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Ausflugstipps

Brandenburgs Nordosten: Tipps für Barnim, Uckermark, Märkisch-Oderland & Oder-Spree

Unsere Ausflugstipps führen uns von den Nordwesten nach Brandenburgs Nordosten. Von Barnim in die Uckermark, nach Märkisch-Oderland und Oder-Spree: Wir wanderten, radelten und schlemmten uns durch die nordöstliche Gegend und geben euch hier Tipps, welche Ortschaften ihr besuchen solltet, wo ihr köstliche Verschnaufpausen einlegen oder einen längeren Aufenthalt planen könnt. Es erwarten euch weite Landschaften, ruhige Seen, verschlafene Dörfer und gemütliche Städtchen. Begebt euch auf einen Urlaub mit viel Entspannung, Aufregung und Wissenswertem.


Ab Küstrin auf dem Oder-Neiße-Radweg radeln

Unsere Radreise führte uns bis nach Schwedt zum Tabakbrunnen. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Brandenburgs Nordosten: Unsere Radreise führte uns bis nach Schwedt zum Tabakbrunnen. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Eigentlich beginnt der Oder-Neiße-Radweg in Tschechien, an der Quelle der Lausitzer Neiße, und führt sodann über 630 Kilometer bis zur Odermündung im Stettiner Haff. Für diese familienfreundliche Zweitagesradtour haben wir uns aber unsere Lieblingsetappen vorgenommen: den Oderbruch und das Untere Odertal. Unter anderem deshalb, weil sowohl der Ausgangort Küstrin-Kietz als auch unser Ziel Schwedt stündlich mit dem Regionalexpress bedient werden. Vor allem aber wegen der herrlichen weiten Landschaft.

Die Streckenführung: absolut logisch, einfach immer am Fluss entlang. Und auch wenn sich die Oder immer wieder gabelt. Egal, welchem Arm man folgt, es wird immer wunderbar. Wer für die eine Nacht – oder besser gleich zwei Nächte – kein Zelt mitnehmen will. Entlang des Weges finden sich immer wieder Unterkünfte.


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Abenteuer und Erholung mitten in Eberswalde

Viel Spaß und Erholung gibt es in Eberswalde. Foto: Agentur One/Stefan Esche
Viel Spaß und Erholung gibt es in Eberswalde. Foto: Agentur One/Stefan Esche

Einfach raus mit der Bahn nach Nordosten: Da liegt die Waldstadt Eberswalde, „Kulturhauptstadt“ des nordöstlichen Brandenburg und Tor zur Schorfheide. Mitten durch die Stadt zieht sich der Finowkanal als idyllisches naturnahes Revier fürs Stand-Up-Paddling, Kanufahren und anderen Wassersportarten – gut zu beobachten von der Stadtpromenade. Fast wie in Frankreich am Canal du Midi.

Am Ufer des ältesten nutzbaren Kanals Deutschlands liegt auch der Familiengarten mit Angeboten für die ganze Familie. Abenteuerpfade, Märchenlandschaft, Schafe und viel Platz für Sport bieten großen und kleinen Kindern Erholung und Spaß.

Übrigens sind die Wälder und Seen mit ihrer hohen Luft- und Wasserqualität an Sommertagen richtig erfrischend. Kommt raus und probiert‘s aus!


Das Theater am Rand besuchen und in der Randwirtschaft essen

In dem gemütlichen Theater am Rand in Zollbrücke könnt ihr interessante Theaterstücke erleben. Foto: Andreas Klug
In dem gemütlichen Theater am Rand in Zollbrücke könnt ihr interessante Theaterstücke erleben. Foto: Andreas Klug

Zwei Künstler, der Akkordeonist Tobias Morgenstern und der Schauspieler Thomas Rühmann (langjähriger Chefarzt der Sachsenklinik im ARD-Dauerläufer „In aller Freundschaft“), haben in Zollbrücke im Oderbruch ein bemerkenswertes freies Theater geschaffen.

Erzählt werden Welt- und Regionalgeschichte, Eintritt wird nicht verlangt: Die Zuschauenden zahlen nach der Aufführung, was ihnen das Kunsterlebnis wert war.

Zum Theater am Rand gehört zudem eine charmante Theaterkneipe, die durch die kulinarische Übernahme durch den Demeter-Betrieb Ökodorf Brodowin inzwischen auch lokal, saisonal und richtig lecker kocht. Wobei die angebotenen Gerichte nie überkandidelt daherkommen und auch die Radtourist:innen auf dem (beinahe) vorbeiführenden Oderradweg herrlich satt machen.


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Bäckerei Wiese: Sauerteigbrot mit dem Geschmack der Region

Den Bäcker:innen bei der Arbeit zuschauen: Das könnt ihr bei der Privatbäckerei Wiese in Eberswalde. Foto: Wiese
Den Bäcker:innen bei der Arbeit zuschauen: Das könnt ihr bei der Privatbäckerei Wiese in Eberswalde. Foto: Wiese

Bei der Bäckerei Wiese in Eberswalde wird echte Handwerkskunst gelebt und gepflegt. Hier findet ihr leckeren Kuchen, guten Kaffee und frisch belegte Brötchen. Außerdem werden Natursauerteigbrote ohne Backhefe in BIO-Qualität gebacken. Die Brote sind saftiger, bekömmlicher und länger haltbar.

Die Sauerteige werden in der Backstube selbst hergestellt, gepflegt und gehegt, und tragen zu einem besonderen, mild-saurem Brot-Aroma bei. Außerdem wird Wert auf regionale Wertschöpfungsketten gelegt. Die Bäckerei arbeitet mit hochwertigen, altbewährten, aber längst vergessenen Getreidearten wie dem Lichtkornroggen, der auf dem Familien-Ackerland angebaut und nicht weit entfernt vermahlen wird.

Die Rohstoffe bezieht die Bäckerei gern direkt vom Bauernhof nebenan und zahlt dafür faire Preise. In der gläsernen Backwerkstatt könnt ihr den Bäcker:innen beim Herstellen der Produkte zuschauen und mehr über die Backkunst aus Brandenburg erfahren.


Den Demeter-Hof Stolze Kuh in Stolzenhagen besuchen

Geradezu verwunschen sieht die Weide des Bio-Hofs Stolze Kuh in der Morgendämmerung in Brandenburgs Nordosten aus. Foto: Imago/Tagesspiegel
Geradezu verwunschen sieht die Weide des Bio-Hofs Stolze Kuh in der Morgendämmerung in Brandenburgs Nordosten aus. Foto: Imago/Tagesspiegel

Anja und Janusz Hradetzky betreiben ihren Hof Stolze Kuh mit größter Leidenschaft ausschließlich mit Zweitnutzungs-Rinderrassen, darunter Angler Rinder alter Zuchtrichtung und Tiroler Grauvieh. Obwohl die Milchwirtschaft mit eigener Hofläserei eine große Rolle spielt, wachsen Kälbchen bei ihren Müttern auf der Weide auf.

Seit 2020 ist der Demeter-Hof Demonstrationsbetrieb Ökologischer Landbau, Interessierte können hier regelmäßig an Seminaren, etwa zum Kuhflüstern, und an Weidebesuchen teilnehmen.

Die Hofprodukte gibt es auch online. Charmanter ist aber der in der Sommersaison täglich geöffnete Hofladen mit der Kasse des Vertrauens. Unser Tipp: Unten am Oderufer in Stolzenhagen gibt es den passenden Wohnmobilstell- und Grillplatz für die Würste und das Fleisch von der Stolzen Kuh.


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„Lieben und rühren“ für handgearbeitete Seifen, Shampoos, Cremes und mehr

Handgemachte Naturkosmetik von Anke Thoma ist längst weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Foto: Klaus Sieg
Handgemachte Naturkosmetik von Anke Thoma ist längst weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Foto: Klaus Sieg

Hinter dem Hofladen von Anke Thoma kommen nur noch Äcker, Wiesen und Wälder. In der Uckermark in Brandenburg stellt sie einzigartige feste Shampoos, Naturseifen, Cremes und Badepralinen her, die vor Ort auch ausgiebig beschnuppert und getestet werden können.

„Manufaktur kommt von Handarbeit“, sagt Anke Thoma. Für alles andere wären ihre Zutaten viel zu schade. Ob Karitébutter, Arganöl, Hanföl, Kakaobutter oder Rosenblütenwachs – alles ist von allerhöchster Qualität, überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau und manchmal sogar aus dem eigenen Garten.

Konsequent nachhaltig sind auch die Verpackungen. Am beliebtesten sind die festen Shampoos in 15 verschiedenen Sorten. Angefangen hat Anke Thoma allein in ihrer Küche. Heute beschäftigt sie 19 Mitarbeiter:innen. Was ist das Rezept für dieses kleine Wirtschaftswunder in der Provinz? „Lieben und rühren“, sagt Anke Thoma.


Vom Aussichtsturm Stützkow bis nach Polen blicken

Der Aussichtsturm Himmelsleiter zeigt euch einen Blick auf den Nationalpark Unteres Odertal. Foto: Imago/Reiner Zensen
Der Aussichtsturm Himmelsleiter zeigt euch einen Blick auf den Nationalpark Unteres Odertal. Foto: Imago/Reiner Zensen

Der Nationalpark Unteres Odertal erstreckt sich grenzüberschteiend entlang der Oder vom Oderbruch bis nach Polen vor die Tore Stettins. Das dazugehörige Besucherzentrum Nationalpark-Haus befindet sich im ehemaligen Schafstall des Criewener Schlosses zwischen Stolzenhagen und Schwedt. Und im Laden des Nationalparks gleich nebenan bekommt man auch Kartenmaterial für eigene Entdeckungstouren zu Fuß und mit dem Fahrrad.

Der Lenné-Park des Criewener Schlosses ist ebenfalls sehenswert. Radelt man indes weiter gen Norden, kommt man bald zu einer weitblickenden Holzarchitektur, dem Aussichtsturm Stützkow, von dessen Plateau aus man die Weite und den Reichtum des Unteren Odertals erst so richtig begreift.


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Cider aus der Uckermark: Gutshof Kraatz macht aus alten Obstsorten komplexe Weine

Hier auf der Terrasse des Gutshofs Kraatz könnt ihr die selbstgemachten Cider probieren. Foto: Gutshof Kraatz
Hier auf der Terrasse des Gutshofs Kraatz könnt ihr die selbstgemachten Cider probieren. Foto: Gutshof Kraatz

Edda Müller und Florian Profitlich betreiben eine Kelterei mit einem eigenen Restaurant in einer großen, alten Scheune eines ehemaligen Gutshofes in der Uckermark: Den Gutshof Kraatz.

Für ihre leckeren Getränke ernten sie die alten Obstbestände der Uckermark und verarbeiten die Äpfel, Birnen, Quitten und Pflaumen zu wunderbaren Weinen, Sekten, Seccos, Cider und Säften, die inzwischen weit über die Uckermark hinaus für ihre Geschmacksdichte und Komplexität bekannt sind.

Im Restaurant wird aus den besten Zutaten der Region frisch gekocht. Die Weinschänke mit Café und Hofladen ist von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.


In der Natur aufwachen im Kulturhafen in Groß Neuendorf

Café mit Aussicht: Der Verladeturm steht wie ein Leuchtturm vor dem Flussbett der Oder. Foto: Imago/imageBROKER/Oliver Gerhard
Café mit Aussicht: Der Verladeturm steht wie ein Leuchtturm vor dem Flussbett der Oder. Foto: Imago/imageBROKER/Oliver Gerhard

Zuerst fangen die Vögel an zu singen. Dann schält sich ganz langsam der Fluss aus der Morgendämmerung, im selben Tempo, wie sich die Sonne über den Horizont schiebt. Breit und trääge strömt die Oder im ersten Licht des Tages vorbei. Ein Augenblick von zeitloser Schönheit, der das frühe Aufwachen wert ist – zumal man ihn noch eingekuschelt vom Bett aus genießen kann, wenn man in einem der Güterwaggons im „Kulturhafen Groß Neuendorf“ im Oderbruch übernachtet.

Nur wenige Schritte vom Fluss entfernt stehen dort drei Waggons, die der Berliner Architekt Jens Plate zu Ferienwohnungen umgestaltet und ihnen auf der Ostseite, die zur Oder und nach Polen hinüber blickt, bodentiefe Fenster verpasst. Im Verladeturm nebenan gibt es zudem ein Café und eine Ferienwohnung.


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Ins Freie: Entdeckt das Sommerprogramm auf Schloss Neuhardenberg

Vom 31. Juli bis 14. August: Open-Air-Programm u.a. mit John Scofield, Pascal Schumacher und Sarah McKenzie. Foto: Fotokraftwerk
Vom 31. Juli bis 14. August: Open-Air-Programm u.a. mit John Scofield, Pascal Schumacher und Sarah McKenzie. Foto: Fotokraftwerk

Mit dem Ruf „Ins Freie!“ lädt die Stiftung Schloss Neuhardenberg vom 31. Juli bis 14. August 2022 bereits in dritter Auflage zu ihrem Sommerprogramm im Schlosspark.

Den Auftakt macht der Großmeister des internationalen Gitarren-Jazz John Scofield. Sein Stil ist mittlerweile unverzichtbarer Teil der Jazzgeschichte und hat zahllose junge Musiker:innen beeinflusst. In Neuhardenberg tritt das John Scofield Quartet am 31. Juli um 19 Uhr mit seinem Projekt Yankee Go Home auf.

Die australische Sängerin, Pianistin und Komponistin Sarah McKenzie ist am 7. August um 19 Uhr zu Gast auf Schloss Neuhardenberg: vor Regen geschützt unter dem Bogendach inmitten von Lennés malerischem Landschaftspark lädt sie zusammen mit Jacques Morelenbaum und Romero Lubambo zu einer entspannten Bossa-Nova-Nacht mit zeitlos schönen, entspannt-lässigen brasilianischen Klängen.

Das vollständige Programm findet ihr unter www.schlossneuhardenberg.de

  • Stiftung Schloss Neuhardenberg Schinkelplatz, 15320 Neuhardenberg, 033476 – 600 750, Tickets gibt es unter schlossneuhardenberg.de

Mehr Brandenburg erleben

Ihr kennt den Nordwesten Brandenburgs noch nicht? Hier lest ihr unsere Tipps für Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Und wenn ihr mehr im Nachbarbundesland unternehmen wollt, dann stellen wir euch Bauernhöfe in Brandenburg vor, auf denen ihr Urlaub machen könnt. Ganz in der Nähe findet ihr sicherlich einen (oder mehrere) der 12 Naturparks und Biosphärenreservate in Brandenburg, die wir empfehlen. Für die richtige Abkühlung sorgen übrigens diese Freibäder in Brandenburg: Badespaß abseits vom Großstadttrubel. Noch viel mehr Tipps findet ihr in unserer Brandenburg-Rubrik.

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