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Filmporträt

„Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf“ im Kino

Dass Mario Adorf ein talentierter Erzähler ist, hat er in mehreren Büchern unter Beweis gestellt, auch dieser Porträtfilm profitiert davon

Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf, Foto: Coin Film / NFP

In einer Karriere, die mittlerweile über 60 Jahre andauert, hat Mario Adorf sich dem zeitgenössischen Publikum in ganz unterschiedlichen Rollen gezeigt: als kranker Frauenmörder Bruno Lüdcke in „Nachts wenn der Teufel kam“, der 1957 seinen Durchbruch markierte, über den Bösewicht Santer, der in „Winnetou – 1. Teil“ (1963) Winnetous Schwester erschoss und damit zum Hassobjekt einer ganzen Generation junger Kinogänger (den Verfasser eingeschlossen) wurde, die zahlreichen Auftritte in Polizei-, Gangster- und Westernfilmen während seiner mehr als zehnjährigen Zeit in Rom und seine Rückkehr nach Deutschland, etwa als unangenehmer Kommissar Beizmenne, der in „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ Angela Winkler unerbittlich ins Verhör nimmt, bis zum Auftritt als provinzieller, aber großkotziger Generaldirektor Haffenloher in Helmut Dietls Fernsehereignis „Kir Royal“, wo er den denkwürdigen Satz spricht: „Ich scheiß Euch mit meinem Geld zu!“

Dass Mario Adorf ein talentierter Erzähler ist, hat er in mehreren Büchern unter Beweis gestellt, auch dieser Porträtfilm profitiert davon. Mit Senta Berger erinnert er sich an die Dreharbeiten zu Sam Peckinpahs „Sierra Charriba“, sein erstes Hollywood-Engagement – und dass er keine Lust verspürte, danach eine Nische als Mexikaner zu besetzen. Er sucht Orte auf, die für ihn wichtig waren und plaudert mit großer Offenheit. Ein höchst sympathischer Mensch, ganz anders als so viele seiner früheren Rollen.

Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf D 2019, 96 Min., R: Dominik Wessely; D: Mario Adorf, Senta Berger, Margarethe von Trotta, Start: 7.11.

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