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Gelingt es dem Bergmanns, in die Fußstapfen einer Kreuzberger Institution zu treten?

Es ist nicht einfach, in die Fußstapfen einer Institution zu treten. Das neue Bergmanns im namensgebenden Kreuzberger Bergmannkiez wagte es trotzdem und eröffnete im Juni ein Brunch- und Dinner-Restaurant in einem charmanten Ecklokal in dem einst das Molinari & Ko residierte.

Auf der Terrasse des Ecklokals sitzt es sich ruhig und mit ausreichend Platz. Foto: Marianne Rennella
Auf der Terrasse des Ecklokals sitzt es sich ruhig und mit ausreichend Platz. Foto: Marianne Rennella

Bis zum Oktober 2023 war hier das Molinari und Ko zuhause, welches aufgrund von „anderen Vorstellungen“ von Seiten des Vermieters jedoch schließen wollte oder musste. Ganze 19 Jahre lang galt das Molinari als eine der beliebtesten Adressen im Bergmannkiez und als Treffpunkt für die Nachbarschaft. 

Ob das Bergmanns da eine passende Nachfolge sein kann? 

Stilvoll wie eh und je sind die Räumlichkeiten jedenfalls. Fischgrätparkett, wohnzimmerartige Altbaufenster und der verglaste Bartresen geben dem Lokal etwas Schlichtes und Einladendes. Fast bodenständig wirkt es, keineswegs aber rustikal – ziemlich genau wie die Brunch-Karte hier. 

Bodenständig aber nicht rustikal, im Bergmanns passt das Ambiente zur Brunch-Karte. Foto: Marianne Rennella
Bodenständig aber nicht rustikal, im Bergmanns passt das Ambiente zur Brunch-Karte. Foto: Marianne Rennella

Mehr von dem guten Brot, bitte

Das Käsefrühstück kommt mit vier verschiedenen, insgesamt recht milden, hochwertigen Käsesorten, einem interessanten Rhabarber-Bier-Chutney, eigelegtem Gemüse, Marmelade und hausgebackenem, sehr gelungenem Sauerteigbrot. Von letzterem hätte es deutlich mehr sein dürfen, denn das Käse-Brot-Verhältnis geht auch beim dicksten Belegen keinesfalls auf. Dass die Auberginen auf weißem Riesenbohnenpüree, ebenfalls Teil des Käsetellers, leider aus sind, erfahren wir erst auf Nachfrage und nach dem Servieren.

Reichlich Käse auf dem Teller, dafür etwas zu wenig Brot. Foto: Marianne Rennella
Reichlich Käse auf dem Teller, dafür etwas zu wenig Brot. Foto: Marianne Rennella

Dreamteam: Hefegebäck und Granita

Wett machen kann es das vegane Hefeküchlein. Diesem gelingt es nicht nur die nicht-vegane, zu buttrige Brioche in den Schatten zu stellen, sondern auch einen Bogen zu einer der besten Frühstückerfindungen der Welt zu schlagen: Granita e Brioche aus Sizilien. Denn zum luftig-leichten Hefegebäck kommt ein intensives, süßlich-bitteres, erfrischendes Zitronensorbet, das sowohl pur als auch zum Dippen perfekt ist. Das Schälchen Tahini dazu – angelehnt an die Haube Schlagsahne, die man häufig auf der Granita hat – sorgt für die nötige Dosis Fett und Vollmundigkeit.

Kaffee gut, alles gut

Genau die richtige Wahl trifft das Bergmanns auch bei den Kaffeebohnen, die von der Berliner Rösterei Andraschko kommen. Denn der Kaffee schmeckt klassisch, gefällig, nicht zu sehr nach Specialty, doch keinesfalls langweilig.  

Foto: Marianne Rennella

Ob das Bergmanns nun eine passende Nachfolge für das Molinari & Ko sein kann, haben wir uns gefragt. Nun ja, der Kiez ist nicht mehr der von vor 20 Jahren. Vielleicht darf und muss sich dann auch die gastronomische Landschaft daran anpassen. Eine passende Nachfolge ist das Bergmanns also vielleicht schon, ob es den Weg zur Institution schafft, wird die Zeit zeigen. 

  • Bergmanns Riemannstraße 13, Kreuzberg, Mi-So 10-13 Uhr, 10-15 Uhr Brunch, 18-22 Uhr Dinner, mehr Informationen auf der Website

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Brunchen geht in Berlin wunderbar. Im veganen und glutenfreien Pop-up namens Wanda, zum Beispiel, oder in der schönen Lotta Tagesbar in Charlottenburg, wo die Grenzen zwischen Brunch und Lunch verschwimmen. Wer schon mal im Bergmannkiez ist, sollte übrigens auch der Glaserei Bar und Grill gleich um die Ecke am Mehringdamm einen Besuch abstatten.

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