„Sie möchte bestimmt ihren Freunden einmal koreanisches Essen zeigen“, vermutet Wanner. Eine Szene, die er öfter beobachtet. Das neu eröffnete Kimchi Princess füllt eine Lücke in der Gastronomielandschaft. „In Berlin gab es bisher nur eine Handvoll koreanischer Restaurants, die meisten sind entweder weit weg, ziemlich teuer oder haben einfach nicht das Ambiente, in dem man mit seinen Freunden koreanisch essen möchte“, erklärt Wanner.
Zusammen mit Young-Mi Park und Jan Vogel möchte er die südasiatische Küche aus der Versenkung holen und ihr einen modernen Anstrich geben. Original koreanische Speisen verbindet das Trio mit einem jungen Service, bester Lage am Görlitzer Bahnhof und einem minimalistischen Restaurant-Design: Eine Wand besteht komplett aus rot lackiertem Wellblech mit dem Restaurantnamen auf Koreanisch. Als warmer Gegenpol dienen die großen groben Holztische. „In New York und L.A. gibt es viele moderne koreanische Restaurants. Da haben die Leute ihren Lieblingskoreaner“, so Wanner. Das Konzept soll nun auch in der Hauptstadt funktionieren. „Wir wollen vor allem die Berliner mit unserer Küche in Kontakt bringen“, erklärt er, „dass auch die Koreaner kommen, das macht uns unglaublich stolz.“ Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Küche auf keinerlei Experimente einlässt. Alles ist authentisch, kein Gericht modernisiert oder dem europäischen Gaumen angepasst. Die Spezialität Bulgogi, mariniertes hauchdünnes Rindfleisch, wird von den Gästen direkt am Tisch gegrillt. Auf der Tafel verteilt stehen dazu in kleinen Schälchen zahlreiche Beilagen, sogenannte Banchan, die die Gäste individuell mit Reis kombinieren können.
Schon länger Vertreterin koreanischer Esskultur ist Young-Ja. Seit 30 Jahren besitzt sie das koreanische Restaurant Kim Chi, das älteste überhaupt in Berlin. „Je mehr Banchan, desto besser“, erklärt sie, „bei koreanischen Familienfesten stehen manchmal Dutzende verschiedener Beilagen auf dem Tisch.“ Darunter eingelegter Rettich oder Gurken, blanchierte Sojabohnenkeimlinge, gebratene Sardellen und natürlich Kim Chi, die koreanische Spezialität schlechthin, ein sauer-scharf eingelegter Krautsalat, der Young-Ja Kims Restaurant seinen Namen gab. Zu den Beilagen gibt es auch im Kim Chi Bulgogi (eine Art Feuertopf), Bibimbap (Reis und Gemüse aus dem Steintopf), dazu immer eine Suppe und manchmal, wenn jemand nachfragt, auch Gimbap, das sind koreanische Reisrollen, ähnlich den Sushi-Maki-Rollen, jedoch gefüllt mit allerlei Gemüse, Ei oder auch Schweinefleisch …
Den ganzen Artikel der tip-Autorin Antje Binder lesen sie in der aktuellen tip-Ausgabe 16/09.
Foto: Jens Berger
Kim Chi Kurfürstendamm 165, Charlottenburg, Tel. 881 21 21, www.restaurant-kimchi.de; U-Bhf. Adenauerplatz; Mo-Sa 12-24 Uhr, So 18-24 Uhr, Küche bis 23 Uhr; Speisen 3 bis 24,50 Ђ, Softdrinks ab 2 Ђ, Bier (0,3 l) ab 2,50 Ђ, Wein (0,2 l) ab 3 Ђ, Fl. Wein (0,75 l) ab 10,50 Ђ; Rauchen: draußen, keine Sitzgelegenheiten
Kimchi Princess Skalitzer Straße 36, Kreuzberg, Tel. 0163-458 02 03, 48 81 24 60, www.kimchiprincess.com; U-Bhf. Görlitzer Bahnhof, Bus M29; Di-So 18-ca. 1 Uhr; Speisen 4,50 bis 15,50 Ђ, Softdrinks ab 2,50 Ђ, Bier (0,3 l) ab 3 Ђ, Wein (0,2 l) ab 4,50 Ђ, Cocktails ab 8 Ђ; Rauchen: draußen
Yamyam Alte Schönhauser Straße 6, Mitte, Tel. 24 63 24 85, www.yamyam-berlin.de; Mo-Sa 12-22.30 Uhr; Speisen 4 bis 8 Ђ, Softdrinks ab 1,80 Ђ, Tee ab 1,50 Ђ, Melonenshakes (0,4 l) 4,50 Ђ