Spionagetrhiller 

„Die Agentin“ im Kino

Diane Kruger hält als „Die Agentin“ einen komplizierten Film zusammen

Foto: Kolja Brandt

Ein Agentenfilm, das Drama einer Frau zwischen den Stühlen, ein Thriller? Yuval Alders „Die Agentin“ ist all das, versucht viel über die verborgene, zynische Welt der Geheimdienste zu erzählen, dazu auch noch ins Wespennest des Nahost-Konflikts zu stechen – und wird von Diane Kruger zusammengehalten. Ähnlich wie zuletzt in „Aus dem Nichts“ ist es erneut das einst belächelte Ex-Model, das eine bemerkenswert ­runde, reife Performance abliefert.

Kruger spielt Rachel, eine im Ausland aufgewachsene Deutsche, die vor Jahren von britisch-jüdischen Agenten Thomas (Martin Freeman) für den israelischen ­Geheimdienst Mossad rekrutiert ­wurde. Als Frau ohne Heimat wirkt ­Rachel wie die ideale Undercover-Agentin, die nach Teheran geschickt wird. Im Iran wird sie auf den Geschäftsmann Farhad (Cas Anvar) angesetzt, der mit Elektronik handelt, die möglicherweise auch im ­Nuklear-Programm des Landes verwendet werden. Unweigerlich verliebt sich Rachel in Farhad.

Was sich im Ansatz liest wie ein ­potenzieller John-le-Carré-Stoff, ent­wickelt sich bald hier hin, bald da hin. So recht scheint sich der israelische ­Regisseur Yuval Alder in seiner ersten internationalen Produktion nicht entscheiden zu können, ob er einen psychologischen Thriller drehen möchte oder doch einen Actionfilm. Im Zweifelsfall verlässt er sich daher auf die Präsenz von Diane Kruger, was „Die Agentin“ zu einem soliden, wenn auch unspektakulären Film werden lässt.

Die Agentin USA/ISR 2019, 116 Min., R: Yuval Alder, D: Diane Kruger, Martin Freeman, Cas Anvar, Start: 29.8.

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