Hoch hinaus in der Hauptstadt.

  • Teufelsberg Teufelsseechaussee 10, Grunewald, Erwachsene 8€, Ermäßigt 3€, Website

Ausflüge um dem Stadtgetümmel zu entkommen: Insel Lindwerder

Ausflüge in Berlin: So richtig raus aus der Stadt kommt man auf der Insel Lindwerder.
So richtig raus aus der Stadt kommt man auf der Insel Lindwerder. Foto: Imago/Kraehn

Die Insel Lindwerder steht in Verbindung mit einem tragischen Ereignis: 1912 verunglückte der Lyriker Georg Heym beim Schlittschuhlaufen, er ertrank in der Havel. Dass allerdings wissen nur wenige, die sich heute auf Lindwerder vom Alltag erholen. Die Ausflügler kommen wegen der Abgeschiedenheit und der Natur, um Feste zu feiern oder einfach nur bei der inseleigenen Gastronomie auf Kaffee und Kuchen vorbeizuschauen. Bitte vorher informieren, ob die privat organisierte Fähre wirklich fährt. Andernfalls bleibt einem nichts anderes übrig, als das Eiland von der Ferne zu bewundern.

  • Lindwerder Grunewald, Mi-So 11-22 Uhr, Website

Museem und schöner Garten: Liebermann Villa

Ein beliebtes Ausflugsziel im Frühling ist auch die Liebermann Villa am Wannsee. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Max Liebermann bezeichnete sein Sommerhaus mit dem großen Garten gerne als „Schloss am See“. Heute sind in der idyllisch gelegenen Villa Werke von ihm und seinen Zeitgenossen zu sehen, zudem erfährt der Besucher viel über Liebermanns Leben. Der Max Liebermann-Gesellschaft Berlin e.V. und vielen Spendern ist es zu verdanken, dass Haus und Garten 2002 vor dem Verfall gerettet, originalgetreu saniert und in ein Museum umgewandelt werden konnten. Heute ist die Villa nicht zuletzt wegen des nach historischen Quellen und Liebermann-Gemälden rekonstruierten Gartens ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Kaffee auf der hübschen Terrasse ist nur mit einer Eintrittskarte fürs Museum zu haben.

  • Liebermann Villa Colomierstraße 3, Am Großen Wannsee, Zehlendorf, Regulär 10€, Ermäßigt 6€, unter 18 Jahre frei, Okt-März Mo 11-17 Uhr, Mi-So 11-17 Uhr, April-Sept Mo 10-18 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr, an Feiertagen geöffnet, Website

Ausflüge in die Gärten der Welt

Im orientalischen Garten der Gärten der Welt kann man auf entspannte Weise dem Alltag entfliehen. Foto: Imago/Scherf

Hinter der Plattenbausiedlung wartet das Paradies: In den Gärten der Welt mit chinesischem, japanischem, orientalischem, koreanischem, christlichem und balinesischem Garten betören üppige Stauden, plätschern Bäche, und so lernen Sie viel über die Bedeutung von Gärten in anderen Kulturen. Im chinesischen Teehaus werden Teezeremonien zelebriert, und im Bali-Treibhaus berauschen Orchideen. Und wer seinen Orientierungssinn schulen möchte, begibt sich auf einen Spaziergang durch Labyrinth und Irrgarten.

  • Gärten der Welt Blumberger Damm 44, Marzahn, ohne Seilbahn Erwachsene 7€, Ermäßigt 3€, mit Seilbahn Erwachsene 9,90€, Ermäßigt 5,5€, tägl. 9 Uhr bis es dunkel wird, Website

Ein Stadtspaziergang: Pankewanderweg

Ausflüge in Berlin: Ein Wanderweg mitten in der Hauptstadt: der Pankeweg.
Ein Wanderweg mitten in der Hauptstadt: der Pankeweg. Foto: flickr/Alexander Hüsing

Berliner Entdecker:innen und Trecking-Fans sollten sich den Pankewanderweg nicht entgehen lassen. Am Ufer der Panke entlang führt die Route durch die Bezirke Buch, Pankow, Wedding und endet am Humboldthain. Am Wegesrand gibt’s nicht nur unterschiedliche Bezirke zu entdecken, sondern auch lauschige Gartenanlagen wie den Schlosspark Niederschönhausen. Man nimmt sich am besten einen ganzen Tag Zeit und marschiert im Morgengrauen los. Ein Wandertag mitten in der Hauptstadt! Entlang der Panke gibt es noch viel zu entdecken.

  • Pankewanderweg Start: Chausseestr. nähe Reinickendorfer Str. bei der Chausseestraße-Brücke. Ziel: S-Bahnhof Buch

Craft Beer brauen im Schloss Köpenick

Ausflüge in Berlin: Auf dem Schlossplatz des Schloss Köpenick befindet sich Deutschlands kleinste Brauerei.
Auf dem Schlossplatz des Schloss Köpenick befindet sich Deutschlands kleinste Brauerei. Foto: Imago/snapshot

Craft Beer gab es im Schloss Köpenick schon lange, ehe der Begriff überhaupt erfunden wurde. Deutschlands kleinste Brauerei befindet sich in einem Glasgebäude auf dem Schlossplatz. Hinter Wänden aus Glas wird hier Bier in einem Kessel gebraut, der so klein ist, dass das Publikum alle Schritte nachvollziehen kann. Die Biersorte ist mehr als 3.000 Jahre alt und kommt aus dem alten Babylon – sie gilt als eine der ältesten Biersorten der Welt. Auch das barocke Wasserschloss selbst hat eine beachtliche Geschichte. Bereits im 8. oder 9. Jahrhundert nach Christi entstanden auf seinem Grundstück slawische Burgwälle. In der heutigen Schlosskirche finden immer wieder Konzerte statt, bei denen auch die monumentale Orgel zum Einsatz kommt.  Mehr Craft Beer in Berlin: Unsere Lieblingsbetriebe für feinste Hopfenkreationen.

  • Schloss Köpenick Alt-Köpenick 1, Köpenick, Erwachsene 6€, Ermässigt 3€, April-Sep 11-18 Uhr, Okt-März Do-So 11-17 Uhr, 030/ 266 42 42 42, Website

Ausflüge in die Natur: Landschaftspark Herzberge

Ausflüge in Berlin: Im Landschaftspark Herzberge herrscht eine besondere, historische Atmosphäre.
Im Landschaftspark Herzberge herrscht eine besondere, historische Atmosphäre. Foto: Imago/Thomas Lebie

Es thront wie ein Wächter am nördlichen Ende des Landschaftsparks Herzberge: das evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth. Noch ist es nicht so lange her, da hat die Stadt hier Menschen mit psychischen Problemen untergebracht. Die Spuren sind noch sichtbar. Da sind zum Beispiel die Gärten der Agrarbörse Deutschland Ost, ein Urban Gardening Projekt, das die alten Gemüsegärten der Nervenheilanstalt wieder aufleben lässt.

Die Pommerschen Landschafe, die über die Parkweiden streunen. Oder der Tanzplatz der Bewohner:innen der ehemaligen Anstalt, auf dem sie mit musizieren und sich im Takt wiegen durften. Durch den Park führt außerdem ein Natur- und Gesundheitspfad. „Der Pfad lässt einen innehalten an Orten, die eine besondere Atmosphäre haben. Orte, an denen die Umgebung besonderen Einfluss auf das psychische und manchmal sogar physische Wohlbefinden der Besucher hat“, sagt Initiatorin Susanne Lutz. Weiter hinten im Park schließt sich an den städtischen der Sozialistenfriedhof an. Auch hier atmet der Park Vergangenheit: Die linken Ikonen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht haben hier ihre letzte Ruhestätte

  • Landschaftspark Herzberge Allee Der Kosmonauten 21, Lichtenberg, tägl. 0-24 Uhr, Website

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