Gastrotipp

Wax On: Drinks mit Tiefgang in der preisgekrönten Bar

Unsere Autorin hat 2022 das Wax On besucht und findet: Die Bar ist ein aufgeregtes Meisterstück. Mit ihrer Einschätzung ist sie nicht allein: Das Lokal, betrieben von Sam Orrock, Damien Guichard und der direkt als „Newcomerin des Jahres“ ausgezeichneten Manon Baux erhielt den Titel „Neue Bar des Jahres“ der Mixology-Bar-Awards 2023, 2024 nun die höchste Auszeichnung: „Bar des Jahres“.

Das Wax On bewegt sich im Spannungsfeld zwischen kuratiertem Schwips und legerer Trunkenheit.
Das Wax On bewegt sich im Spannungsfeld zwischen kuratiertem Schwips und legerer Trunkenheit. Foto: Wax On

Wax On: Im Vordergrund stehen die Drinks

Sie ist lebendig in Berlin, die gehobene Barkultur, wo Mixologen mit heiligem Ernst komplexe Drinks bauen. Und natürlich auch die Barkultur, die alles andere als gehoben sein möchte: einfache Longdrinks, Bier aus der Flasche, gut is’. Und dazwischen, im Spannungsfeld zwischen kuratiertem Schwips und legerer Trunkenheit: das Wax On auf der Weserstraße.

Es ist die neue Bar von Sam Orrock, den manche aus dem Truffle Pig, nur wenige Straßenecken weiter, kennen dürften. Dort hat sich auch das übrige Team zusammengefunden: Damien Guichard und Rose-Manon Baux.

Um ein Missverständnis auszuräumen: Trotz des Namens, der bei Musikliebhaber:innen Erinnerungen an Vinyl wecken dürfte, und schwarzen Schallabsorbern an den abgezogenen Wänden handelt es sich hier nicht um eine Listening Bar. Die Musikauswahl ist zwar trotzdem geschmackvoll, im Vordergrund stehen aber die Drinks.

Ungewöhnliche Zutaten, zeitaufwendige Praktiken

Hübsch und irgendwie schick: das Wax On. Foto: Susan Schiedlofsky

Auf der Karte stehen acht regelmäßig wechselnde Specials, vier davon Highballs, vier klassisch servierte Cocktails, alle für faire 10 Euro. Möglich wird der Preis trotz des Einsatzes teilweise ungewöhnlicher Zutaten (selbstgepflückte Feigenblätter! Geklärter Bananensaft!) und zeitaufwendiger Praktiken (Zentrifuge! Kaltauszüge! Rotationsverdampfer!) durch den Fokus auf fassgelagerte Drinks, die sich gut vorbereiten lassen.

An Kreativität mangelt es dabei nicht, exemplarisch etwa der Old Fashioned, der hier ganz und gar nicht klassisch daherkommt und dem Scotch saftige Erdbeere und samtige Erdnussbutter zur Seite stellt. Das Ergebnis? Schmeckt wie eine Praline. Im besten Sinne. Oder der House Sour, dessen Schaumkrone mit der frischen Säure von Joghurt – sowieso eine unterschätzte Cocktailzutat – klassisch und unerhört zugleich wirkt.

Natürlich kann auch off-menu bestellt werden, und neben den Cocktails gibt es auch ein hopfiges Lager aus dem Hause Motel Beer und vier ausgewählte Naturweine. Lässiger Tiefgang, so ließe sich das Wax On zusammenfassen. Aber viel empfehlenswerter ist es, hier lässig tief ins Glas zu schauen.

  • Wax On Weserstr. 208, Neukölln, Di–Sa 19–1 Uhr, So 19–24 Uhr, Instagram

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