„Der ewige Krieg unserer Eltern ist dabei, unser Krieg zu werden.“ Mit diesem Satz erweist sich das animierte Wikingerabenteuer „Drachenzähmen leicht gemacht“ als zeitlos bedeutsam und sogar auf den „war on terror“ anwendbar. Denn wirkte am Anfang das Bombardement der hoch aufragenden Stadt nicht wie eine 9/11-Anspielung? Und der vermeintlich gefährliche Nachtschattendrache, der sich dann als sensibel und verletzlich erweist – ist er figurativ nicht den verschleierten Frauen aus „Persepolis“ nachempfunden? Wie auch immer: Vom kleinen Hicks, einem Nerd unter den Nordmännern, jedenfalls lässt er sich domestizieren; und am Ende führt er sogar ein Drachenkommando an, das dem Oberdrachen in seiner Bergfestung den Garaus macht. Ob das kurzweilige Schlachtengetümmel mit zivilen Zwischentönen und dreidimensionalen Showeffekten auch die lieben Kleinen inspiriert? Und mit den Drachen eine Produktlinie etabliert, die in den Kinderzimmern mit den Dinos eine friedliche Koexistenz führt? Diese Schlacht wird auf der nächsten Spielwarenmesse entschieden.
Text: Jörg Schöning
tip-Bewertung: Annehmbar
Orten und Zeiten: „Drachenzähmen leicht gemacht“ im Kino in Berlin
Drachentöten leicht gemacht (How to Train Your Dragon), USA 2010; Regie: Chris Sanders, Dean DeBlois; Farbe, 103 Minuten
Kinostart: 25. März
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