Essen & Trinken

Forn Simsim: Auf einen Imbiss direkt am Ofen

Übersetzt aus dem Arabischen bedeutet „Forn“ Ofen oder Bäckerei – beides sehr treffende Beschreibungen für den schlichten Imbiss Forn Simsim an der Kastanienallee, der zu einem großen Teil aus dem kuppelförmigen Steinofen besteht. 

Im Kuppelofen des Forn Simsim entsteht keine Pizza, sondern Man’ousheh. Foto: Marianne Rennella

Forn Simsim serviert Man’ousheh, auch bekannt als Manakish

Im Mai eröffnete das Team vom Simsim, einem levantinischen Restaurant ebenfalls in Prenzlauer Berg, ihren Forn ein paar hundert Meter weiter südlich vom Restaurant. Hier gibt es ausschließlich Man’ousheh, einen belegten Teigfladen aus dem arabischen Raum, mit verschiedenen Belägen. 

Anders als die Varianten, die man an der Sonnenallee häufig unter der Bezeichnung Manakish findet, werden die Fladen hier größer ausgerollt, sodass sie dünner und etwa so groß wie eine Pizza sind. Im Libanon wird Man’ousheh traditionell zum Frühstück, manchmal auch als Snack zwischendurch gegessen, im Forn Simsim hingegen soll das Ganze ein richtiges Gericht sein. Die Toppings orientieren sich an den Klassikern, das Original mit Zaatar, der einzigartigen Gewürzmischung aus Thymian, Sumac und Sesam darf selbstverständlich nicht fehlen. Erweitert um Akkawi, einem weißen halbfester Salzlakenkäse aus Kuhmilch, Ziegenmilch oder Schafmilch, wird das Man’ousheh zu einer köstlichen Kombination aus Kohlenhydraten, Fett und Salz, wie man sie sich besonders an kalten Tagen wünscht. Akkawi ist besonders in Palästina, Libanon und Syrien beliebt, wird aber auch in Jordanien und Zypern produziert. 

Variante „Cocktail“ mit Zaatar, Akkawi-Käse, Sesam und Olivenöl. Foto: Marianne Rennella

Die Version mit gehackten Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Minze, Petersilie, Chilipaste und Granatapfelmelasse ist frischer und die dezente Süße kann ausbalanciert werden mittels der dicken Zitronenscheibe, die auf dem Fladen thront. Mit gehacktem Lamm oder Rinderwurst belegtes Man’ousheh gibt es auch, genau wie eine Dessert-Version mit Halawa, der arabischen Sesamsüßware, und Dattelmelasse. 

Variante „Veggie b ajeen“ mit gehackten Tomaten, Paprika, Zwiebel, Minze, Petersilie und Chili. Foto: Foto: Marianne Rennella

Hausgemachter Ayran auch für Zuhause

Der Teig liegt irgendwo zwischen Pizza und Flammkuchen, ist leicht und unaufdringlich und hat dennoch ein gutes Aroma. Eine ähnliche Beschreibung trifft auf den hausgemachten Ayran zu, den es hier abgefüllt in kleinen 250-Milliliter Flaschen gibt. Er eignet sich also perfekt, um ihn sich zusammen mit einem Man’ousheh nach Hause liefern zu lassen. Wobei es vor Ort am großen Ofen auch gemütlich ist. 

Ein paar wenige Plätze gibt es drin mit Blick auf den Ofen, draußen an der Kastanienallee sitzt es sich aber auch schön. Foto: Marianne Rennella
  • Forn Simsim Kastanienallee 24, Prenzlauer Berg, Di–So 11–20 Uhr, Website

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