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Digitale Infrastruktur

Corona-Angst: Netflix kündigt eine „Bremse“ an

Update: Am Freitag (20. März) hat Netflix entschieden, die Datenrate für das Streamen von Filmen und Serien in Europa zu reduzieren. Man wird alsso alles schauen können, nur eben in einer schlechteren Bild- und Tonqualität.

Die Angst vor Corona geht um. Sollte Netflix abgeschaltet werden, hört für viele der Spaß so richtig auf. Doch werden unsere Netze die Belastung aushalten oder steht uns eine analoge Quarantäne bevor?

Netflix und Corona. Der Konzern hat eine "Bremse" angekündigt, dadurch wird das Streamen von Filmen und Serien in schlechterer Qualität erfolgen.
Corona ohne Netflix? Für viele Berliner ist das unvorstellbar. Foto: imago images / Hans Lucas

Videokonferenzen, Software-Downloads, Chats, Streaming, Online-Spiele, dazu das ganz normale Surfen im Netz, E-Mails und soziale Medien. Nicht nur in Zeiten von Corona geht ohne das Internet gar nichts. Doch seit das öffentliche Leben in Berlin und anderswo quasi still steht, die Schulen, Bars und Grenzen dicht sind und man außer zur Arbeit oder in den Supermarkt zu fahren, am besten zu Hause bleiben sollte, ist das Internet eine geradezu lebensnotwendige Energiequelle geworden. Es unterhält uns, es erlaubt uns mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, es hilft uns bei Erledigungen und es bringt uns die neusten Nachrichten ins Haus.

Etwa, dass in der Schweiz womöglich Netflix abgeschaltet wird. Dort wurden in den ersten Märztagen bereits dreimal so viele Telefongespräche geführt wie im Vormonat. Auch der Datenverkehr ist sprunghaft gestiegen. In Deutschland dürfte die Entwicklung nicht wesentlich anders ablaufen. Die „Bild“-Zeitung titelte am 18. März dazu: „Hält das Internet in der Coronakrise durch?“ und gibt gleich Entwarnung. Noch ist die Belastung der Netze nicht kritisch, sagt ein Sprecher der Deutschen Telekom. Das lässt aufatmen. Bei der Telekom existiert ein spezielles Protokoll, das im Falle von Krisen, wie der Corona-Pandemie, aktiviert wird und wichtige Infrastruktur am Laufen hält.

Engpässe wird es wohl immer wieder geben

Damit sind Krankenhäuser, Feuerwehr, Energieversorger und Behörden gesichert. Das ist vielleicht auch etwas wichtiger, als dass man sich in gemütlicher Sofa-Quarantäne die neuste Staffel von „Sex Education“ oder „Babylon Berlin“ zieht. Der Versorger Vodafone versichert, dass es mit der Breitband-Lieferung keine Probleme geben sollte, selbst wenn die Nutzung seit den bundesweiten Schulschließungen stark gestiegen sei.

Doch Engpässe wird es wohl immer wieder geben, zumindest lokal und zeitweilig, und das Streamen wird nicht immer möglich sein. Bereits am Dienstag (17. März) konnten einige Kollegen aus der Redaktion nicht auf Netflix zugreifen, bei anderen versagte Amazon Prime. Das könnten von Corona unabhängige Probleme sein, aber die Schwierigkeiten werden sich häufen. Sollte das Netz kurzzeitig ausfallen, ist das ohnehin nicht gleich der Weltuntergang. Man kann sich schließlich auch in den eigenen vier Wänden mit Dingen jenseits der Bildschirme beschäftigen. Etwas analoger darf das Leben ruhig werden.


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