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Cocktailbar The Gibson: „Auch unsere Drinks sind herzhaft“

Die Cocktailbar The Gibson erweitert die Dimensionen des guten Geschmacks. Das neue Barprojekt ist aus London nach Berlin gekommen, und jeder Drink weckt hier die Neugierde auf einen weiteren.

The Gibson serviert Cocktails, bei denen man ins Grinsen kommen kann. Foto: Ben Fuchs

The Gibson: Erst London, dann Berlin

Wenn an den Tisch ein mit bunten Federn geschmückter Pfau aus petrolfarbenem Porzellan kommt, in dem sich ein exzellenter Cocktail verbirgt – dann beginnt der Abend auch für die seriösesten Cocktailconnaisseusen mit einem breiten Grinsen. So geschehen im The Gibson in der Stresemannstraße. Dem neuesten Barprojekt von Omer Gazit und Aviran Avidan, denen Berlin bereits die Bellboy Bar zu verdanken hat. Hinzu kommt Marian Beke, der bereits das preisgekrönte Gibson in London betrieben hatte. „Unser Mietvertrag lief aus, also mussten wir nach zehn Jahren schließen,“ erzählt Beke. Der Übergang zum neuen Projekt in Berlin sei fließend gewesen, die neue Location neben dem vibrierenden Levante-Restaurant Berta schnell gefunden.

„Wir machen es quasi andersrum: erst London, dann Berlin,“ sagt Gazit. „Berlin ist das nächste große Ding und es ist aufregend, dabei zu sein.“ Eine Untertreibung. The Gibson ist nicht nur dabei, sondern trägt dazu bei. Es geht schon los beim Wasser, das in Karaffen in Fischform kommt und immerzu aufgefüllt wird. Es schmeckt leicht nach Rose und soll den Gaumen erfrischen und erweitern. Gleiches gilt für die Gewürzgurke, die mit Schweinebauch-Crunch garniert ist. „Unser Fokus liegt auf Gepickeltem,“ erklärt Beke. „In der Küche ist herzhaft-umami der populärste Geschmack. Das haben wir auf die Bar übertragen – auch unsere Drinks sind herzhaft.“

Martini mit gepickelter Zwiebel

So liegt im The Gibson (18 Euro), dem Martini des Hauses, eine doppelt gepickelte Zwiebel, dazu kommen zwei weitere, denn, so die Trinkanweisung: Erst eine Zwiebel, dann ein Schluck Martini, dann ein Stück Parmesan, um den Alkohol abzupuffern. Der Londoner Liebling überzeugt auch die Berlinerin. Der Hobby Mule (19 Euro) kommt in einem Birkenstamm und schmeckt so, wie man es bei der üppigen Natur-Dekoration erwartet: nach Wald, Blättern und Erde auf die gute Art.

Auch bei den vier alkoholfreien Cocktails war man einfallsreich, so brennt das Team selbst den Alkohol aus einem Cognac, damit die buttrig-rauchige Süße nicht verschwindet, und besorgte sich für einen anderen Drink „Mad Honey“ aus dem Himalaya, der CBD-ähnlich wirkt. „Davon gibt es pro Gast nur einen“. Kein Problem, denn jeder Drink weckt die Neugier, noch einen weiteren zu probieren.

  • The Gibson Stresemannstr. 95, Kreuzberg, So–Do 18–3, Fr–Sa 18–4 Uhr geöffnet (ab 23 Jahre), Website

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