Das Tatar, kurz angebraten, kommt samt Gewürzgurke und handgeschnitzten Pommes frites (12 Euro), eine Premium-Boulette gewissermaßen. Das Wiener Schnitzel (16 Euro) ganz klassisch mit Erdäpfel-Vogerlsalat, es schmeckt sehr viel besser als all die okayen Schnitzel der Stadt. Die dunkle, dichte Zwiebelsuppe (5 Euro) schließlich verlagert die typische Käsekruste aufs dazu gereichte Brot. Gute Idee. Die Beuster Bar weiß um die Kunst, kulinarische Ambitionen in einen lässigen Kneipenabend zu kleiden. So mag man das ja in Berlin: Es geht ums Ausgehen, nebenbei darf es noch schmecken. Und ja, es schmeckt in diesem charismatischen Ecklokal. Auf einem Niveau zudem, das – in den Zutaten wie ihrer Zubereitung – nichts mehr vom allzu Improvisierten und Selbstgemachten dieses Kiezes hat.
Kritik? Die gibt es. Und die erinnert doch wieder ans alte Kreuzkölln. Die Weine sind zwar recht günstig, bleiben – im Gegensatz zu den Drinks – aber dementsprechend flach. Und dass sich die Hauptgänge ziemlich dicht an die Vorspeisen drängelten, lässt mindestens vermuten, dass man es mit den Arbeitsabläufen doch ein wenig zu lässig nimmt.
Text: Clemens Niedenthal
Foto: Daniel Müller
Beuster Bar Weserstraße 32, Neukölln, ?Tel. 41 95 97 80, ?Mo–Mi ab 19 Uhr, Do–So ab 18 Uhr,? www.beusterbar.com