Thriller 

„Escape Room“ im Kino

Aus Spaß wird Ernst: Einfach nur raus, und zwar lebend

Sony Pictures

Noch während die zufällig zusammengewürfelte Gruppe auf die Anmeldung wartet, hat das Spiel schon begonnen. Der spielerfahrene Danny merkt als erster, dass bereits der Empfangsraum in dem anonymen Chicagoer Geschäftshochhaus das erste ­Zimmer ist, aus dem er, Zoey, Jason, Ben, Amanda und Mike entkommen müssen. Nachdem sie beinahe bei lebendigem Leib gegrillt wurden, stehen sie plötzlich in einer eiskalten Winterlandschaft. Schon bald ­fordert das Spiel ein erstes Opfer. In echt. Und die verbliebenen „Spieler“ müssen bei wachsender Panik verflixt knifflige Rätsel lösen, um der jeweils nächsten tödlichen Falle zu entwischen.

Nach einer etwas umständlichen Einführung funktioniert Adam Robitels Thriller wie ein echter Escape Room, bei dem man rasch froh ist, bloß Zuschauer zu sein. Denn der Film bedient sich nicht nur bei Klassikern von „Alice im Wunderland“ bis „Final Destination“, sondern erinnert dramaturgisch auch an „Cube“ oder „Saw“.

Dankenswerterweise setzt er dabei nicht auf Splatter, sondern Spannung – und auf eine staunenswerte Ausstattung. Die Szenen im Winterwald oder in der auf dem Kopf stehenden Kneipe wirken, und auch die Charaktere erfahren – teilweise per Rückblenden – etwas Tiefe. So darf auch verraten werden, dass die Teilnehmer letztendlich doch etwas verbindet, und dass Meister Wootan Yu wohl noch nicht am Ende seiner sadistischen Einfälle ist. ­„Escape Room“ ist eine vergnügliche Achterbahnfahrt, ein Thriller ohne übertriebenen Anspruch, Kintopp der angenehm unblutigen Art. Let’s play again …

Escape Room USA 2018, 99 Min., R: Adam Robitel, D: Taylor Russel, Logan Miller, Jay Ellis, Start: 28.2., 33355

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