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Obst- und Gemüsejagd bei der Fruit Logistica: Jürgen Laarmann wollte exotische Früchte entdecken

Riesenrummel am Messe-Eingang Süd. Die Garderobenfrau verrät mir, dass es für sie drei Großkampftage im Jahr gibt: Grüne Woche, die Tourismusbörse ITB und jetzt: die Fruit Logistica.

Während man die ersteren beiden großen Publikumsmessen gemeinhin bekannt sind, ist die Fruit Logistica einem Fachpublikum vorbehalten, dem Normalbürger sogar vielfach unbekannt. Ich dachte, es würde sich um eine kleinere Schwester der „Grünen Woche“ mit  ein paar Hallen für Obst und Gemüse handeln und wurde sofort eines besseren belehrt

Foto: ja ma on Unsplash

3300 Aussteller aus 93 Ländern füllen alle Messehallen: Gemüse- und Obstproduzenten genauso wie Verpacker, Zulieferer, Freihäfen, Ernte-Versicherer, Logistikunternehmen und und und. Das ist ein neuer Rekord, wie Madlen Miserius, die Senior Product Managerin der Fruit Logistik verrät. Dieses Jahr steht die Messe unter dem Motto der Nachhaltigkeit und dem Schlagwort „Do the right thing“. So kämpfen unter diesem Motto viele Zulieferer darum, wer nun die zukunfstweisendere, umweltschonendste, nachhaltigste und biobiobio Variante seines Genres anzubieten hat. Ich war eigentlich hauptsächlich da, um ein paar crazy neue Früchte zu entdecken, doch das war gar nicht so einfach. Vielmehr besticht die sensationelle Vielfalt bekannter Obst und Gemüse, die man bald auf den Wochenmärkten und Supermärkten der Welt kaufen kann.

Dutzende von Radiccio Sorten von rosa bis hellgrün

Hunderte verschiedener Tomatensorten, dutzende unterschiedlicher Blaubeeren, überall gibt es war zu picken und zu naschen. Wie groß und reich die Obst- und Gemüsebranche ist, sieht man vor allen Dingen in den Italien-Hallen, in denen sich die einzelnen Regionen mit ihren Ständen regelrecht zu übertreffen suchen. Gewinner: Sizilien, die die Qualität seiner Güter mit einer aufwändigen landestypischen Weihnachts/Neujahrs-Lichtdekoration unterstreicht und damit alle anderen in den Schatten stellt. Auch der Veneto ist toll, er glänzt u.a. mit Dutzenden von Radiccio Sorten von rosa bis hellgrün, die demnächst noch viel häufiger bei uns zu finden sein sollen. Interessant auch violetter Spargel als Alternative zum grünen. Überhaupt ist die Veränderung klassischer Fruchtfarben durch Neuzüchtungen ein beständiger Trend.

Erdbeeren in weiß, Tomaten in fast allen Farben, Broccoli von gelb bis lila – das wird uns weiter verfolgen. Manche Exoten hingegen sind schon gar nicht mehr so exotisch. Mit der Dragonfruit, (Pitahaya), Jackfruits gibt es viel zu sehen, was es auch in heimischen Supermärkten schon gelegentlich gibt, das Partnerland „Ecuador“ punktet mit seinen Grandadillas und Guanabanas.  Die exotischste Frucht, die mir auf der Messe begegnete war die „Buddhahand“, eine interessante Frucht, die wie eine Kreuzung aus Apfel und Zitrone schmeckt – und aus Katalonien kommt.

Buddha-Hand

Trendgemüse der Messe: Cime de Rapa, bei manchen auch wilder Brokkoli genannt und jahrelang eher wie Küchenabfall behandelt. Nun versucht man das Gemüse mit den Brokkoliknöspchen unter verschiedenen Namen neu zu lancieren, als Tendersteam Royale und in lila gewinnt eine Mischung aus chinesischem Kohl und Brokkoli sogar den Fruit Logistica Innovation Award. Am Ende finde ich das ganze doch so interessant, dass ich glatt vorschlagen würde einen Publikumstag auf dieser Messe zu etablieren. Das Interesse wäre bestimmt vorhanden …


Bezugsquellen für exotische Früchte in Berlin

Fruitshop Ludwigkirchstraße 2, Wilmersdorf, Tel.: (030) 8819980, Mo-Fr 8-19 Uhr + Sa 7-15 Uhr

Früchte Franz Beusselstraße 44, Moabit, Tel.: (030) 3960210, Mo-Do 01-14 Uhr, Fr 1-14 Uhr, Sa 3-12 Uhr

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