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Cinebrasil zeigt im Babylon Mitte neue und bewährte Filme aus Brasilien

Bunt trotz Bolsonaro: Feliz aniversário! Cinebrasil feiert seinen 15. Geburtstag

Tungstenio, Foto: Produktion / Cinebrasil

2005 präsentierte Sidney Martins erstmals aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme aus seiner Heimat. Zum Jubiläum blickt cinebrasil nun in einer Retro­spektive auf die Filme zurück, die am besten angekommen waren. Darunter sind „Mutum“, das berührende Spielfilmdebüt von Sandra Kogut, und Andrucha Waddingtons Mehrgenerationen-Porträt „Casa de Areia“ („Das Haus aus Sand“).

Doch viele Filme sind der rechtspopulistischen Regierung Jair Bolsonaros ein Dorn im Auge. Die staatliche Filmförderung wurde für 2020 um fast die Hälfte gekürzt, Bolsonaro will einen „ideologischen Filter“ für die Vergabe von Geldern einführen. Der offen homophobe Präsident will LGBTQ-Inhalte nicht mehr fördern, womit Filme wie „Praia do Futuro“ (10. cinebrasil) nicht mehr gedreht werden könnten.

Der Eröffnungsfilm „Tungstênio“ von Heitor Dhalia basiert auf der Graphic-Novel von Marcello Quinthanilha, in der am Strand vom Salvador da Bahia vier Lebensgeschichten miteinander verwoben werden. Fünf weitere neue Spielfilme und fünf Dokus werden beim Festival gezeigt, darunter auch „O Beijo no Asfalto“ („Der Kuss auf dem Asphalt“) von Murilo Benício, eine Neuverfilmung des Theaterklassikers von Nelson Rodrigues mit Lázaro Ramos. Der hatte seinen Durchbruch als Transvestit in „Madame Satã“ , also einem der Filme, die Bolsonaro empören. Gut so.

Cinebrasil 23.–28.1, Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, Mitte, www.cinebrasil.info

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