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Der Senat startet die digitale Kultur-Plattform Berlin(a)live

Das Berliner Kulturleben steht still. Fast. Denn Clubs, Galerien und Theater haben angefangen zu streamen. Kultur digital – all die bislang vereinzelten Aktivitäten Berliner Kulturschaffender bündelt jetzt die neue Kultur-Pattform Berlin(a)live. Ab sofort ist das der zentrale Terminkalender für Streams von Live-Veranstaltungen in dieser Stadt.

Die Plattform Berlin(a)live startet

Unter dem Motto „Stay safe. Stay tuned. Show solidarity.“ nimmt an diesem Sonntag (22. März) die Plattform Berlin(a)live den Betrieb auf. Es geht um Solitarität mit den Künstlern und Künstlerinnen. Deshalb sind hier Konzerte und DJ-Sets nicht umsonst – zwar existiert kein Ticketverkauf, aber die Honorierung der künstlerischen Arbeit soll auf Spendenbasis erfolgen.

Denn Geld ist nach der Welle von Clubschließungen und Absagen aller kultureller Veranstaltungen für die kommenden Wochen und vielleicht noch länger, nicht da: Deshalb sind die Künstler, die auf Berlin(a)live performen, auf Spenden angewiesen.

Eins muss klar sein: Wenn wir auch nach der Corona-Krise noch Berlins legendäres Kulturangebot haben wollen, müssen wir den Kulturschaffenden jetzt helfen. Und sie helfen uns, damit uns in dieser Zeit der solidarischen Häuslichkeit nicht die Decke auf den Kopf fällt. Die Botschaft: Wir halten durch. Es wird wieder gut!

Nach dem von den Berliner Clubs angeregten Projekt United We Stream, nimmt damit die digitale Berliner Kultur richtig Fahrt auf. Zwar haben auch RBB, die Berliner Philharmoniker und der RBB bereits existierende oder nach dem Ausbruch von Corona, neu konzipierte Stream-Angebote vorgestellt, doch jetzt erfolgt ein noch viel breiterer Zusammenschluss, der aus dem Herzen der Berliner Kulturszene kommt. Corona zum Trotz arbeiten die Künstler und Institutionen einfach weiter, mit einem Publikum, dass sie zwar nicht direkt sehen können, das aber da ist.

Josephine Wedekind legt im Sisyphos auf, der Club bleibt leer aber ihr könnt auf Berlin(a)live dabei sein. Foto: quadrabooking.com
Josephine Wedekind legt im Sisyphos auf, der Club bleibt leer aber Ihr könnt auf Berlin(a)live dabei sein. Foto: quadrabooking.com

Bereits am ersten Tag startet ab 12 Uhr ein Livestream aus dem Sisyphos Club, anschließend um 19 Uhr gibt es DJ-Sets aus der Griessmühle und um 20.15 Uhr folgt mit „Al Halqa – Im Kreis der Geschichtenerzähler“ ein Dokumentarfilm von Thomas Ladenburger.

Noch sind es nicht viele Programmpunkte, doch die Plattform wird stetig wachsen und sollte für alle Berliner zum ständigen Begleiter in der Corona-Quarantäne werden. Künstler und Veranstalter, die noch nicht dabei sind, können übrigens ihren digitalen Live-Termin auf der Plattform eintragen und so ein größeres Publikum erreichen.

Hinter dem Projekt steht der Berliner Senat. Auf der Webseite erklärt Kultursenator Klaus Lederer (Linke), warum eine Plattform wie Berlin(a)live notwendig ist: „Gerade in Zeiten erzwungenen „Unter-sich-Seins“ brauchen wir die Künste – und sei es digital. Sie sollen sichtbar sein, auffindbar sein, uns begleiten und unterstützen. Unser „digitaler Veranstaltungskalender“ Berlin (a)live hilft dabei. Er trägt Kultur für Alle zusammen und ermöglicht Solidarität durch Spenden.“

Wir müssen nicht auf Live-Erlebnisse verzichten

Armin Berger von der Agentur 3pc, die für die Umsetzung der Plattform verantwortlich war, fügt hinzu: „Wir müssen derzeit auf viele Freiheiten verzichten. Nicht aber auf Menschlichkeit, Austausch, Spaß, Kultur, Fantasie, nicht auf Live-Erlebnisse.“

Schaltet Euch bei Berlin(a)live ein und nehmt am Berliner Kulturleben teil, so wie Ihr es auch vor Corona gemacht habt. Die Streams aus der eigenen Stadt sind in diesen Zeiten der kulturelle Kitt, der uns alle zusammenhält!

Hier geht es zu Berlin(a)live: www.berlinalive.de


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