Nehmen wir mal an, dass es eine Reminiszenz an den Ort war, als die aus Estland stammende Kristi Daniel ihr Cafй in der Brunnenstraße „Jää-äär“ genannt hat – „Eiskante“. Vielleicht aber war es auch ein passender Zufall. Auf jeden Fall kann – und sollte – man sich bei einem Besuch des Cafй Jää-äär daran erinnern, dass keine 15 Meter entfernt an der Bernauer Straße vor 25 Jahren die Mauer verlief, die inmitten der Stadt eine mehr als eisige Barriere bildete. Heute ist die Gedenkstätte Berliner Mauer nicht weit, der Mauerpark ein beliebtes Ziel für Berliner und Gäste und das Cafй Jää-äär, das hier Ende Oktober vergangenen Jahres eröffnet hat, ein guter Ort, um nach so viel Geschichte die Füße ein wenig auszuruhen und sich mit estnischen Spezialitäten zu belohnen, die in Berlin nicht gerade an jeder Ecke zu haben sind.
In der Fastnachtswoche etwa gab es Vastlakukkel, eine nordische Spezialität, die optisch an unsere Windbeutel erinnert: süße Hefteteigbälle, die in zwei Hälften geteilt und mit Schlagsahne und einem Klecks Konfitüre serviert werden. Wer es lieber herzhaft mag, entscheidet sich für ein Stück Quiche oder nimmt die Rote-Bete-Suppe, die leicht süßlich mit einem Hauch Schärfe abgeschmeckt war und trotz ihrer Sämigkeit noch etwas Biss hatte (3,80 Euro). Alle Speisen sind selbst zubereitet, die Kuchen selbst gebacken und der Kaffee schmeckt auch richtig gut (ab 2,20 Euro). Da kommt man gerne wieder. Aitäh! Danke!
Text: Marion Hughes
tip-Bewertung: Empfehlenswert
Cafй Jää-äär, ?Brunnenstraße 56, Gesundbrunnen, ?Di–Do 10–20 Uhr, ?Fr–Sa 10–22 Uhr, So 10–20 Uhr, www.jaa-aar.de
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