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Corona: Sozialleben 2.0 – so funktionieren Watch Party, Google Hangouts und Co.

Abends allein auf dem Sofa statt mit den Freunden in der Bar? Der Trend geht zur Videokonferenz. Denn nur, weil uns nicht mit anderen Menschen umgeben sollen, heißt das nicht, dass wir uns sozial völlig isolieren müssen. Corona? Sozialleben 2.0!

Zum Glück bietet die Technik seit Jahren viele Möglichkeiten, auch ohne direkten Kontakt in Bild und Ton zusammen zu kommen. Und auch viele Optionen, sich digital miteinander zu beschäftigen – wie wäre es mit einem Gemeinschaftsroman? Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen.

Corona und das Sozialleben 2.0: Fläschchen auf und chatten? Die neue Form des Beisammenseins... Foto: Iamgo/Westend61
Corona und das Sozialleben 2.0: Fläschchen auf und chatten? Die neue Form des Beisammenseins… Foto: Iamgo/Westend61

Unsere Vorschläge – weit über ein paar WhatsApp-Gruppen und ein bisschen Videotelefonie per Skype hinaus.

Corona und Sozialleben: Zusammen Filme gucken

Natürlich gibt es die Möglichkeit, einfach Fernsehen zu gucken und dabei zu telefonieren. Komfortabler geht es mit einigen Online-Lösungen. Schon länger erlaubt es Facebook, eine „Watch Party“ zu schmeißen. Wer in das Posting-Fenster klickt, kann dort den Punkt „Watch Party“ auswählen. Dann läuft das Video auf der Pinnwand – und Freunde können mitschauen/diskutieren. Ein Erklärvideo:

https://www.facebook.com/facebookwatch/videos/1994043637558888/

Watch2Gether ist eine Alternative, die zum Beispiel auch mit YouTube funktioniert. Auch hier schalten sich die angemeldeten Benutzer zusammen und sehen Videos, können diese auch diskutieren. Geht auch mit Vimeo, Dailymotion und Soundcloud, also zum gemeinsamen Musik hören.

Wer Netflix-Accounts hat und mit Chrome surft, kann das Add-On NetflixParty nutzen. Hier kann man andere Nutzer einladen und gemeinsam einen Film gucken und dabei chatten. Allerdings muss auch wirklich jeder Teilnehmer bei Netflix angemeldet sein.

Corona: Professionelle Meeting-Programme und kostenlose Alternativen

Dann gibt es noch professionelle Meeting-Programme, wie zum Beispiel Zoom, die in ihren simplen Ausführungen auch kostenlos sind und dann zum Beispiel 40-minütige Konferenzen erlauben. Ganz einfach geht es über Google Hangouts. Ein Nutzer eröffnet einen Videochat-Raum und verteilt den Link. Andere können dieses dann direkt betreten.

Und was tun mit den Freunden im Videochat? Pantomime zum Beispiel. Gemeinsam Choreografien erfinden. Die Lage der Nation besprechen. Oder einfach einen Wein aufziehen. Denn wer per Videocall trinkt, trinkt wenigstens nicht allein.

via GIPHY

Noch eine Möglichkeit? Gemeinsam Sport machen! Reihum machen alle zugeschalteten Video-Caller eine Übung vor, die dann alle gemeinsam wiederholen. Isolation muss nicht einsam sein. Und vor allem nicht dick machen (weil das Fitnessstudio zu hat). Ein paar Sport-Tutorials haben wir hier zusammengestellt.

Sozialleben in Zeiten der Corona: Auf Distanz und doch zusammen. Schooling per Skype.
Corona, und trotzdem sozial: Susan Jensen ehemalige Lehrerin, bringt chinesischen Kindern Englisch bei. Die Technik lässt sich aber auch für Schabernack mit Freunden nutzen. Foto: Imago/ZUMA

Gemeinsam Kunst schaffen

In Applikationen wie https://sketch.io/sketchpad/ kann man am Rechner (beziehungsweise auf Tablets) digitale Kunstwerke schaffen und diese einfach weiterleiten an Freunde, die sie dann weiter bearbeiten können. So entstehen Kunstwerke, gemeinsam erschaffen.

Möglich ist auch, sich bei einer Fotobuch-Seite anzumelden und mit der Gestaltung zu beginnen – den Login dann mit Freunden zu teilen und reihum die liebsten Fotos einzufügen. Oder die peinlichsten. Oder welche auch immer. Die meisten Anwendungen erlauben es den Nutzern, die Fotos hochzuladen, sodass alle mitarbeiten können. Allerdings ist nicht jede Software wirklich darauf ausgelegt – erst einmal probieren, dann mit der Gestaltung beginnen.

Aber natürlich geht es auch anders, auf dem klassischen Weg. Zum Beispiel Quilts produzieren: Gemeinsam die Maße für die einzelnen Vierecke (oder Dreiecke) festlegen und zu Hause kreativ werden. Irgendwann dürfen wir ja wieder raus – und dann kommt zusammen, was zusammen gehört.

Fortsetzungsgeschichten schreiben

Google hat mittlerweile einige Möglichkeiten, im Team zu arbeiten. Neben Hangouts, in denen man wie bei vielen anderen oben aufgeführten Alternativen einfach Konferenzen mit mehreren Menschen abhalten kann, gibt es zum Beispiel das Schreibprogramm „Google Docs“ – quasi ein internetbasiertes Word. Toll: Einfach mal ein neues Dokument öffnen, ein paar Absätze schreiben und dann Freunde einladen. Jeder schreibt abwechselnd ein paar Sätze oder eine Seite. So entsteht vielleicht nur ein abenteuerliches Roman-Chaos, vielleicht aber auch der nächste große Bestseller.

Und wer sich mit dem Fiktionalen schwer tut: Es lässt sich ganz Nähe in einer Zeit der Distanz erzeugen, wenn ein paar Leute gemeinsam je nach Laune in einem Dokument Gedanken und Erlebnisse aus einer besonderen Zeit niederschreiben. Ein Corona-Tagebuch mit dem Freundeskreis. Das sich, wenn es irgendwann doch wieder besser wird, als Erinnerung an den Ausnahmezustand eignet.

Falls es doch eher klassische Literatur sein soll – diese 100 Berlin-Romane sollte jeder lesen. Allerdings machen die Buchgeschäfte wohl bald dicht: Alle Corona-Entwicklungen in Berlin im Live-Blog. Neun andere Ideen, was ihr mit der neugewonnen Zeit anstellen könnt. Und wer jetzt ins Home Office muss – das sind goldene Regeln dafür.

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