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Britzer Kräuter tüfteln an grüner Technik: Möbel aus Pflanzenabfällen

Möbel aus Pflanzenabfällen? Britzer Kräuter können viel mehr als nur Petersilie und Thymian und bauen ihre Kräutermanufaktur zum Forschungsstandort um. Und wir haben sie für unseren großen Bericht zu Berlin als Zukunftslabor unserer Ernährung im tipBerlin 13/2021 besucht.

Britzer Kräuter, Lukas und Sebastian Dehl
Sebastian und Lukas Dehl von Britzer Kräuter: von der Kräutermanufaktur zum Forschungsstandort. Foto: Anna Warnow

Lukas Dehl sind diese Rituale noch vertraut. Hat er doch eine veritable Karriere an der Universität hingelegt. Also in seinem ersten Leben. Im zweiten hat er gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian Britzer Kräuter gegründet. Und produziert in einer brachliegenden Gärtnerei ebendort nun also Petersilie, Korinander, Bronzefenchel, griechischen Amaranth. Während des ersten Lockdowns, als das Gastronomiegeschäft wegbrach, hat Lukas Dehl dann wieder Forschungsanträge geschrieben. Das kannte er ja noch aus der Wissenschaft.

Und plötzlich ist aus der kleinen Kräutermanufaktur an der Mohriner Allee ein Forschungsstandort geworden. Ein Think Tank der zukunftsweisenden Land- und Stadtwirtschaft. Mit im Boot: ein Fraunhofer-Institut und die TU Berlin. „Man kalkuliert aus Erfahrung, dass neun von zehn Projekten eh abgelehnt werden“, so Lukas Dehl. „Dass wir jetzt gleich drei Anträge durchbekommen haben, hat uns selbst überrascht.“

Britzer Kräuter: Forschen an der Zukunft der Spahnplatte

Und so forschen sie in Britz jetzt etwa an der Zukunft der Spahnplatte. Genauer gesagt: an einem künftigen Holzwerkstoff, der nicht aus ganzen Bäumen geschreddert, sondern umgekehrt aus Pflanzenabfällen upgecycelt wird. Oder an einer sich organisch bildenden und sowieso komplett organischen Topfalternative für Setzlinge, die sogar Wasser speichern kann. Was ein großer Schritt zur Plastikvermeidung nicht nur in Gärtnereien wäre. Zwischendurch steht Lukas Dehl dann wieder an der Espressomaschine. Oder schleppt einen Pappkarton durch die Gegend. Und verkauft Frischkäse und ein Bund Radieschen.

Weil ihr Unternehmen nämlich in einer kulinarisch eher unterversorgten Nachbarschaft liegt, haben die Britzer Kräuter gleich noch das Grüne Café samt Hof- und Bioladen implementiert. So hätten sie auch immer selbst guten Kaffee. Spätestens das können die wenigsten Forschungseinrichtungen von sich behaupten.


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