Pakistanische Snackkultur und Londoner Lässigkeit: Bei Mama Shabz schmeckt es nach großer, weiter Welt
Über Shabz Syed haben wir auf diesen Seiten ja schon das eine oder andere Wort verloren: eine junge Londonerin, die mit den Wohlfühlgerichten ihrer Mutter – scharfes Kichererbsenmasala, köstliche Pakora, Samosa und Co. – pakistanischer Küche in Berlin ein frisches, lässiges Gesicht gab. Vor wenigen Monaten nun ist Syed mit ihrem Streetfoodprojekt sesshaft geworden.
In monatelanger Eigenregie renovierte sie mit Freunden ein leerstehendes Café mitten in Kreuzberg und verwandelte es in einen gutgelaunten, bunten Traum. An den Wänden hängen Illustrationen ihrer weiblichen Familienmitglieder, auf der Karte stehen Gerichte, die an Syeds multikulturelle Kindheit in Südlondon erinnern: den ganzen Tag über gibt es Snacks und Süßigkeiten wie die herrlich interaktiven Gol Guppe, kleine hohle Teigbällchen, die man selbst mit einer Auswahl von Leckereien füllt, oder ihre sehr empfehlenswerte Version eines Grilled Cheese im Parathafladen statt Toast, oder Brownies, südasiatisch interpretiert mit Chili und Tamarinde. Ab mittags werden im wöchentlichen Wechsel Hauptgerichte aufgetischt, so immer eine Variation des veganen Linsengerichts Dhaal, eine vegetarische Option und eine mit Fleisch. Das können zum Beispiel ein wunderbares Hähnchen Korma sein, oder wunderbar würziges Masala mit Okraschoten.
Am Wochenende aber lockt Brunch, und zwar mit dem pakistanischen Klassiker Nihari – einem aufwendigen Lammeintopf –und dem vegetarischen Halwa Poori Chaane, Kicherbsen, frittiertem Brot und süßem Halva. Dazu ihr frisch gekochter Chai oder ein (sehr guter!) Kaffee – und die Welt ist ein kleines Stückchen besser.
Mama Shabz Reichenberger Straße 61a, Kreuzberg, Mi–Fr 10.30–21 Uhr, Sa 11–17 Uhr, www.mamashabz.com
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