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Genießen auf Berliner Art: Wie du ein traditionelles Berliner Menü auf den Teller bringst

Ein traditionelles Berliner Menü? Wenn du an Berliner Gerichte denkst, dann fallen dir bestimmt zunächst zwei Gerichte ein: Döner und natürlich die überall in Deutschland beliebte Currywurst. Berlin als Schmelztiegel der Kulturen hat es geschafft, mit diesen Gerichten Exotisches mit Deutschem zu vereinen. Wenn du jedoch einen Blick in die Vergangenheit wirfst, siehst du, dass die Berliner Küche auch noch einen ganz traditionellen Aspekt besitzt. Wir haben für dich an dieser Stelle ein original Berliner Menü zusammengestellt. Als Vorspeise gibt es eine Variation aus Hackepeter, Rollmops und Solei. Die Hauptspeise ist ganz klassisch Königsberger Klopse und zum Abschluss gönnen wir uns Berliner Luft. Wir wünschen dir jetzt schon mal einen guten Appetit!

Gerhört auch zu einem traditionellen Berliner Menü: genießen können. Foto: unsplash.com/Jon Tyson
Ist auch wichtig für ein traditionelles Berliner Menü: genießen können. Foto: unsplash.com/Jon Tyson

Eine kurze Geschichte der Berliner Küche

Die traditionelle Berliner Küche ist eine deftige. Heutzutage, da Streetfood und Haute Cousine Tür an Tür angeboten werden, ist dennoch zu erkennen, wo die Wurzeln der Berliner Küche liegen. Denn die großen Gourmetrestaurants verschmähen alte Traditionen nicht, sondern huldigen ihnen, indem sie sie neu interpretieren. Daneben gibt es heute natürlich an jeder Ecke die allseits beliebten Klassiker, wie etwa den Döner Kebab oder die Currywurst.

Etwas anders sah die Küche in Berlin jedoch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aus. Schlicht war sie gehalten und vor allem auf Sättigung ausgelegt. Die Arbeiter, die dank der Industrialisierung Jobs in den Fabriken fanden, hatten immer Hunger. Obwohl die Küche damals so deftig war, konnte man sie als vielfältig ansehen, denn Berlin war auch früher schon ein Ziel von verschiedensten Einwanderern aus Ostpreußen, Böhmen, Mecklenburg, Pommern und anderen Regionen, die die Küche beeinflussten.

Zudem gab es früher einfach weniger Auswahl als heute. Heute haben wir es einfacher, uns zu ernähren. Essen und Lebensmittel sind im Übermaß und fast zu jedem Zeitpunkt vorhanden, außerdem haben wir durch modernste Küchengeräte deutlich mehr kulinarische Möglichkeiten. Das soll jedoch nicht heißen, dass die Berliner Küche schlecht ist. Sie ist sogar sehr lecker. Vor allem dann, wenn du das Moderne mit dem Traditionellen verbinden kannst.

Vorspeisenvariation: Hackepeter auf der Schrippe, Rollmops und Solei

Die klassische Menüaufteilung mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert war früher nicht unbedingt die Regel. Vielmehr haben sich die Menschen darauf konzentriert, von einer einzigen Speise satt zu werden. Ein traditionelles Berliner Menü ist also irgendwie eine heutige Erfindung. Für mehr Vielfalt fokussieren wir uns aber zunächst bei der Vorspeise auf mehrere kleine Komponenten.

Für den Hackepeter brauchst du zunächst frische Schrippen, die du beim Bäcker deines Vertrauens bekommst. Dann brauchst du natürlich Hackfleisch vom Schwein sowie Eigelb, Kümmel, Zwiebel, Knoblauch, Salz und Pfeffer. Das vermischst du alles, bis du eine streichbare Masse bekommst. Danach schneidest du die Schrippen auf, butterst beide Hälften und bestreichst sie mit dem Hackepeter. Als Vorspeise kannst du die Hälften noch einmal teilen und Portionieren.

Rollmops und Soleier kaufst du am besten schon fertig. Natürlich kannst du beides auch selber machen. Richte nun die drei Komponenten etwas getrennt voneinander auf einem Teller an.

Klassischer Hauptgang: Königsberger Klopse

Dieser Klassiker der Berliner Küche ist in ganz Deutschland beliebt. Für das Originalrezept, das für vier Personen ausgelegt ist, brauchst du:

  • 1 Schrippe vom Vortag
  • 750 g Hackfleisch (halb und halb)
  • 1 Ei
  • 2 Zwiebeln
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 – 2 Lorbeerblätter
  • 5 EL Butter
  • 50 g Mehl
  • 50 g Kapern aus dem Glas
  • 3 EL Zitronensaft
  • 1 Becher Schlagsahne
  • Etwas Zucker
Königsberger Klopse gehen immer. Foto: pixabay.com/dbaezol
Königsberger Klopse gehen immer. Foto: pixabay.com/dbaezol

Zunächst weichst du die Schrippen in Wasser ein. Anschließend zupfst du sie über das Hackfleisch und gibst eine fein gehackte Zwiebel, das Ei, Salz und Pfeffer dazu und mischst alles gut durch. Aus dieser Masse formst du die Klopse. Etwa 12 Stück sollte es ergeben.

Nun setzt du einen großen Topf mit 2 Litern Wasser auf. Dort gibst du die zweite geschälte Zwiebel hinein sowie ein Lorbeerblatt und etwas Salz. Lass das Wasser kurz aufkochen und stelle die Temperatur dann soweit runter, dass es nur noch siedet. Nun kannst du die Klopse langsam ins Wasser gleiten lassen. Etwa 15 Minuten später sollten sie gar sein.

Nimm sie mit einer Schaumkelle heraus und hebe etwa 1 Liter der Brühe auf. Vorher durchsieben. In einem zweiten Topf zerlässt du nun die Butter und gibst das Mehl dazu. Lass es ruhig etwas rösten. Mit einem Schneebesen rührst du langsam die Brühe und dann die Sahne hinein. Lass es ein paar Minuten kochen und eindicken, bevor du die Kapern dazugibst. Mit Zitrone, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken und noch einmal die Klopse hineingeben. Serviert wird das ganze traditionell mit Salzkartoffeln.

Dieses Dessert muss einfach sein: Berliner Luft

Ganz traditionell gibt’s zum Nachtisch eine leckere Berliner Luft. Dabei handelt es sich jedoch nicht, wie man heutzutage vermuten würde, um das alkoholische Pfefferminzgetränk, sondern um eine traditionelle Creme, die aus Ei, Zucker, Gelatine und Himbeersaft besteht. Sie ist so herrlich luftig und rundet dein Dessert perfekt ab.

Mit unserem Menü kannst du es dir schon ganz schön gut gehen lassen. Ein kleiner Tipp noch am Rande: Zu diesem Menü gibt es natürlich keinen Wein, sondern du reichst dazu eine schöne erfrischende Berliner Weiße.

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