Konzerte & Party

Die Felsen-Pamina

Christiane Karg ist eine der profiliertesten Sängerinnen ihrer Generation

Teil der rosa Bonbonnière des Konzerthauses: Christiane Karg
Foto: Gisela Schenker

Konzert Wir wollen hier nicht so weit gehen, eine Phalanx der Guten zu beschwören, denen in Kunstsachen strikte Hörigkeit zu beweisen wäre. Dennoch ist jedes Konzert, in dem der französische Bratschist Antoine Tamestit auftritt (Schüler der Berliner Viola-Legende Tabea Zimmermann), das Hingehen wert. Kurz gesagt, ist er der musikalischste, technisch beste und sachdienlichste Virtuose auf weiter Flur. Diesmal spielt er sogar nur zur Unterstützung einer Sopranistin; etwas, wozu sich alle anderen Solisten seines Rangs zu schade wären.

Freilich ist die zweite Stimme von Schuberts „Hirt auf dem Felsen“ so wichtig, dass man dafür einen vorzüglichen Solisten braucht. Komponiert für Gesangsstimme, Klarinette und Klavier, ist die Version mit Bratsche (statt Klarinette) selten. Hinzu kommen Werke des georgischen Krypto-Tonalen Gija Kantscheli sowie des aus Berlin stammenden Gershwin-Freundes Charles Loeffler. Und noch mehr Schubert.

Sopranistin Christiane Karg sorgte als „Zauberflöten“-Pamina bei den Salzburger Festspielen letztes Jahr für Aufsehen. Sie zählt zu den profiliertesten Lieder-Sängerinnen ihrer Generation. Das Konzert gehört zur Reihe „Ein Abend mit…“ – präsentiert also eine stark persönliche Auswahl. Dass am Klavier der schottische Begleiter Malcolm Martineau sitzt, unterstreicht die Erstrangigkeit des Termins in der unabwendbar rosa Bonbonnière des Konzerthauses. Geht im Berlin-Getümmel leicht unter. Soll aber nicht. KLK

Konzerthaus (kleiner Saal) Gendarmenmarkt, Mitte, Do 27.6., 20 Uhr, 25–35 €

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