Der Zoo Palast ist eine der wichtigsten Berlinale-Spielstätten, aber nicht nur während der Filmfestspiele zieht es Cineast:innen in die City West. Rund um das Kino gibt es zahlreiche Lokale, Restaurants und Bars, die sich lohnen. Wir geben euch Tipps, vom Food Court über Brasserien bis zu besonderen Bars.
Kantini: Streetfood-Kantine in der City-West

Kantini heißt die 1.800 Quadratmeter große Street-Food-Etage im Obergeschoss der Concept-Store-Mall Bikini Berlin. In dem Food Court finden sich etliche Angebote, von Bibimix über Einstein bis Yuzu Ramen. Schön im Bikini Berlin ist auch die Panorama-Terrasse über dem Berliner Zoo.
- Kantini im Bikini Berlin, Budapester Straße 38-50, Charlottenburg, Mo-Sa 10-20 Uhr, online
Neni Berlin: Hummus mit Aussicht
Die Aussicht von der Dachterrasse im zehnten Stock des Bikini Berlin ist spektakulär. Und das Essen in dem von Haya Molcho, einer Wienerin mit israelischen Wurzeln, konzeptionierten Trendlokal beinahe Nebensache. Serviert werden mediterrane und orientalische Gerichte – vom obligatorischen Hummus über das Pastrami-Sandwich bis zur Lammschulter – unkompliziert und in solider Qualität. All das teilt man sich am besten mit vielen Freunden. Wir haben weitere israelische Restaurants in Berlin für euch ausprobiert.
- Neni Berlin im 25hours Hotel Bikini Berlin, Budapester Str. 40, Charlottenburg, Mo-Fr 12-24 Uhr, Sa+So 12.30-24 Uhr (Küche bis 22 Uhr), Tel. 030/120 22 12 00, online
Papillon: Für lange Glamour-Nächte
Das Restaurant unter der S-Bahn direkt am Bahnhof Zoo will classy sein, irgendwie verrucht, und lockt mit den Schlagworten: Dinner, Drinks und Dance. Ob das gelingt? Ja, das Lokal an sich ist definitiv ein Hingucker. Die französisch und italienisch inspirierte Karte birgt von Austern bis zur Trüffelpasta und einer üppig ausgestalteten BBQ-Karte das Repertoire eines urbanen Gesellschaftslokals. Chefkoch Nadav Kundel kommt aus Tel Aviv und hat zuvor das Night Kitchen in Mitte geleitet – ein Interview mit ihm lest ihr hier.
- Papillon Hardenbergplatz 15, Charlottenburg, Restaurant Di-Sa ab 18 Uhr, Bar Do-Sa ab 18 Uhr, Tel. 030/555 79 28 29, online
KaDeWe: Die Feinschmeckeretage der Stadt
Das KaDeWe war schon immer der Bauch Berlins. Spätestens für jene, die den Gürtel nicht und niemals enger schnallen mussten. An der Austerntheke schwappte Weltläufigkeit in die Mauerstadt, am Fischkutter, der eben aussah wie ein Fischkutter, erzählte man sich von Sylt. Die Hähnchen am Rotisseriegrill waren für alle da, ein knuspriges Glücksversprechen. Mit dem Umbau des Traditionskaufhauses wurde die Rolle des Kulinarischen noch einmal betont. Berliner Restaurants und Foodkonzepte wurden in die Feinschmeckeretage geholt, so kommen die Rotisseriehähnchen inzwischen von BRLO – samt dem korrespondierenden handwerklichen Bier. Aus der Stadt ist die Kaufhausikone samt ihrer stets hungrigen sechsten Etage nicht.
- KaDeWe – Feinschmecker-Etage „Die Sechste“ Tauentzienstr. 21-24, Schöneberg, unterschiedliche Öffnungszeiten der einzelnen Restaurants, teils bis 24 Uhr, Tel. 030/21 21 0, online
Lotte am Zoo: Pils und Leberwurststulle
Wie wohl das zeitgemäße Update einer Kneipe – nein, kein Craft-Beer-Taproom – aussieht? Das Lotte am Zoo hat das ziemlich gut hinbekommen. In einem S-Bahnbogen vis-à-vis dem Theater des Westens genehmigt man sich ein gepflegtes Pils aus dem Tank, einen Klarer und eine Leberwurststulle (vom Blutwurstritter aus Neukölln). Die muss, nein darf vom Gast selbst geschmiert werden, das Lotte hat keine Küchenlizenz. Sonst aber hat diese Kneipe eigentlich alles. Eine üppige Getränkeauswahl, die um den Bommerlunder genauso weiß wie um den Wein und eine eindrückliche Whisky-Karte.
- Lotte am Zoo Lotte-Lenya-Bogen 547, Charlottenburg, Mo-Fr+So ab 17 Uhr, Sa ab 15 Uhr, Tel. 030/40 91 88 88, online
Lubitsch: Brasserie-Institution
Im eleganten, fast nostalgischen Ambiente dieser Institution mit sehr viel französischem Brasserie-Flair fühlen sich Lokalprominenz, Geschäftsleute, Kiezpublikum, Touris und während der Berlinale auch Cineast:innen gleichermaßen wohl. Die Karte weiß um die Sehnsucht der Menschen nach sentimentalen Leibgerichten wie Wiener Schnitzel, Kalbsfleischpflanzerl, Königsberger Klopsen oder einem auf der Haut gebratenen Zanderfilet. Die saisonale Wochenkarte kennt indes auch den kulinarischen Zeitgeist.
- Lubitsch Bleibtreustr. 47, Charlottenburg, tgl. 12-24 Uhr, Tel. 030/88 62 66 60, online
Chicago William BBQ: Saftige BBQ-Rippchen
Die bewährte BBQ-Kultstätte ist von Mitte in den alten Westen gezogen, samt ihrem rowdyhaft trashigen Charme: Graffiti, ramponierte Sitzmöbel und rollenweise Küchenkrepp auf jedem Tisch. Geblieben ist auch die großartige Fleischqualität aus artgerechter Haltung: butterzartes Hähnchenfleisch, saftige Rippchen gleiten wie von selbst vom Knochen, und das Pulled Pork durftet verführerisch. Die Portionsgrößen sind je nach Hunger und Geldbeutel wählbar, auch die Beilagen wie Mac & Cheese oder Coleslaw. Dazu solide Getränke: Whiskey, Tequila, Bier und Highballs.
- Chicago Williams BBQ Marburger Str. 16, Charlottenburg, Mo-Sa 17-24 Uhr, So 16–22 Uhr, Tel. 030/28 04 24 22, online
Le Faubourg: Richtung Paris
Das Le Faubourg gehört zu den Hotelrestaurants, die sich auch in die Herzen der Berliner:innen kochen konnten. In elegantem Ambiente wird eine moderne französische Küche mit möglichst regionalen Produkten gekocht, die den Gaumen Richtung Paris schickt. Die Weinkarte ist entsprechend aufgestellt. Zudem kann das Casual-Dining-Restaurant mit dem vielleicht besten Lunch am unteren Ku’damm aufwarten.
- Le Faubourg im Hotel Dorint, Augsburger Str. 41, Charlottenburg, Lunch Mo-Fr 12-15 Uhr, Dinner Di–Sa 18–23 Uhr, Tel. 030/80 09 99 77 00, auf Instagram
Brasserie Colette: Bei Tim Raue in der City-West
In der Brasserie von Tim Raue bekommt man Top-Qualität fürs Geld. Serviert werden in ungezwungener Atmosphäre vornehmlich französische Klassiker wie etwa Steak frites oder Foie Gras-Berliner, aufgepeppt mit Raues typischer Handschrift. Die Weinkarte ist entsprechend gut sortiert.
- Brasserie Colette Passauer Str. 5-7, Schöneberg, tgl. 12–15 + 18–23 Uhr, Tel. 030/21 99 21 74, online
Diekmann: Französisch grundierte Küche und eigene Austernbar
Seit 1982 gibt es das Diekmann in der Meineckestraße nun schon. Ein Restaurant mit Fans, die hier noch Stammgäste heißen und auch so behandelt werden – nämlich freundschaftlich. Und dennoch ist seit einigen Jahren etwas anders. Einen neuen Mut schmeckt man von Tellern, die nicht verraten, dass hier noch ein ganz Junger kocht. Der gebürtige Berliner Max Günther überrascht mit einer handwerklichen Souveränität, die niemals angestrengt oder gar übermotiviert wirkt. Er begeistert mit Tellern, die nahe bei den Dingen bleiben und doch den vollmundigen Wohlgeschmack über das pure Produkterlebnis stellen. Eine französisch grundierte Küche im Ambiente eines historischen Kaufmannsladens, der nach seinem Umbau über diesen feine Detail verfügt: eine eigene Austernbar. Stets empfehlenswertes Lunchmenü. Vom Kneipenkollektiv zur Austernbar: Wir empfehlen euch unser langes Interview mit Josef Diekmann.
- Diekmann Meinekstraße 7, Charlottenburg, Di-Sa ab 12 Uhr, Feiertage ab 18 Uhr, Tel. 030/883 33 21, online
Klassische Drinks in der Bar Zentral
Vis-à-vis vom Theater des Westens wählten zwei ehemalige Bartender der bewährten Green Door Bar ihr neues Domizil in einem der gemauerten S-Bahnbögen. Dessen Backsteingewölbe überspannt die so gediegene wie industriekulturelle Atmosphäre der American Bar, die klassische Drinks für ein erwachsenes Publikum in entspanntem Rahmen bietet. Cognac, Whiskey und Champagner prägen die Auswahl, edle Spirituosen verbergen sich im riesigen schwarzen Rückbuffet. Unter den besten Bars dieser Stadt eine der coolsten. Mehr Bars in Charlottenburg zeigen wir euch hier.
- Bar Zentral Lotte-Lenya-Bogen 551, Charlottenburg, tgl. ab 17 Uhr, Tel. 030/37 43 30 79, Website
Ausgefallene Cocktails in der Hildegard Bar
Hildegard Dahlmann war eine Institution im Gesellschaftsleben Berlins und salonkulturelle Hausherrin eben in der Marburger Straße 3. Aber natürlich sind da noch diese beiden Hildegards: Hildegard von Bingen und Hildegard Knef. Nach diesen drei Frauen hat Thomas Pflanz, einer der profiliertesten Barmänner und charmantesten Gastgeber Berlins, seine erste eigene Bar benannt. Er prägte die Lützowbar, die erste moderne Cocktailbar der Stadt, und kreierte etwa den „Watermelon Man“. Nun verwirklicht er seine Vision einer eigenen Bar mit „Poetry Drinks“, die er Charles Bukowski oder Klaus Kinski widmet. Unter den besten Bars der Stadt ist die Hildegard Bar die persönlichste. Und wohl auch jene, die am meisten über diese Stadt erzählt.
- Hildegard Bar Marburger Str. 3, Charlottenburg, Di–Sa ab 18 Uhr, Tel. 030/21 96 32 83, online
Burgermeister
Burger gehen immer, und der Burgermeister ist der Vater all der hippen Burgerläden der Stadt. Angefangen hat es in einem ehemaligen gusseisernen Toilettenhäuschen unter der Hochbahn am Schlesischen Tor. Längst gibt es mehrere Filialen, auch am Potsdamer Platz. Allen gemein sind die saftigen Burger aus reinem Rindfleisch, vom klassischen Cheeseburger bis hin zum vegetarischen mit Soja-Patty.
- Burgermeister am Bahnhof Zoo, Joachimsthaler Str. 3, Charlottenburg, tgl. ab 11 Uhr, Website
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